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Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Aber wenn du noch andere pikante Einzelheiten hören willst?« Er warf einen Blick auf Bliss.
    Der Polizist tat so, als habe er nichts kapiert. »Darf ich euch beide heute Abend zum Essen einladen?«, entspannte er die Situation.
    Wir stimmten zu und verabredeten uns um 20 Uhr in einem indonesischen Restaurant.
    »Gibt's dort auch Ginever?«, fragte Turkey. »Ich hau mir nämlich heute Abend die Birne zu, bis ich an nichts und niemanden mehr denken kann.« Es klang verbittert. Ich schwieg und nahm mir vor, auf Turkey aufzupassen.
    »Hat sie dich denn nun in Trance versetzt?« Wir waren auf dem Weg ins Hotel.
    »Du lässt auch nie locker, Grappa, was?«
    »Nun sag schon!«, forderte ich.
    »Hat sie nicht. Ich war überhaupt nicht verkrampft in dieser Nacht. Es war ein Klassefick. Der beste in meinem Leben. Zufrieden?« Turkeys Miene verfinsterte sich.
    »Ist ja gut, Kleiner«, beruhigte ich ihn. »Journalisten auf Recherche kennen keine Gnade. Das gilt auch für Ermittlungen in den eigenen Reihen.«
    »Du hast die Sensibilität einer Dampfwalze! Noch so ein dämlicher Spruch, und ich lasse dich allein in diesem Kaff sitzen.«
    Eine Stunde später trafen wir Bliss in dem indonesischen Restaurant. Er ließ mindestens dreißig Schälchen mit asiatischen Köstlichkeiten auffahren.
    Bliss versuchte, uns in Stimmung zu bringen. Ein schwieriges Geschäft an diesem Abend. Turkey trank einen Schnaps nach dem anderen und beteiligte sich nicht am Tischgespräch. Meine Laune war ebenfalls nicht die beste. Bliss' Bericht über die scheußlichen Vorfälle in Oude Pekela waren nicht dazu angetan, meine Lust auf asiatische Speisen zu fördern.
    Nach anderthalb Stunden verabschiedeten wir uns. Bliss versprach, uns am nächsten Morgen zu dem Haus zu bringen, in dem die Schwarzen Messen mit den Kindern stattgefunden haben sollten. Es sei zwar nicht mehr viel zu sehen, meinte er, das Haus stünde seit damals leer. Die Menschen in der Umgebung wähnten den Teufel höchstpersönlich hinter den Mauern.
    Ich hatte Mühe, Turkey ins Hotelzimmer zu befördern. Sein Dämon hieß an diesem Abend Alkohol.

Haus ohne Spuren
    Es kam, wie es kommen musste. Turkey hatte am nächsten Morgen einen Mordskater. Mürrisch und sich mühsam auf den Beinen haltend tauchte er um neun im Frühstückszimmer der Pension auf. Ich hielt den Mund.
    »Morgen«, murmelte er, »hast du eine Aspirin – oder zwei?«
    Wortlos griff ich in meine Handtasche und legte die beiden Kopfschmerztabletten vor ihn hin.
    »Selbst wenn du nichts sagst, weiß ich, was du denkst. Du kannst es ruhig aussprechen!« Turkey hatte Sehnsucht nach Prügel.
    »Hör zu, Bruder!«, sagte ich grob. »Ich hab keinen Bock auf Stress mit dir. Wenn ich dich kritisiere, meckerst du, wenn ich es lasse, meckerst du auch. Was also soll ich tun, um dein Missfallen nicht zu erregen?«
    Turkey antwortete nicht, warf die Tabletten ein und spülte mit Kaffee nach.
    »Bist du heute früh wenigstens in der Lage, Fotos zu machen?«
    »Dazu bin ich immer in der Lage!«, behauptete er.
    Schweigend knusperten wir unsere Brötchen. Zum Glück erschien Bliss.
    »Guten Morgen, liebe Leute! Habt ihr gut geschlafen?« Der Polizist war heiter, ausgeruht und voller Tatendrang. Ganz im Gegensatz zu uns.
    »Bevor die Stimmung an diesem Tisch noch ausgelassener wird«, sagte ich, »sollten wir mit unserer Arbeit anfangen. Wir haben nicht unendlich viel Zeit. Nach dem Mittagessen will ich schnell meinen Artikel schreiben und ihn rüberfaxen. Können wir?«
    Turkey erhob sich wortlos, packte seine Fototasche und folgte Bliss zu dessen Wagen.
    Wir mussten nicht weit fahren – das Haus, um das es ging, lag am Rand der Stadt an einer kleinen Landstraße. Es sah völlig normal aus, war inzwischen ein wenig heruntergekommen. Das Grundstück war ungepflegt und mit Abfällen wie Bierdosen oder Plastiktüten bedeckt.
    »In Vollmondnächten kommen junge Männer hierher, trinken Bier und Schnaps, schreien herum und rufen den Teufel«, berichtete Bliss. »Doch der Teufel ist bisher noch nicht gekommen.«
    Er schritt durch den Vorgarten auf die Haustür zu. »Wir können reingehen; ich habe einen Schlüssel.«
    Quietschend sprang die Holztür auf. Im Flur roch es feucht und muffig, Schimmel machte sich an den Wänden breit.
    »Wir haben alles durchsucht damals«, erzählte Bliss weiter, »doch nichts Auffälliges gefunden. Die Polizei hat auch den Garten umgegraben und nach Leichen gesucht.«
    Ich blickte in die Räume, deren Türen

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