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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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protestierte er. »Sie sollten nicht in diesem
Ton mit uns reden, wirklich nicht! Das ist sehr unklug. Wir
haben ehrlichen Grund zur Besorgnis, wie Sie sehr wohl
wissen! Unsere Tante gerät durch Ihre Anwesenheit immer
wieder in Gefahr, und wir sind zu dem Schluss gekommen,
dass wir darauf bestehen müssen …«
Seine Stimme war vor rechtschaffener Empörung lauter
und lauter geworden, bis Bertie, der während der ganzen
Zeit unruhig zu Daphnes Fenster hochgesehen hatte, sich
räusperte und das Reden übernahm.
»Richtig, Charles, ganz richtig. Aber nicht hier draußen auf
der Straße, oder? Meine Liebe, könnten wir nicht nach unten
in Ihre Wohnung gehen?«, wandte er sich mit einem widerlichen Lächeln an mich. »Dort könnten wir die ganze ärgerliche
Angelegenheit in zivilisierter Weise miteinander besprechen.«
»Nein«, entschied ich. »Das ist meine Wohnung, und ich
werde keinen von Ihnen beiden mit hineinnehmen. Und ich
möchte auch nicht, dass Sie sich vor meiner Haustür herumtreiben. Sie haben meinen Hund geärgert!«
»Wir haben in Ihrem Mietvertrag keinen Passus gesehen,
der Ihnen das Halten eines Haustieres gestatten würde!«,
krähte Charlie.
»Es steht aber auch nicht darin, dass ich es nicht darf.
Außerdem weiß Daphne Bescheid, dass Bonnie bei mir ist,
und sie hat nichts dagegen.«
Bertie wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Er
schlug vor, dass wir uns dann vielleicht in eine Gaststätte
zurückziehen sollten, wie er es nannte.
»Ich gehe ganz bestimmt nicht mit zwei alten Säcken wie
Ihnen in ein Pub!«, entgegnete ich. »Ich habe schließlich einen Ruf, an den ich denken muss!«
»Das ist unverschämt!«, ächzte Bertie.
»Nein, ist es nicht! Fragen Sie Ihren Bruder! Er hat
Schwierigkeiten, seine Hände bei sich zu behalten, und soweit es mich betrifft, sind Sie beide einer wie der andere! Ich
würde mich nicht sicher fühlen. Wir reden hier oder gar
nicht, wenn Sie jetzt nicht voranmachen.«
Bertie war von meinen Worten schockiert und wandte
sich nun an seinen Bruder. »Charles? Wovon redet sie da?«
»Keine Ahnung!«, bellte Charlie ohne Rücksicht darauf,
wie viele Nachbarn mithören konnten. »Sie ist eindeutig
nicht ganz bei Trost, non compos mentis, wenn du mich
fragst!«
»Du …« Bertie senkte die Stimme, packte seinen Bruder
beim Arm und zog ihn ein paar Schritte mit sich zur Seite.
»Du hast doch wohl nicht …?«, flüsterte er rau.
» Selbstverständlich habe ich nicht, verdammt!«, bellte
Charlie.
»Es lag wohl kaum daran, dass er es nicht versucht hätte«,
rief ich.
Sie machten ärgerlich Front gegen mich. »Es erscheint
uns sehr eigenartig«, wechselte Bertie, selbst ernannter Sprecher der beiden das Thema, »dass unsere Tante Daphne
nach vierzig Jahren, die sie ungestört und ungefährdet in
diesem Haus gelebt hat, plötzlich fast tagtäglich von der Polizei belästigt wird. Zuerst ein Mord, dann ein versuchter
Einbruch – was kommt als Nächstes, frage ich mich? Außerdem gab es einen weiteren unangenehmen Zwischenfall,
wenn wir recht informiert sind, der zahlreiche Besuche der
Polizei im Haus erforderlich machte. Sie können uns wohl
kaum einen Vorwurf daraus machen, dass wir uns sorgen.
Im Licht der Ereignisse halten wir Sie nicht für eine geeignete Mieterin dieser Wohnung. Wir haben die Sicherheit und
das Wohlergehen einer alten, gebrechlichen Dame zu berücksichtigen!«
»Das ist doch wohl allein Daphnes Entscheidung!«, giftete
ich zurück. »Außerdem wurde sie nicht von der Polizei belästigt, wie Sie es nennen, oder nur sehr wenig. Ich bin diejenige, die belästigt wird, und ich kann sehr wohl damit
umgehen.«
»Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel«, murmelte
Charlie. »Wie heißt es doch so schön? Übung macht den
Meister.«
Bertie schob sich zu mir wie eine böse alte Eule. »Erzählen Sie mir doch, meine Liebe, was wollte der Einbrecher
von Ihnen?«
»Woher soll ich das wissen?«, giftete ich.
»Wir glauben aber, dass Sie es sehr wohl wissen, nicht
wahr? Ja, wir glauben, dass Sie ganz genau wissen, was er
von Ihnen wollte. Denken Sie darüber nach. Er hat nicht
versucht, in die Wohnung unserer Tante einzubrechen. Er
wollte in Ihre Wohnung. Und das, obwohl ein kurzer Blick
durch das Fenster oder ein wenig Beobachtung vorderhand
ihm sicherlich verraten hätte, dass Sie kein lohnenswertes
Ziel sind.«
»Es ist eine Kellerwohnung!«, wies ich sie auf das Offensichtliche hin. »Einbrecher versuchen es immer zuerst im

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