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Granger Ann - Varady - 01

Titel: Granger Ann - Varady - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Tod ist ohne Makel
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übe
keinerlei Kritik an ihrer Arbeit, verstehen Sie mich nicht
falsch. Allerdings kannte die Polizei Theresa nicht, im Gegensatz zu Ihnen. Die Polizei kennt die Welt nicht, in der
sich Theresa bewegt hat, im Gegensatz zu Ihnen. Ich möchte
Sie bitten, Nachforschungen bezüglich Theresas Tod für
mich anzustellen.«
»Ich?« Ich muss ihn mit offenem Mund angestarrt haben.
Es war das Letzte, womit ich gerechnet hatte. Ich begann
Einwände zu stottern, dass ich nicht wisse, wie man so etwas
mache, dass ich nicht die erforderlichen Möglichkeiten besäße, dass es Privatdetekteien gebe, die weit besser qualifiziert seien als ich, seinen Wünschen nachzukommen.
Er schnitt mir das Wort ab. »Privatdetekteien befassen
sich nicht mit derartigen Nachforschungen. Ich war bei einer Reihe von Agenturen. Sie scheinen ihre Zeit damit zu
verbringen, Vorladungen zuzustellen und untreue Ehepartner zu bespitzeln. Außerdem habe ich die gleichen Bedenken gegen eine Detektei wie gegen die Polizei. Sie besitzen
nicht die Kenntnisse aus erster Hand, über die Sie verfügen.«
»Es wird der Polizei sicher nicht gefallen«, sagte ich. Ich
wagte gar nicht, an Janice Morgans Reaktion zu denken.
»Sie muss es nicht erfahren.«
Das nahm mir den Atem. Er war eine Überraschung, der
alte Alastair, und das in mehr als einer Hinsicht. Doch er
hatte Recht, die Polizei durfte nichts von meinen Aktivitäten erfahren, sonst würde sie meinem Treiben auf der Stelle
ein Ende setzen. Mit oder ohne Anzeige wegen Behinderung
der Justiz.
»Ich bin sicher, Sie besitzen die nötige Diskretion.« Er
räusperte sich. »Ich gestehe, dass ich anfangs einige Bedenken hatte, eine junge Frau um diese unangenehme Aufgabe
zu bitten. Doch Nevil Porter war eindeutig nicht in dem Zustand, irgendetwas zu tun, als ich ihn besuchte. Nach allem,
was ich gehört habe, ist das dritte Mitglied Ihrer Gemeinschaft … ungeeignet. Ich habe ihn noch nicht besucht, doch
er scheint unzuverlässig zu sein.«
»Und mich halten Sie für zuverlässig?«
Seine Augen fixierten mich mit beunruhigender Schärfe.
»Ja, das tue ich. Ich dachte es mir bereits, bevor ich Sie gesehen habe, und jetzt, da ich Sie kenne und mit Ihnen gesprochen habe, bin ich ganz sicher. Ich werde selbstverständlich
all Ihre Auslagen erstatten und Ihnen – falls Sie einen Beweis für Mord oder Selbstmord erbringen können – darüber
hinaus eine gewisse Summe zukommen lassen. Oh, und falls
Sie wegen dieser Sache mit der Polizei Schwierigkeiten bekommen sollten, werde ich selbstverständlich für einen Anwalt aufkommen, sofern die Notwendigkeit dazu besteht.«
Das war eine Erleichterung. Gewissermaßen.
Er schob eine Hand in die Innentasche seiner Jacke und
zog einen Umschlag hervor, den er gegen ein Weinglas gelehnt auf den Tisch stellte. »Zweihundertfünfzig Pfund Vorschuss. Weitere zweihundertfünfzig, wenn Sie mir ein positives Resultat liefern. Erscheint Ihnen das angemessen?«
Es klang in meinen Ohren wie ein Vermögen, doch ich
musste ihm verständlich machen, dass er sein Geld vielleicht
zum Fenster hinauswarf. »Kann sein, dass ich überhaupt
nichts finde.«
»Das ist mir durchaus bewusst. Doch ich spüre, dass Sie
eine entschlossene junge Frau sind. Vielleicht finden Sie ja
deswegen nichts, weil es nichts zu finden gibt! Mit anderen
Worten, vielleicht hat sich meine Enkelin tatsächlich selbst
das Leben genommen. Werden Sie es tun?«
    »Du bist verrückt!«, sagte Ganesh mit solcher Endgültigkeit,
dass mir die Lust verging, mit ihm darüber zu diskutieren.
Ich hatte bereits für mich selbst entschieden, dass ich nicht
ganz bei Sinnen sein konnte.
    »Es war schwierig, ihm diese Bitte abzuschlagen, Gan.
Der arme alte Bursche. Im Grunde genommen möchte er
doch nur wissen, was sie in den Wochen vor ihrem Tod gemacht hat. Er möchte die Lücke schließen zwischen ihrem
letzten Verschwinden und … und dem Augenblick, wo wir
sie gefunden haben.«
    »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass der Alte
vielleicht vor Trauer den Verstand verloren hat?«
»Er schien mir ziemlich vernünftig. Er hat mir seine Karte
gegeben.« Ich nahm die Karte aus der Tasche und legte sie
auf den schmierigen Tisch in dem Café, in dem wir saßen
und über Alastairs Anliegen diskutierten. Der Inhaber war
damit beschäftigt, die Tageskarte auf eine schwarze Tafel zu
schreiben. Er hatte allem Anschein nach einige Schwierigkeiten:
Wurstschen unt Eier
Pitza mit vaschiedene Kahse.
    Nichts ließ

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