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Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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umwunden. Der rechte Arm war nach oben zu einer hellen Mondsichel gerichtet, der linke deutete nach unten zu einem schwarzen Mond.
    »Putziger Bursche«, meinte ich, »sieht aus wie eine Mutation nach einem misslungenen Genversuch. Arnold Schwarzenegger gekreuzt mit dem Boss der sieben Geißlein.«
    »Verstehen Sie denn nicht?« Pater Joseph schien an meiner Unsensibilität zu verzweifeln. »Das ist gotteslästerliche Blasphemie! Diese verirrten Seelen beten zu einem Bock! Zu einem Tier!«
    »Sie haben recht«, stimmte ich zu, »irgendwo hört der Jux auf. Töten diese Satanisten eigentlich auch Menschen?«
    »Man spricht davon. Rituelle Morde. Manche sollen sogar Menschenfleisch essen!«
    Ich dachte an die edlen Teile des toten Doktors, die im Tiefkühlfach deponiert worden waren. Mein Magen grummelte.
    »Sie haben mir sehr geholfen.« Ich reichte Pater Joseph die Hand zum Abschied.
    »Warum sind Sie eigentlich zu mir gekommen?«, wollte der Gottesmann wissen.
    »Haben Sie was von dem Mord an dem Schönheitschirurgen mitbekommen?«, stellte ich die Gegenfrage.
    »Sicher«, nickte der Pater, »ich bin seit Jahren Abonnent des Bierstädter Tageblattes . Wie kommen Sie gerade jetzt auf diesen Fall? Was hat das alles mit dem Teufel zu tun?«
    »Es gibt da einige Hinweise auf Satanismus. Außerdem sind dem Mordopfer die Hoden abgetrennt worden. Die Polizei hat sie in der Tiefkühltruhe gefunden.«
    »Sie meinen ...?« Dem Geistlichen blieb der Rest der Frage im Halse stecken.
    »Noch glaube ich überhaupt nichts«, wiegelte ich ab. »Ich bin erst ganz am Beginn meiner Recherchen. Satanisten mögen außerdem bestimmt keine Tiefkühlkost. In der Hölle soll es ja ziemlich feurig zugehen.«
    Ich bedankte mich bei dem Pater, dessen Gesichtshaut einen gelblichen Ton angenommen hatte. Dafür glänzten seine Augen umso mehr. Ich tippte auf religiösen Eifer.
    Auf dem Weg in die Redaktion stoppte ich an einer Döner-Bude. Es war Mittag. Eigentlich hatte ich Hunger. Doch der Anblick der rohen Fleischbrocken in der Auslage krampfte meinen Magen zusammen. Ich verließ den Laden wieder. Es gibt Tage, an denen man zum Vegetarier werden könnte.

Freiheit für Turkey
    Das Untersuchungsgefängnis lag mitten in der Bierstädter City, sinnigerweise neben dem Amtsgericht. Es war ursprünglich ein wilhelminischer Verwaltungsbau gewesen, der durch zahlreiche Anbauten nicht gerade schöner geworden war. Doch den Männern, die hier inhaftiert waren, dürften architektonische Feinheiten ziemlich egal sein.
    Ich saß in meinem Auto, hatte einen der wenigen Parkplätze direkt vor dem Knast ergattert und wartete auf Turkey. Dem Anwalt des Bierstädter Tageblattes war es tatsächlich gelungen, ihn vorläufig rauszupauken. Der Fotograf leugnete nach wie vor, Loki Detema mit dem Auto überfahren zu haben. Warum auch? Ein Motiv war weiter weg als der Mars. Der Polizei war es nicht gelungen, das Gegenteil zu beweisen.
    Meine Wut auf Turkey war ziemlich verraucht. »Warum holst du ihn nicht ab?«, hatte Peter Jansen gefragt. »Er hat ein schlechtes Gewissen und würde sich bestimmt freuen.« Ich hatte eingewilligt.
    Eigentlich hätte er längst kommen müssen. Ich ließ das Gittertor vom Knastgebäude nicht aus den Augen. Alle paar Minuten fuhr eine grüne Minna mit neuen Gästen vor, hinter der sich das schwere, eiserne Schiebetor langsam wieder schloss. Noch keine Spur von Turkey.
    Endlich! Da war er. Bewaffnet mit einer Reisetasche näherte sich Turkey dem Ausgang. Er hielt den Kopf gesenkt.
    Ich sprang aus dem Auto. Dasselbe tat eine andere Person, die ich bis dahin nicht bemerkt hatte. Es war Else Ambrosius. Sie warf mir einen giftigen Blick zu.
    »Haben Sie ihm nicht schon genug angetan?«, blaffte ich sie an. »Was wollen Sie hier?«
    Die Hausdame lächelte maliziös. Dann stand Turkey auch schon vor uns. Seine Miene drückte nicht unbedingt Freude aus.
    »Ich wollte dir nur sagen«, begann Else Ambrosius, »dass du jederzeit zu mir kommen kannst. Ich weiß, dass du Loki Detema meinetwegen getötet hast. Du konntest ihre Lügen über mich nicht ertragen. Dafür bin ich dir dankbar.«
    »Ach ja?« Turkeys Stimme war kalt. »Und warum hast du mich dann belastet? Du weißt genau, dass ich das Haus nicht verlassen habe.«
    »Mir blieb keine andere Wahl!« Jetzt liefen der Ambrosius sogar ein paar Tränen über die Wangen. »Er hat mich gezwungen.«
    »Verschwinde endlich!«, brüllte Turkey. »Ich will dich nie wiedersehen!«
    »Moment mal«,

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