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Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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welche Infos sollen das gewesen sein?« Mein Interesse stieg.
    »Informationen über die Vernehmung von Eva Grid, den Namen des Ortes, an dem die Ambrosius zuletzt gelebt hat und ... und ich habe dafür gesorgt, dass die holländische Polizei dir behilflich war.«
    »Und woher weiß Baißer das alles?«
    »Er hat uns nachspioniert. Zeit genug hatte er. Er war einige Zeit nicht im Dienst. Sein Urlaub ging gestern zu Ende.« Nik lachte bitter auf.
    »Er kann dir doch überhaupt nichts wollen. Ich werde keinem ein Wort sagen. Du weißt doch, dass Journalisten ihre Informanten nicht zu nennen brauchen.« Ich verstand nicht, dass er so down war.
    »Das ist noch nicht alles«, fuhr Nik fort. »Kommissar Bliss aus Oude Pekela hat gestern versucht, mich zu erreichen. Ihr wart gerade Richtung Bierstadt gestartet. Ich war in einer Besprechung. Baißer nahm den Anruf entgegen und verwickelte Bliss in ein Gespräch. Bliss nannte deinen Namen und erwähnte, dass er euch auf meinen Wunsch hin behilflich gewesen war. Baißer zählte dann zwei und zwei zusammen.«
    »Mist.« Ich überlegte. Doch es fiel mir nichts ein.
    »Jetzt kommt es darauf an, wie meine Vorgesetzten reagieren. Die Leitung der Sonderkommission wird mir aber wohl entzogen werden. Mein Chef hat schon so was angedeutet. Danach kann ich mit einer Beurlaubung vom Dienst rechnen – so lange, bis die Vorwürfe geklärt sind. Baißer hat mich in seinem Brief als ›Sicherheitsrisiko‹ bezeichnet.«
    »Tut mir wirklich leid«, murmelte ich. »Baißer ist ein Schwein. Warte doch erst mal ab – es kommt vielleicht doch nicht so schlimm. Und wenn doch – irgendwann zahlen wir es ihm heim. Ich denke mir was Nettes für ihn aus, ja?«
    »Grappa, du bist umwerfend.« Nik lachte bitter auf. »Meine Karriere ist auf jeden Fall erst mal ruiniert. Presse und Polizei sind geborene Gegner – so wird das bei uns gesehen. Ich habe gegen Regeln verstoßen. Baißer ist nur der Denunziant. Die Schuld liegt bei mir.«

Spuren und Narben
    Niks Befürchtungen wurden wahr. Man schickte ihn bis zur Klärung der Vorwürfe in Zwangsurlaub. Baißer übernahm wieder die Leitung der Sonderkommission. »Die werden schon sehen, was sie davon haben«, prophezeite ich. »Die Ermittlungen werden ihn intellektuell überfordern.«
    »Der Kerl hat mich auch noch hämisch angegrinst«, klagte Nik. Er war zum Frühstück in meine Wohnung gekommen. Die Uhr zeigte zehn, die Suspendierung war gerade mal zwei Stunden alt. Dafür hielt sich Kodil ganz gut.
    »Wenigstens dein Appetit hat nicht gelitten«, bemerkte ich. »Soll ich dir noch ein zweites Spiegelei braten?«
    »Das wäre klasse«, mampfte er. »Ich hab heute früh nur eine Tasse Pulverkaffee in mich hineingeschüttet. Gibst du mir noch einen Toast?«
    »Du kannst gern hierbleiben«, bot ich an. Nik bestrich die Brotscheibe zärtlich mit Butter. Ich dachte plötzlich an die Frau, für die er abends gekocht hatte, legte den Gedanken aber wieder beiseite.
    »Ich muss los. In der Redaktion wird heute im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los sein. Wie fandest du eigentlich meinen Artikel?«
    »Ziemlich gruselig«, meinte Kodil, »aber spannend. So was wollen die Leute lesen. Fragt sich nur, was Ambrosius und Vermeulen dazu sagen. Habt ihr den Artikel juristisch abklopfen lassen?«
    »Klar. Ich hoffe, dass die Typen nun endlich aus ihren Löchern kommen.«
    »Reicht dir der Anschlag auf dein Auto und der Mordaufruf gegen dich noch nicht?«
    »So können die mich nicht kriegen«, antwortete ich und griff nach dem Mantel. »Ich mache weiter. Als Nächstes ist Vermeulen dran. Es muss einen Grund geben, dass er noch nirgendwo in Erscheinung getreten ist. Er kann keine weiße Weste haben – das spüre ich. Ich bin dann weg.«
    Draußen empfing mich penetranter Nieselregen. Rein ins Auto und ab zur Redaktion. Ich war den Weg so oft gefahren, dass ich ihn im Schlaf hätte fahren können. Eine schwarze Katze kreuzte von links die Fahrbahn. Fast hätte ich sie erwischt. Ich dachte an den Teufel und seine Boten.
    Als ich das Verlagshaus erreichte, gab mir der Pförtner einen Zettel mit einer Telefonnummer. »Sie sollen den Herrn sofort anrufen«, sagte er.
    Auf der Treppe, die zu meinem Büro führte, begegnete ich Jansen. »Gibt es was Neues?«, fragte ich.
    »Hallo, Grappa«, begrüßte er mich, »heute ist ein Tag wie jeder andere – nur die Telefone explodieren. Die Story hat eingeschlagen wie eine Bombe. Frau Ambrosius hat sich schon gemeldet – sie

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