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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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Sofa und schlief bis zum Nachmittag
des nächsten Tages.
KAPITEL 18 Ich wurde vom Läuten meiner
Türglocke geweckt. Der Lärm versetzte mir einen mächtigen
Schrecken, und für einen Augenblick wusste ich nicht, wo
ich war. Dann schob ich den Kopf unter der Bettdecke hervor, schielte zum Wecker und sah, dass es ein Uhr mittags
war.
Draußen vor meinem Fenster stand jemand und klopfte
gegen die Scheibe. Hoffentlich nicht schon wieder Parry! Im
Augenblick hätte ich keinen Polizisten ertragen, selbst wenn
er gekommen wäre, um mir zu berichten, dass sie Merv geschnappt hätten. Einen hässlichen Augenblick lang überlegte ich, ob es vielleicht sogar Merv war, der auf Rache aus
war. Doch er wäre kaum so freundlich gewesen, zuerst an
mein Fenster zu klopfen. Eher schon hätte er es gleich mit
einem Ziegelstein eingeworfen. Ich tappte zum Eingang und
sah, dass es Ganesh war.
Ich ließ ihn rein. Er hatte eine Plastiktüte bei sich, die laut
klimperte, als er sie abstellte.
»Ich wollte nur kurz sehen, wie es dir heute geht«, sagte er.
»In meiner Mittagspause«, fügte er wie ein Märtyrer hinzu.
Ich erklärte, es gehe mir gut. Ich hätte leichte Kopfschmerzen, und ich sei hungrig.
Ganesh fischte eine große Tafel Milchschokolade aus seiner Jacke. »Die ist von Onkel Hari, und er sagt, er wäre froh,
dass du gesund und munter bist.« Er versetzte der Plastiktüte einen Schubs mit dem Fuß. »Und ich hab dir das hier aus
dem Kühlregal mitgebracht. Ein halbes Dutzend Eistees.
Tun dir bestimmt gut. Ich stell sie in deinen Kühlschrank.«
Ich hörte, wie er sich an meinem Kühlschrank und dann
in meiner Küche zu schaffen machte. Kurze Zeit später kam
er wieder zum Vorschein und verkündete: »Du hast überhaupt nichts im Haus außer einer Dose Tomatensuppe und
etwas altem geschnittenen Brot. Wenn du magst, kann ich
die Suppe warm machen und das Brot toasten.«
Ich meinte, er solle sich nicht zurückhalten, und ging duschen. Ein wenig später, während wir uns die Suppe, das
Brot und zum Nachtisch die Milchschokolade teilten und
Eistee dazu tranken, lauschte ich seinem Bericht, dass meine
Heldentaten die Runde gemacht hätten.
»Onkel Hari erzählt es überall herum«, sagte er. »Du bist
berühmt.«
»Das wird Sergeant Parry bestimmt unglaublich freuen«,
antwortete ich. »Du hast vermutlich nicht in Erfahrung
bringen können, ob sie in der Zwischenzeit Merv gefunden
haben?«
»Nein, aber sie finden ihn, ganz bestimmt. Er ist nur ein
Kleinkrimineller, einer, der sein Revier braucht. Außerhalb
davon ist er verloren.« Ganesh nickte zuversichtlich und
brach sich einen weiteren Riegel von der Schokolade ab.
»Sie finden ihn, gar keine Frage.«
Ich war froh, dass Ganesh so zuversichtlich war. Hätte ich
in Mervs Haut gesteckt, hätte ich London so weit wir nur
irgend möglich hinter mir gelassen. In der düsteren Unterwelt irgendeiner fremden großen Stadt hätte er sich endlos
lang verstecken können – kein angenehmer Gedanke.
»Da hab ich ihnen die ganze Bande auf dem Präsentierteller serviert«, sagte ich bitter, »und die Bullen schaffen es tatsächlich, sich einen durch die Lappen gehen zu lassen!«
»Eigentlich müssten sie dir eine Belohnung geben«,
brummte Ganesh undeutlich durch einen Mund voller
Schokolade hindurch. »Sie verdanken die Lösung dieses Falles nur dir allein!«
Ich legte meinen Löffel weg. »Hör mal, ich will alles einfach nur für ein paar Stunden vergessen, in Ordnung? Es
wird schlimm genug, alles noch einmal zu durchleben,
wenn die Sache vor Gericht geht. Ich wollte eigentlich von
Anfang an nur zwei Dinge erreichen, und beide habe ich geschafft. Ich wollte Lauren finden, das habe ich getan, und
ich wollte, dass Albie Gerechtigkeit widerfährt. Mit ein wenig Glück bekommt er sie auch, jetzt, wo Jonty wieder aufgetaucht ist.«
Ganesh sah mich an, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. »Dieser Schotte war bei Onkel Hari im Laden«, erzählte
er. »Der Künstler, du weißt schon. Er hat das hier für dich
abgegeben.« Er kramte erneut in den Taschen und zog einen
zerknitterten Umschlag hervor.
Er enthielt zwanzig Pfund und einen Zettel, auf dem Angus mir versprach, die restlichen zehn zu zahlen, sobald er
wieder Geld habe.
»Das ist rechtlich bindend«, erklärte Ganesh, der den
Brief auf dem Kopf mitgelesen hatte. »Das ist so gut wie ein
Schuldschein. Sieh zu, dass er dich bezahlt! Du hast das
Geld verdient.«
»Er wird schon bezahlen«, entgegnete ich. »Angus

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