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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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zögern, reichte Gregor die Maus, die er gerade hielt, einem Unterländer und stieg aus dem Wasser. Seine Haut war ganz schrumpelig und prickelte von den Stunden im Badewasser, seine Beine fühlten sich ein wenig taub an. »Geht es ihr besser? Kann ich zu ihr?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Dulcet. »Nur, dass man nach dir rief.« Vielsagend schaute sie zum Eingang und wieder zurück. In der Tür standen Horatio und Marcus.
    »Ah, meine Leibwächter sind wieder da«, sagte Gregor und legte den Gürtel mit dem Schwert an. Es war ihm egal. Wenn ernur Luxa sehen durfte. Wortlos ging er an ihnen vorbei, aber er hörte, wie sie ihm folgten. Durch die Menge der Mäusebabys, durch die Flure, die Treppe hinunter zum Krankenhaus, die ganze Zeit gingen sie hinter ihm her. Für das letzte Stück nahm er eine Abkürzung, eine kaum benutzte Treppe. Unten befand sich eine kleine Steintür, die ins Krankenhaus führte. Doch Gregor kam nicht bis zur Tür. Etwa zehn Schritte vorher stieß Horatio ihn plötzlich gegen die Wand und ehe er wieder zu sich kam, hatte Marcus ihm schon die Hände auf den Rücken gelegt. Als er schrie, knebelten sie ihn. Dann wurde er hochgehoben und wieder nach oben getragen, durch schmale Korridore, und dann hinunter, tief unter die Stadt Regalia. Er wehrte sich mit aller Kraft, aber sie waren zu stark für ihn. Schließlich warfen sie ihn auf einen Steinboden und wichen mit gezogenen Waffen zurück. Gregor befand sich in einem kleinen Raum mit niedriger Decke. Er hatte sich gerade auf die Knie gestützt, als Solovet in der Tür erschien.
    »Wir beide müssen zu einer Einigung gelangen«, sagte sie.
    Die Tür schlug zu, ein Schlüssel wurde herumgedreht und Gregor blieb in völliger Dunkelheit zurück.

7. Kapitel
    G regor stieß einen Zornesschrei aus, der von dem Knebel gedämpft wurde. Er rappelte sich auf, rannte blind zu der Tür und warf sich dagegen. Das war keine gute Idee. Die Tür war eine dicke Steinplatte und das Einzige, was Schaden nahm, war seine Schulter. Eine Weile schrie er noch, bis er schließlich auch das aufgab. Von draußen war kein Ton zu hören. Falls es Wachen gab, so verhielten sie sich still und regten sich nicht. Er ließ sich an der Tür niedersinken und versuchte ruhig zu bleiben. Das war nicht so einfach. In dem Moment, als die Tür hinter ihm zugefallen war, war der Wüter in ihm erwacht. Wenn er dieses merkwürdige Gefühl nicht auf jemanden richten konnte – auf gegnerische Ratten zum Beispiel –, war er völlig hilflos. Wider jede Vernunft zerrte er an den Lederriemen, mit denen seine Hände hinter dem Rücken zusammengebunden waren, und knurrte wütend. Am liebsten hätte er jemandem den Hals umgedreht.
    Ganz ruhig, sagte er sich. Ganz ruhig! Er atmete mehrmalstief durch, während er versuchte, sich über seine Lage klar zu werden.
    Was hast du vor? , hörte er Ripred wieder in seinem Kopf fragen. Irgendwie half ihm das, sich zu konzentrieren.
    Als Erstes muss ich die Hände frei bekommen!, schimpfte er in Gedanken zurück. Das Schwert hatten sie ihm nicht abgenommen, es müsste also irgendwie gehen. Gregor schob sich an der Wand entlang, bis er an einer Ecke war. Langsam drehte er den Gürtel so herum, dass sich das Schwert hinten befand. Dann stieß er die Spitze des Schwerts in der Ecke auf den Boden und stützte den Griff mit dem Rücken. Das Schwert war sehr scharf, und indem er die Lederriemen dagegen rieb, konnte er die Fesseln binnen kurzer Zeit lösen. Als Nächstes schnitt er den Knebel durch und warf ihn weg. Jetzt konnte er richtig schreien. Aber er versuchte es gar nicht erst. Er wusste, dass ihm doch niemand zu Hilfe kommen würde.
    Es war stockfinster. Nicht einmal eine Kerze hatten sie ihm dagelassen. Die Taschenlampe, die York ihm wiedergegeben hatte … wo war sie? Irgendwo in dem Durcheinander im Krankenhaus verloren. Die Tür fügte sich so genau in die Wand ein, dass nicht der kleinste Lichtschimmer hindurchdrang.
    Tastend bewegte Gregor sich durch die Zelle. Sie war klein, etwa drei mal drei Meter. Wenn er sich aufrichtete, berührte er mit dem Haar die Decke. In dem Raum befand sich rein gar nichts. Keine Bank, auf die er sich hätte setzen können. Nichts zu essen, kein Wasser. Nichts zum Reinpinkeln. Keine Decke, die ihn wärmen könnte, was seine erste Sorge war, denn in der Zelle war es kühl und er war klatschnass vom Bad mit denMäusen. Er ließ sich in der Ecke nieder und zog die Arme ins T-Shirt, um Körperwärme zu

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