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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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bei dir. Bisher nur bei Connor, und er ist ein übernatürliches Wesen. Du selbst besitzt zwar eine übersinnliche Intuition, bist allerdings immer noch ein Mensch.“
    „Umso besser, wenn es nur übernatürliche Energien betrifft“, meinte Connor. „Hurra.“
    Jordan half ihm beim Aufstehen und warf uns beiden finstere Blicke zu. „Okay, Engel-Mann. Monster-Frau hier hat uns ihre kleine Beichte aus der Hölle geliefert. Jetzt bist du dran. Was weißt du, das uns helfen könnte? Was verbirgst du vor uns?“
    Sie zog die Nummer knallhart durch. Ich fand es durchaus beeindruckend, dass sie bei all den Dingen, die sie gerade erfahren hatte, nicht einfach schreiend weggerannt war.
    „Gut, ich sage es euch.“ Connor fuhr sich mit einer Hand über den Schädel und musterte uns vorsichtig. „Als ich hier eintraf, war mir klar, dass mit dem Schwarz irgendwas nicht stimmt. Das ist auch der wahre Grund dafür, wieso man mich nach Trinity geschickt hat. Im Himmel war schon bekannt, dass vom Schwarz aus jemand in die Stadt eingedrungen war und dass diese Person die Verbindung zum Gray-Problem darstellt. Und man wusste auch, dass es absichtlich dazu gekommen war - jemand hatte einen lang gehegten Plan wahr gemacht. Und diese Person befindet sich noch immer hier, genauso wie die Grays, genauso wie wir. Die Barriere hält das Schwarz davon ab, sich irgendwo anders zu öffnen.“
    Das musste ich erst mal verdauen. „Und wie lautet deine Mission?“
    „Beobachten. Überprüfen. Nachschauen, ob es wirklich so ist, dass jemand ein Wesen kontrolliert, das eigentlich nicht kontrolliert werden sollte. Denn das Schwarz ist nicht als ein Ort gedacht, den man kurz besucht und dann wieder verlässt. Das Ticket ins Schwarz gilt nur in eine Richtung.“
    Connor schien auch sicher zu sein, dass es jemand sein musste, der das Schwarz kontrollierte. Das bestätigte meine Ahnungen. „Ja, es soll doch eigentlich nur die Müllabfuhr von Himmel und Hölle sein.“
    „Ganz genau. Aber so ist es nicht mehr.“
    „Und seit wann nicht?“
    „Seit etwa siebzehn Jahren.“
    Ich hielt den Atem an. „Seit siebzehn Jahren?“
    Das war die Zeit, als Natalie und mein Vater - und meine Mutter - vom Schwarz verschlungen wurden.
    „Niemand weiß, dass du existierst, Sam.“ Connor begann, auf und ab zu laufen und schaute mich dabei an, als wäre ich ein Geist, der vor ihm stünde. „Keiner hat mitgekriegt, dass aus dieser Beziehung ein Kind hervorging. Es gab einfach nur mächtigen Ärger. Aber weißt du was? Das erklärt wirklich einiges!“
    „Sie haben meine Mutter umgebracht, weil sie einen Dämon liebte.“ Ich sprach leise, denn ich war immer noch so wütend über diesen Fakt wie beim ersten Mal, als man mir die Geschichte erzählt hatte. „Sie haben sie mit einem Dolch getötet, ähnlich dem, den Bishop besitzt, und sie wie Abfall ins Schwarz geworfen. Und mein Vater folgte ihr, weil er sie liebte und ohne sie nicht leben, konnte, so wie Roth beinahe Cassandra gefolgt wäre, wenn ihr ihn nicht aufgehalten hättet.“
    „Das halte ich für ein Märchen“, meinte Connor.
    „Der Himmel ist verantwortlich für den Mord an meiner Mutter. Und alles nur, weil sie einen Mann liebte, den sie nicht lieben durfte.“ Mir liefen die Tränen herunter. „Soll das etwa fair sein? Sorgt so was etwa dafür, dass das Universum im Gleichgewicht ist?“
    „Wer hat dir das gesagt?“, erkundigte Connor sich.
    „Was macht das für einen Unterschied?“
    „Offen gestanden, einen großen. Denn wer auch immer dir diese Geschichte aufgetischt hat, hat die Fakten verdreht - oder dich dreist belogen.“ Connor bedachte mich mit einem ernsten Blick. „Ich war dabei, Sam. In dieser Nacht vor siebzehn Jahren, in der sich alles veränderte. Ich war ein Teil dieses Teams.“
    Ich konnte es nicht fassen. „Wirklich?“
    Er nickte. „Verdammt! Es hätte mir gleich auffallen müssen! Du siehst deinem Vater so ähnlich - die gleichen dunklen Haare und braunen Augen. Er war ein gut aussehender Mann. Vollkommen durchgeknallt, aber gut aussehend.“
    „Durchgeknallt?“
    „Man hat ihn aus der Hölle ins Exil geschickt. Das war seine Bestrafung dafür, dass er sich mit einem Engel eingelassen hat. Glaubst du denn, wir töten alle, die diese wichtige Regel leichtfertig brechen? Das wäre doch maßlos übertrieben. Deswegen gibt es diese Exil-Regelung. So lässt sich das Gleichgewicht wiederherstellen, vor allem, wenn eine ganze Liste von weiteren Straftaten vorliegt.

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