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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Weinschlauch.
    »Irgendetwas stimmt da nicht. Dass ich immer noch am Leben bin«, sagte Ares in die Finsternis hinein.
    »Wie meinst du das?«, fragte Gregor.
    »Wenn Henry und Luxa und Aurora nicht länger sind. Wie viele Tage sind seit deinem ersten Fall ins Unterland vergangen?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht fünf oder sechs Monate«, sagte Gregor.
    »An dem Tag hatten wir ein Spiel. Henry und ich haben sieben Mal getroffen. Am Abend sollte es ein Fest zu Nerissas Geburtstag geben. Die Ratten schienen weit weg. Und dann stürmtest du mit deiner Schwester und den Krabblern in die Arena, und seitdem ist nichts mehr, wie es war. Was ist mit jener Welt passiert? Wie konnte sie sich so schnell verändern?«, sagte Ares.
    Gregor wusste, was er meinte. Auch seine Welt hatte sich einmal völlig verwandelt – in der Nacht, als sein Vater verschwand. Und sie war seitdem nie wieder ganz heil gewesen. »Ich weiß nicht. Aber eins kann ich dir sagen, diese Welt – sie kommt nie wieder.«
    »Ich ließ den mir Verbundenen sterben. Ich bin ein Ausgestoßener. Luxa und Aurora sind nicht mehr. Es kommt mir vor wie ein Verbrechen, dass ich noch lebe«, sagte Ares.
    »Es war nicht deine Schuld, Ares. Nichts von alldem«, sagte Gregor. »Es ist so, wie Vikus einmal zu mir gesagt hat: Wir sind alle in einer von Sandwichs Prophezeiungen gefangen.«
    Das schien Ares nicht aufzuheitern. Eine Weile schwieger, dann suchte er Gregors Blick. »Glaubst du, es wird uns besser gehen, wenn wir den Fluch getötet haben?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Gregor. »Aber schlechter wird es uns danach auch nicht gehen.«
    Ares hob ruckartig den Kopf, eine Bewegung, die Gregor inzwischen kannte.
    »Ratten?«, fragte er.
    »Zwei«, sagte Ares. »Sie kommen auf uns zugerannt.«
    In wenigen Sekunden saß Gregor auf Ares’ Rücken und Ares schoss in den Kegel empor. Als die Ratten hereinstürmten, kreisten sie unter der Decke. Wie Ares vorausgesagt hatte, waren es zwei, mit schlammfarbenem Fell und gefletschten Zähnen.
    »Da ist er!«, schrie die eine.
    »Es war dumm von uns, ihn bei Goldshard zu lassen«, sagte die andere.
    »Das werden wir in Ordnung bringen, sobald die hier tot sind!«, knurrte die erste.
    Obwohl Gregor außer Reichweite war, sprangen die Ratten sofort hoch. Sie erwischten ihn nicht, doch sie hinderten Ares daran, in eine der Tunnelöffnungen abzutauchen. Früher oder später würde Gregor gegen sie kämpfen müssen, und es war besser, es sofort zu tun, ehe Ares ermüdete oder noch mehr Ratten kamen.
    Kaum hatte er das Schwert aus dem Riemen an seinem Rucksack gezogen, stellte sich das Wütergefühl ein. Diesmal bekämpfte er es nicht. In seiner Vision zersplittertendie Ratten in Einzelteile – als sähe er sie in einem zerbrochenen Spiegel, doch nur bestimmte Teile waren erleuchtet. Ein Auge blitzte auf, eine Stelle unter einer erhobenen Pfote, ein Hals … und irgendwo in seinem Kopf begriff er, dass das die Angriffspunkte waren.
    »Jetzt«, sagte Gregor ruhig. Und Ares setzte zum Sturzflug an.

21. Kapitel
    G regor konnte die eine Ratte schon fast mit dem Schwert berühren, als Ares abrupt wieder nach oben zog. Eine dritte Ratte mit ungewöhnlichem goldfarbenen Fell stürmte direkt unter ihnen in die Höhle.
    Jetzt muss ich es mit drei Gegnern aufnehmen, dachte Gregor, als Ares schräg nach oben schoss. Doch als Gregor wieder sehen konnte, was sich unten abspielte, riss die goldene Ratte einem seiner Angreifer gerade die Kehle auf. Sie wirbelte zu der zweiten grauen Ratte herum, das Blut spritzte ihr aus dem Maul.
    Gregor schüttelte leicht den Kopf, um besser denken zu können. Was sollte das?
    »Sei nicht dumm, Goldshard! Er will den Fluch töten!«, knurrte die graue Ratte.
    »Lieber ein toter Fluch als einer, der dir vertraut«, zischte die goldene Ratte zurück. Ihre Stimme klang etwas höher,wie Twitchtips, und Gregor war sich sicher, dass es ein weibliches Tier war.
    »Damit unterzeichnest du dein eigenes Todesurteil!« Die graue Ratte duckte sich zum Angriff.
    »Einer von uns wird sterben, Snare, die Frage ist nur, wer«, sagte Goldshard. Als Snare einen Satz auf sie zu machte, legte sie los.
    Gregor hatte noch nie einen richtigen Rattenkampf gesehen. Ripred hatte damals, als sie unterwegs zu Gregors Vater waren, im Tunnel zwei Ratten getötet, aber die hatten gar keine Zeit gehabt, sich zu wehren. Später hatte Ripred es mit einigen von König Gorgers Soldaten aufgenommen. Doch Gregor war nicht dabei

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