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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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nicht
besonders willkommen war. Eisige Kälte schlug ihm bei der Begrüßung entgegen.
Zum ersten Mal traf er Robert Fischer, der ihm beim Händeschütteln fest in die
Augen sah und süffisant anmerkte: »Sie sind also jener alleinreisende Rentner,
mit dem meine Frau bereits gestern das Vergnügen hatte.«
    »Ob’s
ein Vergnügen war, kann ich nicht beurteilen«, konterte Häberle schlagfertig
und zwängte sich neben Astor auf die Polsterbank. Akten und Laptop waren auf
die Heckablage verbannt worden.
    »Ich
nehme an, es hat sich bereits bis zu Ihnen durchgesprochen, was vergangene
Nacht passiert ist«, wurde der Chefermittler ernst. Die drei Männer machten
betretene Gesichter. Astor sah sich als ›Hausherr‹ bemüßigt, etwas zu sagen:
»Der Abgestürzte am Vilsalpsee – ist es wirklich … Jonas?
Wir haben es befürchtet.«
    »Und
nun trifft man sich hier zum Frühschoppen?«, staunte Häberle, obwohl weit und
breit nichts Trinkbares bereitstand.
    »Astor
hat die Meldung im Radio gehört«, erklärte Fischer. »Von dem Absturz am
Vilsalpsee. Nachdem’s geheißen hat, es sei ein junger Mann aus Deutschland, hat
uns das beunruhigt.« Falkenstein ergänzte: »Jonas hat schon mittags gesagt, er
wolle zur Landsberger Hütte weiter.«
    »Entschuldigen
Sie, wenn ich so hartnäckig bin«, unterbrach ihn Häberle, »aber wie war das
gestern Nachmittag? Sie beide«, er deutete auf Astor und Falkenstein, »waren
doch noch geraume Zeit in der Hütte da oben?«
    »Das
ist richtig«, erklärte der Theologe sanft, »ich bin so gegen 16.30 Uhr weg – als
Letzter, weil ich mich noch ein bisschen um Josefina gekümmert hab. Dann bin
ich wohl 15 Minuten später mit der Seilbahn runtergefahren.« »Gibt es da ein
Ticket?«
    »Was
soll jetzt diese Frage?«, wurde er plötzlich ungehalten. »Sie glauben uns wohl
allen nicht? Brauchen wir denn schon wieder ein Alibi? Wollen Sie uns Jonas’
Tod auch anhängen, oder wie muss ich das verstehen?«
    »Es
gibt also kein Ticket«, stellte Häberle ruhig fest.
    »Nein,
es gibt keines mehr. Ich hab’s weggeworfen. Wozu hätte ich es auch aufbewahren
sollen? Hätte ich ahnen sollen, dass ich in Mordverdacht gerate?«
    »Ich
hab ihn abgeholt, an der Seilbahn«, mischte sich Fischer ein.
    Häberle
hob beschwichtigend die Hände. »Nun mal langsam, meine Herren. Was hier
geschieht, ist nur ein informelles Gespräch. Allerdings haben wir – und
das darf ich Ihnen sagen – erhebliche Zweifel, dass es sich beim Tod von Herrn Mullinger um
einen Unfall gehandelt hat.«
    »Also
doch. Und deswegen kommen Sie sofort zu uns?«, empörte sich Astor.
    Falkenstein
riet zur Ruhe: »Lass ihn, Uwe. Lass ihn erst mal ausreden.«
    »Kein
Grund zur Panik, meine Herrn«, besänftigte Häberle erneut, »es gilt dasselbe
wie im Falle der Frau Waghäusl: Wir müssen das persönliche Umfeld … «
    »Ja,
das wissen wir schon«, unterbrach ihn Fischer, an dessen Brust das Goldkettchen
mit der Posaune baumelte, das Grantner gegenüber Häberle erwähnt hatte.
Außerdem, so durchzuckte es den Göppinger Kommissar, war eine solche Posaune
auch bei einer von Linkohr vorgenommenen Vernehmung eines Kaffeefahrten-Opfers
ein Thema gewesen. Fischers kräftige Stimme holte den Chefermittler wieder in
die Realität zurück: »Kommen wir doch zur Sache. Ihre Frage, die Sie jetzt
gleich stellen werden, lässt sich, was mich und Christoph, also Herrn
Falkenstein, anbelangt, kurz und bündig beantworten.« Er sah zu Falkenstein.
»So ist es doch?« Der Theologe nickte, als hätten sie’s einstudiert. »Wir sind
gegen 20 Uhr nach Tannheim rübergefahren, um uns mal ein bisschen abzulenken
und noch mal über alles in Ruhe zu unterhalten.«
     
    »In Ruhe«, wiederholte Häberle.
»Ohne Frauen also. Darf ich fragen, wo?«
    »In
dieser Brauereigaststätte. ›Höf‹ oder so ähnlich«, kam es prompt von Fischer
zurück. »War aber ziemlich viel los dort.«
    »Und
wie lang … «, machte der Kriminalist weiter, wurde jedoch von Falkenstein
unterbrochen: »Sie sollten jetzt bitte nicht damit anfangen, uns in etwas
reinzuziehen, bloß weil wir uns einen Männerabend gegönnt haben.«
    »Männerabend?«
    »Natürlich
nicht so, wie Sie jetzt denken«, empörte sich der Theologe und war bemüht, das
zuvor Gesagte zu relativieren.
    »Wir verstehn uns schon richtig«, wurde er beruhigt.
»Darf ich aber trotzdem erfahren, wie lang Sie in diesem Lokal waren?«
    »Bis kurz vor eins. Dann sind wir hierher zurückgefahren – mit Herrn

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