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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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können im Restaurant nachfragen. Der Name des Kellners lautet Stavros. Er hatte ein Schild an seinem Hemd.«
Harfords Gesicht zuckte. Er beugte sich ein wenig vor.
»Sie sind noch im Besitz dieser Nachricht?«
»Ich habe sie Sergeant Parry gegeben.«
»Ah …« Er zögerte und richtete sich auf. »Sie sind eine
alte Bekannte von Sergeant Parry, wenn ich recht informiert
bin?«
»Wir sind uns einige Male begegnet, ja. Rein dienstlich.«
»Rein dienstlich, ja.« Harford zupfte an seinen gestärkten
weißen Manschetten. »Sie scheinen den Ärger förmlich anzuziehen, Miss Varady. Ich habe ein paar Erkundigungen
eingezogen, bevor ich hergekommen bin. Es ist nicht Ihre
erste Begegnung mit einem Mord, nicht wahr? Sie waren bereits in drei Mordfälle verwickelt, um genau zu sein, ganz zu
schweigen von einer Entführung.«
»Ich war in überhaupt nichts verwickelt, wie Sie es nennen!«, protestierte ich müde. »Ich war einfach zufällig in der
Nähe und wurde hineingezogen, das ist alles!«
»Die Leichen fallen in Ihrer Nähe, oder wie?«
Sollte das als Scherz gemeint sein? Er lächelte nicht, obwohl ich um seinen Mund herum spöttische Linien zu bemerken glaubte. Falls seine Worte lustig gemeint waren,
dann auf meine Kosten.
»Ich kann Ihnen nicht mehr sagen«, fauchte ich. »Gehen
Sie, und ermitteln Sie wegen Coverdale, falls das sein richtiger Name war. Das ist Ihre Spur, Herrgott noch mal! Parry
sagt, Coverdale wäre Journalist gewesen. Finden Sie heraus,
an welcher Story er gearbeitet hat. Ich wette, es hat etwas
mit dieser Sache zu tun!«
»Ich denke, wir sind sehr wohl imstande, unsere Ermittlungen alleine zu führen, danke sehr!« Sein Gesicht war rot
geworden. »Ich … wir benötigen keine Ratschläge von Ihnen!«
»Ich habe den Eindruck, Sie verschwenden Ihre Zeit,
wenn Sie nur hier mit mir herumsitzen«, konterte ich. »Hören Sie, Coverdale hat in seinem Brief geschrieben, dass er
um zehn Uhr abends wiederkommen wollte. Ganesh und
ich waren gegen Viertel nach zehn zurück, aber da war Coverdale bereits tot. Also konnte er noch nicht lange tot gewesen sein, oder? Was sagt der Polizeiarzt?«
»Das ist allein Angelegenheit der Polizei.« Die Röte hatte
sich vertieft, und er sah inzwischen aus, als könnte er jeden
Augenblick explodieren.
»Wenn Sie mich fragen, ich schätze, es werden nicht
mehr als fünfzehn, vielleicht zwanzig Minuten gewesen sein.
Jemand muss ihm hierher gefolgt sein.«
»Das ist reine Vermutung.«
»Oder er hat bereits hier gewartet, als Coverdale ankam«,
sinnierte ich. »Es ist dunkel dort unten vor meiner Tür. Jemand hätte sich leicht dort verstecken und Coverdale auflauern können.«
Und Ganesh und ich hatten ihn nur knapp verpasst. Es
war ein schauerlicher Gedanke. Ein paar Minuten früher,
und wir wären dem Killer begegnet, der mit dem blutigen
Messer in der Hand die Kellertreppe hinaufgekommen war.
»Daran haben wir bereits gedacht!« Harford wurde inzwischen richtig ärgerlich. »Überlassen Sie die Ermittlungsarbeit uns, Miss Varady, ja? Spielen Sie um Gottes willen
nicht Miss Marple!«
»Miss Marple?« Fast wäre ich aufgesprungen vor Empörung. » Miss Marple? Sehe ich vielleicht aus wie eine alte
Jungfrau, die ihre Nachbarn beschnüffelt? Was ist mit der
Mordwaffe? Haben Sie inzwischen wenigstens die Mordwaffe gefunden?«
»Hören Sie, ich stelle hier die Fragen!« Jetzt geriet er tatsächlich in Verlegenheit. Das »Ich habe hier das Kommando!« begann ihm zu entgleiten. Es verwandelte sich nach
und nach in ein trotziges »Ich habe den Kricketschläger,
und ich sage, wer aus ist!«
»Kehren wir zu Coverdale zurück.«
»Das sage ich doch bereits die ganze Zeit!«, murmelte ich.
»Danke sehr!«, entgegnete er sarkastisch. »Haben Sie irgendjemanden auf der Straße bemerkt, als Sie zurückgekommen sind? Einen Fußgänger, einen Wagen, irgendjemanden, der allem Anschein nach in ein Haus gegangen
ist?«
Ich verneinte. Ich war ganz sicher. Ich hatte die Straße
nach Coverdale abgesucht und hatte keine Menschenseele
gesehen.
»Woher«, fragte Harford, »woher wusste der Killer, dass
er Coverdale hier finden würde?«
»Er ist ihm gefolgt«, sagte ich geduldig.
»Schön. Und wie hat Coverdale Ihre Adresse herausgefunden?«
»Irgendjemand hat mich gestern auf dem Heimweg verfolgt. Ich bin ziemlich sicher, auch wenn ich ihn nicht direkt
sehen konnte. Wahrscheinlich war es Coverdale.«
»Aber Sie haben ihn nicht gesehen? Er hat Sie nicht

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