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Grappa 11 - Grappa und das große Rennen

Grappa 11 - Grappa und das große Rennen

Titel: Grappa 11 - Grappa und das große Rennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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auch 'ne Dose Chappi mit in den Club.«
    »Das geht nicht! Ich habe alles schon abgesprochen. Außerdem habe ich dir schon ein Kostüm besorgt.«
    »Du hast was?« Ich traute meinen Ohren nicht.
    »Hier!« Er reichte mir eine Plastiktüte. »Es wird dir bestimmt passen. Oben herum vielleicht etwas knapp. Sie hatten nichts in Körbchengröße C. Aber sieht bestimmt geil aus, wenn's schön prall ist ...«
    Ich griff in die Tüte und zog einen schwarzen, glänzenden Body mit tiefem Dekolleté heraus. Außerdem lange schwarze Handschuhe, hochhackige, eng anliegende Stiefel und eine schwarze Maske, die die obere Hälfte des Gesichtes verdeckte. Ich sah näher hin und bemerkte, dass der Body an bestimmten Stellen Öffnungen hatte, die aufgeknöpft werden konnten.
    »Wo hast du denn diese Brocken her?«, wunderte ich mich.
    »Geliehen. Aber nach jedem Gebrauch werden die Sachen chemisch gereinigt. Damit man sich nichts holt.«
    »Na, da hab ich ja Glück gehabt«, meinte ich trocken. »Und jetzt probier ich die Sachen mal an.«
    »Dann bist du also einverstanden?«
    »Nur weil du dir so viel Mühe gegeben hast.«
    »Ich habe gewusst, dass du mitspielst«, jubelte TOP. »In jeder dominanten Frau steckt der geheime Wunsch zur Unterwerfung.«

Mutter Beimer
    Ich stand vor dem Spiegel und strich mit beiden Händen über meinen Körper. Das glänzende, tiefschwarze Material schmiegte sich fest an die Haut, die Taille wirkte schmaler durch Verschnürungen, die ich stramm gezogen hatte. Dadurch traten der Busen und die Backen stark hervor.
    TOP hatte Recht, Körbchengröße C wäre passender gewesen, doch die gnadenlose Enge hatte auch ihr Erregendes. Ich sah mich, doch ich war nicht ich, sondern mein Blick war der eines Mannes. Und ich begriff, wie Männer funktionieren, die sich durch verknappte Körbchengrößen, fest geschnürte Mitten und pralle Schenkel zu sonst was hinreißen lassen: Sie reagieren auf Reize, die ihr Stammhirn in sexuelle Erregung umsetzt, die nur nach einem giert: nach Befriedigung.
    Ich streifte die Handschuhe über, schlüpfte in die Stiefel und band die Maske hinter meinem Kopf fest, zerwühlte die roten Haare, bis sie wie Flammen in mein Gesicht hingen.
    Wieder ein Blick in den Spiegel. Niemand würde mich so erkennen können. Ich fand mich unglaublich erotisch und unheimlich fremd.
    »Ich komme!«, rief ich ins Wohnzimmer. »Mach dich auf was gefasst! Ich hoffe, du überstehst den Anblick.«
    Zunächst zögernd, dann energischer trat ich ins Zimmer. Ich drehte mich, lief ein paar Schritte hinternwackelnd durchs Zimmer, blieb dann mit durchgedrücktem Kreuz und breitbeinig vor Tom Piny stehen. »Nun, was sagst du?«
    »Der helle Wahnsinn«, krächzte er. »Gegen dich ist die O die Zwillingsschwester von Mutter Beimer aus der Lindenstraße!«
    »Schön, dass du mit mir zufrieden bist«, sagte ich. Ich ließ mich aufs Sofa fallen, ohne dass etwas aus dem Body fiel, was in den strammen Klamotten einiges an Geschicklichkeit erforderte. »Und jetzt will ich wissen, welcher Freund dich in den Club eingeführt hat.«
    Ich hatte nämlich den Verdacht, dass es diesen geheimnisvollen Freund mit dem Zugang zu SM-Privatclubs überhaupt nicht gab und dass mein alter Freund Piny ein heimlicher SM-Freak war.
    »Mein Freund ist Psychologe«, antwortete TOP. »Er verkehrt dort – aus beruflichen Gründen, versteht sich.«
    »Muss ich das Wort ›verkehren‹ wörtlich nehmen?«
    »Arnim beschäftigt sich mit allen Spielarten sexueller Gewalt«, erklärte Tom Piny. »Dazu gehört Sadomaso genauso wie die psychologische Betreuung von Vergewaltigungsopfern und die Behandlung von Fetischismus. Es gibt da ja die merkwürdigsten Dinge auf der Welt.«
    »Dr. Arnim Lika«, sagte ich, ohne es sofort richtig fassen zu können.
    »Du kennst ihn?«, fragte TOP überrascht.
    »Nicht persönlich. Aber seinen Namen habe ich schon gehört.«
    »Ach, ja?«
    Ich überlegte, ob ich TOP erzählen sollte, dass Dr. Likas Telefonnummern in Manuelas Adressbuch standen.
    »Nun sag schon«, forderte Tom Piny.
    »Lass mich erst aus meinem Sklavinnen-Kostüm schlüpfen«, bat ich, »es wird mir langsam ein bisschen zugig um den Körper. Ich friere so leicht.«
    »Okay. Pass auf, dass du beim Ausziehen nichts zerreißt. Ich muss für das Teil zahlen. Du hast manchmal eine etwas ungestüme Art, Grappa!«
    »Ich weiß, dass ich noch viel lernen muss, um eine wirklich gute Sklavin zu sein«, räumte ich ein. »Ich weiß gar nicht, wie es die Mädels

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