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Grappa und die keusche Braut

Grappa und die keusche Braut

Titel: Grappa und die keusche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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    »Wenn die die Treppe runterfällt, bricht sie sich die Haare«, murmelte ich. »Kann man sich noch mehr aufrüschen?«

    »Sie war die Attraktion des Abends«, erinnerte sich Caroline. »Sie war den ganzen Abend so, wie es das Foto zeigt. Und sie hatte diesen Blick und diesen Kussmund auf Patrick gerichtet. Es war richtig peinlich. Aber dieses Fest war nicht alles.«

    »Kaum zu glauben, dass sich eine Lehrerin so exponiert«, wunderte ich mich. »Was gab es denn noch?«

    »Ab und zu sind einige aus der Theater-AG nach der Probe ins Lila gegangen, das ist ein Gasthaus in der Nähe des Waldes. Da hat die Lara sich immer auf einen Platz neben Patrick gedrängelt. Und ihre Hände waren meist nicht zu sehen.«

    »Die hat den angegrapscht, so offen?«

    »Wenn sie etwas getrunken hatte, war es besonders schlimm. Es kam vor, dass wir anderen ohne die beiden in die Hütte zurückgingen. Im Lila gibt es Zimmer.«

    »Hütte?«

    »So nennen wir das Schloss, sorry.«

    »Und Patrick?«

    »Er hat wohl einfach die angenehme Seite davon mitgenommen. Oder vielmehr hat er sie gedemütigt und gewissermaßen zur Strafe richtig übel benutzt. Aber Lara hat sich hineingesteigert. Und irgendwann wurde es Patrick zu viel und er wurde gemein.«

    »Gemein?«

    »Er hat dieses Video gemacht. Das stellt Lara total bloß.«

    »Jetzt bin ich aber echt neugierig.«

    »Es ist ziemlich ekelhaft. Moment.«

    Caro klickte auf der Tastatur ihres Kleinrechners herum. Dann drehte sie den Bildschirm in meine Richtung.

    Ich sah eine Herrentoilette. Ein junger Mann trat in den Raum, benutzte das Pissoir und wusch sich die Hände. Patrick Sello. Dann kam eine Frau dazu. Lara Lindenthal.
    Der Ton war undeutlich, aber man konnte ungefähr verstehen, was gesagt wurde. Er fragte sie, was sie in der Herrentoilette wolle. Sie meinte, er wisse schon, und zeigte auf seine Hose. Er ließ sie etwas betteln, dann gab er nach, zog die Jeans herunter und ließ sie niederknien. Seine Anweisung, was sie zu tun hatte, war nicht misszuverstehen. Und die Lehrerin tat, was er wollte. Er hielt sich nicht zurück und wurde am Ende ziemlich laut. Männer sehen ziemlich bescheuert aus, wenn es ihnen kommt. Das war bei dem hübschen Patrick nicht anders.

    Die Lehrerin wollte dann aufstehen, aber Patrick sagte: »Das war erst der Anfang, Herzilein. Du bist noch nicht fertig. Kommt raus, Jungs.«
    Aus den Toilettenkabinen traten vier weitere junge Männer.
    »So, Lara, du kriegst ja den Hals nicht voll. Und wir wollen dir helfen. Diese Kollegen möchten auch mal so bedient werden wie ich gerade. So ’ne scharfe Lehrerin wie du ist ja für alle da. Und wenn du es nicht machen möchtest … Die erste Blase haben wir eh schon gefilmt.«

    Laras Gesicht war nicht zu erkennen, aber ihre hervorgepressten Worte waren gut zu verstehen. »Für dich mach ich das gern, Patrick!« Sie wandte sich dem nächsten Jüngling zu und machte tatsächlich weiter.
    Ich klickte das Bild weg.

    »Geht das so weiter?«, fragte ich Caro.

    »Ja, bis zum bitteren Ende. Alle vier.«

    »Du bringst mir dieses Material und dabei darfst du es selbst noch gar nicht sehen mit siebzehn.«

    Sie lächelte schief.

    »Wer sind die anderen Jungen?«

    »Typen aus dem Deutschkurs. Die sind jetzt alle tot.«

    Ich musterte die junge Frau. Konnte nicht mehr fassen, dass sie Patrick Sello so unterstützte.

    »Dein Freund Patrick war ein verdammtes Arschloch. So was tut man keiner Frau an. Das war Vergewaltigung und damit das Allerletzte.«

    »Er wollte von der Lindenthal nichts mehr wissen. Ehrlich.«

    »Tatsächlich? Warum hat er sich dann von ihr bedienen lassen? Und sie war nicht die treibende Kraft. Und danach noch die vier anderen. Widerlich!«

    »Na ja. Das mit Patrick war freiwillig und ging von ihr aus. Und bei den anderen ist es strafrechtlich gesehen höchstens sexuelle Nötigung«, erklärte sie trotzig.

    »Und? Macht das die Sache besser, du kleine Klugscheißerin?«, regte ich mich auf. »Würdest du es prickelnd finden, wenn man mit dir so was macht?«

    »Sie hat ihm aber doch auch ganz übel mitgespielt. Nachdem Patrick ihr signalisiert hatte, dass er genug von ihr hatte, stürzte er in Deutsch und Philosophie notenmäßig ab. In Laberfächern geht das ja ohne Probleme. Patrick brauchte etwas, um sie in Schach zu halten. Deshalb der Film.«

    »Dann kommt ja sogar noch Erpressung dazu!«, rief ich.

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