Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
Vom Netzwerk:
kündigt eine Klage wegen übler Nachrede, Rufmord und Beleidigung an, Vermeulen will Schadenersatz von uns haben, da vermutlich niemand mehr seine Körpertherapie-Kurse besuchen wird, weil wir ihn in Verbindung mit Luzifer gebracht haben. Ach ja – das Wichtigste: Eva Grid hat ihr Mordgeständnis zurückgezogen!«
    »Das ist ja super!«, rief ich aus. »Dann müssen die Bullen wieder an die Sache ran und können sich nicht darauf ausruhen, dass sie eine Täterin haben. Weißt du mehr?«
    »Nicht viel. Ich habe heute früh mit dem zuständigen Staatsanwalt telefoniert.«
    »Kommt sie frei?«, fragte ich.
    »Nur, wenn man den Verdacht gegen sie fallen lässt. Sie hat zwar widerrufen, aber deshalb ist sie noch lange nicht unschuldig. Der Staatsanwalt scheint der Witwe keinen Glauben mehr zu schenken – besonders, seitdem er etwas von Hypnose gehört hat.«
    »Ein Interview mit Eva Grid stünde unserem Blatt gut zu Gesicht.«
    »Allerdings, Grappa. Was kommt als Nächstes?«
    »Ich muss mich um Vermeulen kümmern. Und einen Herrn anrufen, dessen Nummer mir der Pförtner gegeben hat.«
    »Sei vorsichtig«, bat Jansen. Ich nickte und verschwand in meinem Büro.
    »Diehl«, meldete sich eine Männerstimme.
    »Hier Grappa vom Tageblatt . Ich sollte Sie anrufen.«
    »Ach ja, Frau Grappa. Ich bin Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie. Mein Name ist Dr. Johannes Diehl.«
    »Die Klinik, die früher Dr. Grid gehörte?«
    »Ja. Ich habe Ihren Artikel gelesen und das Phantombild des Mannes gesehen, der damals in Holland in die Sache verwickelt war.«
    »Kennen Sie ihn etwa?« In mir stieg Jubel auf.
    »Ich weiß nicht, wie er heißt«, antwortete Diehl, »aber das Gesicht kenne ich. Er ist in unserer Klinik operiert worden. Vor fünf oder sechs Jahren. Großes Facelift, Nasen- und Augenbrauenkorrektur, Haaransatzverlegung und Entfernung des Buckelfetts an der Wangenpartie.«
    »Sie haben dem Mann auf dem Phantombild ein neues Gesicht verpasst?«
    »Ja. Die Operation hat Dr. Grid selbst ausgeführt.«
    »Wie heißt der Mann, und wie sieht er heute aus?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete Diehl.
    »Wieso? Es muss doch Operationsakten geben!«
    »Bei uns ist vor kurzer Zeit eingebrochen worden. Die Täter haben anschließend Feuer gelegt. In dem Raum, in dem die Hängeregistratur mit den älteren Vorgängen liegt. Es ist fast alles verbrannt.«
    »Mist!«, entfuhr es mir. »Die anderen waren schneller. Gibt es denn überhaupt keine Spuren mehr? Immerhin haben Sie das Gesicht des Mannes in Erinnerung behalten!«
    »Das Ergebnis der Operation kenne ich aber leider nicht«, bedauerte Diehl. »Ich habe den Mann nur gesehen, als er zu uns zur Beratung kam. Den Rest hat der Chef selbst erledigt.«
    »Der Mann hat wahrscheinlich ein Baby getötet und andere Kinder missbraucht!«, rief ich aus. »Überlegen Sie doch noch mal!«
    »Ich weiß ja, dass die Sache wichtig für Sie ist«, sagte Diehl. »Deshalb habe ich ja auch sofort angerufen, obwohl ich damit gegen die ärztliche Schweigepflicht verstoße.«
    »Ich danke Ihnen, Dr. Diehl. Kann ich bei Ihnen vorbeikommen? Ich möchte Ihnen das Foto eines Mannes zeigen, von dem ich glaube, dass er der frühere Patient von Grid war. Vielleicht können Sie als Experte irgendwelche Narben entdecken.«
    »Gern. Ich habe in einer Stunde Mittagspause. Treffen wir uns in der Caféteria im Klinikgebäude?«
    Ich sagte zu, überprüfte die Nummer, die mir Diehl gegeben hatte, mit dem Anschluss der Klinik. Beide stimmten überein. Auch einen Arzt namens Dr. Johannes Diehl gab es in dem Krankenhaus. Der Mann schien echt zu sein.
    Diehl war ein gut aussehender Mann mittleren Alters. Im weißen Kittel sah er bestimmt noch besser aus als in dem mittelblauen Anzug, den er jetzt trug.
    »Guten Tag. Ich habe nicht viel Zeit«, meinte er und blickte sich gehetzt um. »Haben Sie das Foto?«
    »Warum sind Sie so nervös?«, wollte ich wissen.
    »Ich muss dauernd an den Einbruch denken. Die Polizei hat noch keine Spur gefunden. Was ist, wenn diese Leute rausbekommen, dass ich Ihnen ...«
    »Keine Angst«, unterbrach ich seine Befürchtungen. »Niemand erfährt etwas. Ihr Name spielt keine Rolle. Hier – ich habe beide Bilder mitgebracht. Könnte der Mann auf diesem Bild identisch sein mit dieser Phantomzeichnung hier?«
    Gespannt wartete ich, während Dr. Diehl mit zusammengezogenen Augenbrauen die Bilder betrachtete.
    Als die Kellnerin die bestellten Tassen Kaffee auf den Tisch stellte, drehte Diehl die Fotos

Weitere Kostenlose Bücher