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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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er g e genüber dem alten Herrn vorgegeben, er verspüre keine r lei Hunger.
    Jetzt ging er doch in der Küche vorbei, widerstand allen Angeboten und tat den Kindern auch nicht den Gefallen, sich übe r d en Schabernack zu beschweren. Sie wirkten s o wieso merkwürdig verschlossen und begrüßten ihn auch nicht mit dem üblichen Freudengebrüll. Sie löffe l ten still ihre Suppe und sahen sich bedeutungsvoll an, als sie seiner ansichtig wurden – welchen Streich heckten sie jetzt wi e der aus?
    Crean ging auf das Spiel nicht ein, überwand seine eig e nen Hungergefühle und sorgte dafür, daß William auf se i nem Zimmer eine gute Mahlzeit serviert wurde.
    Er überlegte kurz, ob er selbst sie ihm bringen sollte, ließ den Gedanken jedoch fallen, weil er nicht wußte, was er auf dessen Fragen antworten sollte. Wie er seinen Kan z ler kannte, war William schon ein toter Mann. Was ihm, Crean, leid tat, obgleich er – nach Bericht der erfüllten Mission – mit drei Tagen Schweigehaft bestraft worden war, weil er den Mönch nicht spätestens in Marseille get ö tet hatte. Was mußte dieser dicke Pechrabe jetzt ein zweites Mal, seinem törichten Riecher folgend, den Weg der Ki n der kreuzen?
    Crean schlenderte den äußeren Saumpfad zum Hafen h i nab. Es gab eine geschützte Treppe, durch den Felsen g e schlagen, die direkt und ungesehen dort hinunterführte, doch er hatte Zeit, wollte den Duft der wilden Pflanzen atmen, die den Weg säumten, die davonflitzenden Eidec h sen beobachten und die klaren Farben der Sträucher, der Steine und des Meeres in der prallen Sonne in sich au f nehmen.
    Unten angekommen, traf er auf Hamo, der ihm aus dem Weg gehen wollte. Crean versuchte um ein anderes Mal, Zugang zu dem seltsamen Jungen zu finden, zumal er die Barriere der Eifersucht wegen Clarion, die Hamo trotzig aufgerichtet hatte, allmählich als lächerlich und lästig em p fand.
    »Laß uns zusammen rausschwimmen!« schlug er vor, zumal er gleich wahrgenommen hatte, daß Hamo nur ein Tuch um die Lenden geschlungen trug, doch der Junge ging nicht darauf ein.
    »Ich war schon im Wasser – bis zu den Korallen bin ich getaucht, das reicht mir für heute.«
    Crean warf seine Dschellabah ab und schämte sich se i ner weißen Haut.
    »Könnt Ihr überhaupt schwimmen?« spottete Hamo. »Ich rette Euch nicht – es wimmelt auch von Haien!« Crean sah das breite Messer, das sich der Junge mit Lede r schnüren ans Bein gebunden hatte.
    »Warum sollte ein Hai mich fressen, wenn Ihr mich schon derartig abstoßend findet?« gab ihm Crean heraus und sprang kopfüber von der Seeseite der Mole ins Wa s sar.
    Er schwamm zügig hinaus, tauchte ab und zu unter, um sich zu vergewissern, daß kein Hai in der Nähe war. H a mo hatte nicht übertrieben, das stark besegelte Kap zog die Raubfische an.
    »Hallo, schöner Fremder!«
    Crean hatte das lautlose Herangleiten des Bootskörpers nicht gehört. Es war ein flacher Lastensegler, und an der niedrigen Reling kniete eine Frau und sah auf ihn herab. Sie hatte ihr Kleid der Hitze wegen hochgerafft, aber mehr als ihr nacktes Bein beeindruckte Crean der füllig ihm da r gebotene, wogende Busen.
    Ingolinde ließ ihm Zeit, den richtigen Eindruck von ihr zu gewinnen. Ihr Hurenkarren stand hinter ihr auf Deck festgezurrt, und ein paar Matrosen lehnten sich daran. Ihrer Mimik nach zu schließen und den obszönen Gesten, mit denen sie Ingolindes ihnen zugerecktes Hinterteil bedac h ten, waren sie während der Überfahrt voll auf ihre Kosten gekommen.
    Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert. Ingolinde hatte ihr Ziel erreicht. Sie hielt Crean, der sich vor ihr an den Wa n ten festhielt, das zerknitterte Bild Williams entgegen.
    »Finde ich diesen Herrn auf der Burg da oben?« gurrte sie und ließ ihre Brustspitzen über Crean hinweg auf das Kastell weisen.
    »Ob Ihr ihn findet«, antwortete Crean bedächtig, »hängt erst mal davon ab, ob Euch gestattet wird, ihn zu suchen –«
    »Ich soll mich an eine Gräfin halten, ich habe eine Bo t schaft für sie –«
    »Wollt Ihr sie mir nicht anvertrauen?« Crean wußte nicht, wie er sie einordnen sollte. Schon wieder hatte dieser tölpelhafte William eine Spur hinterlassen! Tarik hatte wirklich recht: Der Mönch war in seiner Dummheit unb e rechenbar und damit höchst gefährlich!
    »Ich darf und will sie der Frau Gräfin nur persönlich a n vertrauen.« Ingolinde stand auf und steckte Williams Por t rait wieder weg; sie stopfte es sich unter den Rock. »Wi l liam gegen

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