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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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seine Lanze g e senkt.
    »Edle Herren!« rief der Bärtige. »Fürchtet Euch nicht! Wir wollten nur sichergehen, daß die Infanten des Gral nicht an Queribus vorüberziehen, ohne die Gastfreundschaft Xa c bert de Barberas in Anspruch genommen zu h a ben.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sich der Zug in Bewegung, die Ritter vornweg.
    Wenn der Burgherr derartigen Wert auf die Anwesenheit der Kinder legte, um ihnen seinen Respekt zu erweisen, war sein Verhalten indes kaum angetan, dies zu beze u gen. Kaum hatte Xacbert seine überrumpelten Gäste hi n ter die hohen Mauern seiner Burg geleitet, so schleppte er Sigbert, Crean und Konstanz in die Trinkstube des mächtigen Do n jon, um sie mit den Köstlichkeiten seines Weinkellers zu bewirten. Für die übrigen, die faidits und William samt den Kindern, erging dagegen nur eine knappe Anweisung an das Gesinde, sie zu beköstigen.
    Es war der Mönch, der darauf bestand, daß für seine kleinen Schutzbefohlenen ein Badezuber herzurichten sei – sie waren schließlich seit Tagen unterwegs. Bis zur Erfü l lung dieses Begehrs blieben er und die Kinder sich selbst überlassen.
    Xacbert forderte die Ritter auf, Platz an der Tafel zu nehmen, und die Schenken trugen die Krüge herein, fül l ten die Pokale.
    »Auf den Gral und seine Erben!« rief der Burgherr, trank und wischte sich den Wein vom wildwuchernden Barthaar. Nur Sig-bert hielt mit bei dem kräftigen Zug, Konstanz tat ihm sichtbar nur kurz Bescheid, ohne sich zu setzen, und Crean lehnte höflich aber bestimmt ab.
    »Ich wollte Euch nicht kränken, Bourivan«, polterte Xacbert gutmütig. »Ich sehe immer noch den Sohn Okzit a niens vor mir und vergaß der anderen Wege, die Ihr sei t dem eingeschlagen.«
    Crean lächelte. »Aus dem wilden Knaben, der gleich Euch, Xacbert, für die Freiheit seiner Heimat stritt, ist längst ein Asket geworden –«
    »– dem dennoch seine Körperlichkeit zu schaffen macht!« zog Konstanz das Wort an sich. »Ihm geht es s i cher wie mir: Mehr als des Labsals für unsere Kehlen b e dürfen wir der Reinigung; ein Bad in heißem Wasser wäre uns noch willkommener als der kühlste Wein.«
    Xacbert wirkte leicht verdrossen ob dieses Ansinnens , das ihm das Saufen zu vergällen drohte. Er gab aber de n noch sofort Anweisung, das Badehaus vorzubereiten.
    »Dann eben Wasser und Wein!« knurrte er.
    »Ich danke Euch für die Mühe«, Konstanz ließ sich nicht beirren, »die Ihr Euch mit uns Fremdlingen macht. Wir wissen alle«, fügte er listig hinzu, »wenig einer von dem anderen, nicht einmal, welcherart die Wege sind, die uns hier zusammengeführt haben.«
    »Wir sind Ritter im Dienste eines unsichtbaren Ordens«, wies ihn Sigbert zurecht und hob seinen Pokal gegen Xa c bert, »und wir dienen, ohne zu fragen.«
    Crean hielt sich still abseits, aber Konstanz dachte nicht daran, seine Wißbegierde zu bändigen. »Ich will Euch nicht nach dem Geheimnis des Gral befragen«, sagte er und nahm einen herzhaften Schluck, um Xacbert und Sigbert damit versöhnlicher zu stimmen, »aber vielleicht könnt Ihr uns etwas über den Kreis der Personen beric h ten, der hinter dieser Legende steht, die –«
    »Legende? Die Gralsfamilie ist kein Hirngespinst!« u n terbrach ihn der Burgherr schroff. »Die edlen Trencavel waren Männer und Frauen aus Fleisch und Blut, ich hab ’ sie noch gekannt.«
    »Erzählt!« sagte Sigbert, der sich schon nachfüllen ließ. »Uns sang Wolfram von Eschenbach von diesem ›Schneid-mitten-durch‹, dem tumben Parsifal …«
    »Er war auch nicht auf den Kopf gefallen«, ereiferte sich Xac-bert; »er war nur zu gut für diese Welt.« Der Herr von Queribus fühlte sich nun als Chronist gefordert, z u mal auch Crean nun heranrückte. »Die Vescomtes von Carcassonne, dem Hause Ok-zitanien wohl verschwippt und verschw ä gert, waren Lehnsleute der Könige von Aragon. Wie Ihr wißt, diente auch ich Jakob dem Erob e rer –«
    »Ihr wart in Mallorca dabei!« lobte ihn Crean, und Xa c bert kam in Fahrt:
    »Das war schon das Ende«, er nahm einen tiefen Schluck, »aber am Anfang stand der Kreuzzug des Simon de Montfort. Der gute Trencavel, Roger-Ramon II., den Ihr Deutschen den ›Parsifal‹ heißt, verteidigte Carca s sonne. Die alte Gotenfeste, sie hatte schon Karl dem Großen g e trutzt, war uneinnehmbar. Sie war angefüllt mit kathar i schen Flüchtlingen, deren Auslieferung der Vescomte ve r weigerte. Da bot ihm der Legat des Papstes Unterhandlung an.
    Ein junger Templer,

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