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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Dobler-Maifeld den
Nachmittag und den Abend verbracht haben, wissen Sie nicht?«
    Die
drei Männer sahen sich an. »Ne«, erklärte Fischer schließlich, »keine Ahnung.
Wir haben auch nicht darüber gesprochen. Die Stimmung auf der Hütte war nicht
danach. Vielleicht kann Ihnen Frau Hallmoser – also
Josefina – etwas dazu sagen.«
    Häberle
räusperte sich. »Jetzt noch eine ganz andere Frage. Ist jemandem von Ihnen der
Name Rattinger ein Begriff?«
    Falkenstein
und Fischer sahen sich verdutzt an, Astor verzog keine Miene. Keiner der drei
fühlte sich dazu berufen, eine Antwort zu geben.
    »Irene
Rattinger«, wurde Häberle deshalb deutlicher. »Nie gehört?«
    »Wer
soll das denn sein?«, fragte Falkenstein schließlich.
    »Eine
ältere Dame, die vergangenen Sommer in Göppingen verstorben ist«, er legte eine
kurze Pause ein, »nachdem sowohl die Schulmedizin als auch andere, etwas
unkonventionelle Methoden versagt haben.«
    »Unkonventionelle
Methoden?«, griff Astor nervös den Hinweis auf.
    »Ja – also
Dinge, mit denen sich Ihre Gruppe im weitesten Sinne wohl auch befasst.«
    »Und
was ist mit dieser Dame passiert?«, wollte Fischer wissen.
    »Nichts
weiter«, stellte Häberle klar, »sie ist halt gestorben.«
    Häberle
glaubte, eine Mauer des Schweigens vor sich zu haben. Er stand deshalb auf, um
sich zu verabschieden, drehte sich aber beim Hinausgehen nochmals um. »Sind Sie
eigentlich alle Wanderer oder sind Sie auch radelnd unterwegs?«, überraschte er
die Männer.
    Für
einen Augenblick waren sie erneut irritiert. »Radfahren?«, stutzte Falkenstein.
    Astor
quälte sich ein Lächeln ab. »Radfahren ja. Ich hab’ eins, um mal schnell was im
Supermarkt drunten einkaufen zu können. Man kann ja nicht ständig mit dem
Geländewagen rumkurven. Das kommt heutzutage nicht mehr so gut an.«
    Fischer
zögerte. »Auch wir haben ein Rad dabei – aus
demselben Grund wie Uwe. Man kann mal schnell zum Einkaufen nach Grän oder
Tannheim fahren.«
    »Okay,
danke«, sagte Häberle und verließ den Wohnwagen, drehte sich aber in der
offenen Tür noch einmal um. »Und was sind nun Ihre nächsten Ziele? Mit dem
Wohnwagen, meine ich?«
    Wieder sahen sich die Drei verwundert an. »Meine Frau und
ich fahren morgen zeitig weiter – nach
Südtirol«, begann Fischer, worauf sich auch Falkenstein auskunftsbereit zeigte:
»Bei uns gehts ins Tessin. Cannobio am Lago Maggiore.«
    Astor
kniff die Augen zusammen. »So schön hab ichs leider nicht. Ich bin ab morgen
wieder ein paar Tage beruflich unterwegs. Muss bis nach Fulda rauf. Aber ich
bin immer erreichbar. Wenn nicht per Handy, so doch über meine E-Mail-Adresse.
Ich kann sie Ihnen geben.« Er reichte Häberle eine Visitenkarte.
    Fulda,
hallte es in dem Kriminalisten nach, als er die Tür hinter sich einrasten ließ.
Fulda lag an der A7.

77
     
    Dirk Jensen, den Grantner nach
seinem ausführlichen Gespräch mit Larissa im Hotel ausfindig machen konnte,
zeigte sich nicht allzu begeistert davon, dass ihn der Kriminalist schon wieder
belästigte. Sie saßen sich in einer Sitzgruppe abseits des Eingangsbereichs
gegenüber. »San S’ froh, dass wir Sie nicht zum Bezirkspolizeikommando nach
Reutte vorlad’n«, begegnete Grantner dem Missmut Jensens.
    »Ich
komm mir langsam wie ein Verdächtiger vor«, beklagte sich der Banker aus
Deutschland.
    »Das
sollen S’ aber nicht«, erwiderte Grantner charmant. »Wir tun auch nur unsere
Pflicht. Außerdem sind zwei Tote ziemlich heftig, finden S’ net auch? Haben S’
denn keine Angst, auch in die Schusslinie des Mörders zu geraten?«
    »Sie
dürfen mir glauben, dass an uns allen dies keinesfalls spurlos vorübergeht.
Auch wenn’s nach außen vielleicht nicht den Eindruck erweckt.«
    Grantner
riskierte eine Breitseite: »Haben Sie denn auch schon so eine Posaune
gekriegt?« Er wurde wieder amtlich und unterdrückte den Wiener Dialekt.
    »Eine
Posaune? Soll das ein Witz sein? Glauben Sie im Ernst, der Mörder verteilt an
seine potenziellen Opfer Posaunen? Dann dürfte die Josefina längst nicht mehr
leben.«
    »Dass
Glauben immer mit Mutmaßungen und Spekulationen zu tun hat, müssten Sie doch am
besten wissen.« Erst nachdem er es gesagt hatte, wurde Grantner bewusst, dass
diese Feststellung nicht nur auf Jensens grenzwissenschaftliches Hobby zutraf,
sondern auch auf dessen Job als Finanzmanager.
    Jensen
stutzte deshalb kurz, entschied sich dann aber für eine sachliche Antwort:
»Nein, ich hab’ keine Posaune. Vielleicht liegt

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