Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Titel: Grappa 16 - Rote Karte für Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
Vom Netzwerk:
wenigen Sachen zusammen und zog das Bett glatt.
    »Ob sie jetzt endlich die Wahrheit sagt?«, fragte Schlicht. »Vielleicht hat sie genug vom Lügen.«
    »Solche Leute lügen noch, wenn sie tot sind«, dämpfte ich ihren Optimismus.
    Es klopfte und wir riefen unisono: »Herein.«
    Erika Sauerwald schob sich in das Zimmer, ihre Haltung war gebeugt, als habe sie Magenschmerzen.
    »Sie haben Margit noch immer nicht gefunden«, schluchzte sie. »Was soll ich nur tun?«
    »Sie können nichts tun«, meinte Beate Schlicht. »Meine Kollegen werden sie schon finden. Ein Mensch löst sich nicht in Luft auf.«
    »Setzen Sie sich«, forderte ich Erika Sauerwald auf und schob den Stuhl so, dass ich ihr genau gegenübersaß. »Was war zwischen Ihnen und Toninho?«
    »Was meinen Sie?« Ihr Blick flackerte.
    »Die Polizei hat auf Ihrem Handy eine SMS gefunden«, sagte Beate Schlicht. »Von Toninho. Eine Liebeserklärung.«
    »Auf meinem Handy? Ich habe mein Telefon hier in der Tasche.«
    »Margit hat es bei ihrem Besuch bei mir liegen lassen«, erklärte ich.
    »Ach so. Ich hatte eben verstanden, dass Sie von meinem Handy reden.«
    »Die Nummer des Handys läuft auf Ihren Namen«, sagte Beate. »Das haben wir überprüft.«
    »Na und?«, lächelte Erika Sauerwald. »Ich habe es Margit geschenkt und auch die Rechnung bezahlt. Ist doch ganz normal zwischen Mutter und Tochter.«
    »Also waren doch nicht Sie, sondern Ihre Tochter mit Toninho liiert?«, fragte ich.
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Kannten Sie Toninho?«, fragte ich.
    »Natürlich. Er war ja schließlich ein Mitglied der Mannschaft.«
    »Und mehr war da nicht?«
    »Nein.«
    »Kennen Sie den Club Nachtschicht? «
    »Ich glaube nicht.«
    »Das Bordell im Norden.«
    Erika Sauerwald antwortete nicht, senkte den Kopf und begann zu weinen. Ich verlor langsam die Geduld. Die Show, die sie abzog, nervte.
    »Meine Tochter ist vielleicht tot und Sie fragen mich solche Dinge.«
    »Ich will nur die Beziehungen klären, die zwischen Ihnen allen bestehen«, blaffte ich. »Ich kann Ihnen sagen, dass Sie mehr als einmal in diesem Puff waren – mit einem dunkelhäutigen jungen Mann.«
    Der Sonnenschein fiel jetzt voll ins Zimmer. Erika Sauerwald blinzelte. Ich sah feine Narben an Stirn und Schläfe – deutliche Zeichen für ein großes Gesichtslifting. Deshalb ist ihre Mimik so starr, folgerte ich und beglückwünschte mich einmal mehr, entsprechende Vorhaben nie in die Tat umgesetzt zu haben.
    »Gut, ich war also dort. Und wenn schon! Toninho war der beste Ficker, den ich je hatte. Leider trieb er es mit jeder – deshalb habe ich die Beziehung beendet.«
    »Hat Ihr Mann davon gewusst?«
    »Er hat uns mal erwischt.« Sie lachte bitter. »Ich hatte leider nie das Vergnügen, ihn bei seinen Eskapaden zu ertappen.«
    »Und dann hat sich Margit in Toninho verliebt«, stellte ich fest.
    »Sie war so dumm!« Erika Sauerwald griff mit lackierten Krallen in ihre Tasche und holte ein Taschentuch hervor. »Und das Schwein hat es genossen. Er hat sogar einen Dreier vorgeschlagen. Mutter und Tochter gleichzeitig – das hätte ihm gefallen!«
    »Warum hat Toninho Ihre Tochter überfallen und vergewaltigt?« Beate Schlicht hatte ihren Hauptkommissarinnenton angeknipst.
    »Was hat er?« Erika Sauerwald hatte keine Farbe mehr im geglätteten Gesicht.
    »Wie Sie wissen, haben wir nach dem Überall im Wald DNA-Material sichergestellt«, sagte Schlicht. »Und das gehört zu Toninho.«
    »Wie bitte? Margit hat den Mann doch ganz anders beschrieben!«, rief Sauerwald aus.
    »Sie hat nur gesagt, dass er maskiert war«, stellte Schlicht klar. »Die Analyse ist aber eindeutig.«
    »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Vielleicht war es ja ganz anders«, sagte ich. »Sie waren plötzlich abgemeldet und er wollte eine Beziehung zu Margit. Nur zu Margit. Und die Mutter, die verschmähte Liebhaberin, schwört Rache.«
    »Ach so«, meinte Erika Sauerwald. »Und dann überrede ich meinen ehemaligen Lover, dass er meine Tochter überfällt, oder was?«
    »Ich weiß, dass das erst mal keinen Sinn ergibt«, sagte Beate. »Aber wir werden die Hintergründe schon noch herausbekommen.«
    »Keinen Sinn? Das ist der komplette Schwachsinn!«, kreischte Sauerwald.
    »Wenn wir Margit finden, werden wir die Wahrheit erfahren«, meinte ich.
    »Margit hat Toninho abgewiesen und dann hat er sie vergewaltigt. Sein Sperma wurde auf ihr gefunden. Welchen Beweis wollen Sie denn noch?«, schrie Erika Sauerwald und stürzte wutentbrannt

Weitere Kostenlose Bücher