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Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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weggelaufen.«
    »Wohin?«
    »Nach Hause. Es war niemand da. Ich war froh, denn Oktavio sollte mich nicht in dem Zustand sehen, in dem ich war. Er hatte mich immer vor Vermeulen und seinem Hokuspokus gewarnt. Am anderen Morgen kam Else. Sie hatte bemerkt, dass ich weggelaufen war, und beruhigte mich. Alles sei doch nur ein großes Spiel für Erwachsene, ein bisschen Budenzauber. Nichts Strafbares.«
    »Da hat sie sogar recht«, meinte Nik. »Die Frau auf dem Altar hat vermutlich freiwillig mitgemacht, die Teilnehmer ebenfalls, und die Tötung der Katze ist ein kleiner Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Da kräht kein Hahn nach.«
    »Wann hat dieser Crowley eigentlich genau Geburtstag?« Mir war ein Gedanke gekommen.
    Niemand wusste die Antwort – auch Eva Grid nicht.
    »Pater Joseph hat mir ein Buch über Satanismus geliehen«, fiel mir wieder ein. »Da müsste es drin stehen. Leider liegt es in der Redaktion.«
    Ich ließ mir das Telefon zeigen und rief im Büro an. Turkey hatte den Schmöker schnell gefunden, und kurze Zeit später hatte ich die Antwort. Aleister Crowleys Geburtstag war der 12. Oktober 1875!
    »Das ist in drei Tagen«, stellte Nik fest.
    »Prima!«, jubelte ich.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Eva Grid.
    »Ich mag Spiele für Erwachsene. Ich werde dabei sein.«
    »Wir werden dabei sein«, korrigierte Nik. »Falls die Geburtstagsparty überhaupt steigt.«
    »Der Tag ist ein heiliges Datum für die Gruppe«, sagte Eva Grid, »die Messe findet jedes Jahr statt. So hat es mir Else jedenfalls erzählt.«
    »Wir brauchen drei Kostüme«, stellte ich fest.
    »Wieso drei?«
    »Du, ich und Turkey. Schließlich brauche ich Fotos für meinen Artikel. Unter dem Fummel lässt sich eine versteckte Kamera gut platzieren. Können Sie uns die Kostüme beschreiben?«
    Eva Grid konnte. Schließlich hatte sie vor gut einem Jahr selbst zu Nadel und Faden gegriffen, um das richtige Outfit für die Party zu haben.
    »Sie sollten zum Polizeipräsidium kommen und endlich eine detaillierte Aussage machen«, schlug Nik vor, als wir uns verabschiedeten. »Immerhin können Sie sich wieder an die Mordnacht erinnern.«
    »Wer wird mir noch glauben?«, fragte die Witwe. »Ich war nicht ganz bei mir.«
    Auch ich hatte ziemliche Zweifel. »Jeder gute Anwalt zerpflückt die Aussage im Handumdrehen. Wir brauchen noch mehr Beweise, um das saubere Paar aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Ich werde nichts tun, bevor Else und Jaap nicht verhaftet sind«, sagte Eva bestimmt. »Ich habe Angst vor den beiden – schreckliche Angst.«

In drei Teufels Namen
    »Dafür kann ich die Verantwortung nicht übernehmen!« Peter Jansen war nicht begeistert von dem Plan. »Was ist, wenn die Satansbrüder euch enttarnen? Dann wird dir statt der Katze der Bauch aufgeschlitzt. Oder du wirst auf dem Altar vergewaltigt!«
    »Uns passiert schon nichts«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Turkey ist auch hellauf begeistert von dem Plan. Eine echte Schwarze Messe! Und das Tageblatt ist live dabei.«
    Jansen lief wie ein Tiger im Käfig in seinem Zimmer auf und ab, das Gesicht schmerzlich verzogen. Dann raufte er sich die Haare. Da wusste ich, dass er ja sagen würde. Ich hatte seine Körpersprache im Laufe der Jahre zu deuten gelernt. Er war zu sehr Journalist, um eine solche Chance verstreichen zu lassen. Ich hätte es außerdem sowieso gemacht – auch ohne sein Okay.
    »Also gut«, kam es irgendwann, »du machst ja doch, was du willst. In drei Tagen geht's los, sagst du? Was sagt dein Polizeifreund zu der Sache?«
    »Nik wird dabei sein«, antwortete ich. »Er hat gerade Urlaub.«
    In diesem Moment steckte Turkey seinen Kopf durch die Tür. »Und?«, fragte er.
    »Er hat's genehmigt. Hast du den Film?«, fragte ich.
    »Einen hochempfindlichen Schwarzweißfilm und eine kleine, leichte Kamera. Trägt kaum auf. Ich werde heute Nacht mal im Stadtpark üben. Tschüss!« Weg war er wieder.
    »Ich komme in Teufels Küche, wenn euch was passiert«, lamentierte Jansen.
    »Schönes Bonmot«, grinste ich. »Hast du eigentlich mal drauf geachtet, wie oft das Wort ›Teufel‹ in unserer Umgangssprache vorkommt? Der Teufel ist nicht nur in unseren Seelen, sondern auch in unserem Alltag allgegenwärtig. Jetzt erst weiß ich, was Pater Joseph mit dem Satz gemeint hat: Der Teufel existiert nur in der Gesellschaft Gottes. Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse, den wir alle fast täglich ausfechten. Solche Feinheiten sind mir früher gar nicht aufgefallen. Welcher ist

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