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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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gelernt haben. Und wir haben ihn am anderen Ende dieses Tunnels kennen gelernt«, sagte Gregor.
    »O ja, nach dem Kampf gegen die Spinner«, sagte Ares.
    »Genau. Deshalb würde ich vorschlagen, wir suchen jetzt Ripred und übergeben ihm den Fluch. Dann soll er sehen, was er damit macht«, sagte Gregor. Ares öffnete dasMaul, um zu widersprechen, doch Gregor hob eine Hand. »Moment! Du darfst nur sagen, dass das nicht geht, wenn du einen besseren Plan hast.«
    Darauf folgte ein sehr langes Schweigen. »Ich habe keinen besseren Plan, doch dieser wird nicht gut ausgehen«, sagte Ares.
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Gregor. »Also, sollen wir es versuchen?«

23. Kapitel
    A res bestand darauf, dass Gregor ein paar Stunden schlief. Als er aufwachte, begannen sie ihre Reise durch den Tunnel. Anfangs war er schmal, doch schon bald wurde er so breit, dass Ares darin fliegen konnte. Das war eine Erleichterung, denn Gregor taten vom langen Tragen der Ratte schon die Arme weh.
    Sie machten in einer Höhle Rast und tranken an einem Bach.
    »Erinnerst du dich an diesen Ort?«, fragte Ares.
    »Nein«, sagte Gregor. »Oder doch, vielleicht …« Hier hatten sie auch Rast gemacht, als Ripred sie geführt hatte. »War das hier, wo Henry versucht hat, Ripred im Schlaf zu töten?«
    »Ja, und du hast dich zwischen die beiden gestellt«, sagte Ares.
    »Mir war nicht klar, ob du wusstest, dass Henry einen Anschlag auf ihn geplant hatte«, sagte Gregor.
    »Ich wusste es nicht. Es war einer der vielen Fälle, in denen Henry es nicht für nötig befand, mich einzuweihen«, sagte Ares. Und Gregor spürte, dass Ares nicht weiter darüber reden wollte.
    Als sie weiterflogen, fing der Fluch wieder an, nach seiner Mutter zu winseln. Wie absurd das Ganze dem Rattenbaby vorkommen musste. In den Armen eines Menschen auf einer Fledermaus durch die Luft zu fliegen und zu wissen, dass seiner Mutter etwas Schlimmes zugestoßen war. Gregor gab der kleinen Ratte den restlichen Schokoriegel. Er hatte noch einen, aber er beschloss, ihn für den absoluten Notfall aufzuheben.
    Im Tunnel roch es jetzt durchdringend nach faulen Eiern, und Gregor wusste, dass sie sich der Höhle näherten, in der sie die beiden Spinnen kennen gelernt hatten, Treflex und Gox. Vorm Eingang landete Ares, und sie gingen zu Fuß hinein. Noch immer rann schweflig riechendes Wasser an den Wänden herunter. Dort auf dem Boden hatte die Hülle von Treflex’ Körper gelegen. Mehr war nicht von ihr übrig geblieben, nachdem ihre Gefährtin Gox sie ausgesaugt hatte.
    »Sollen wir eine Pause machen?«, fragte Gregor.
    »Nicht hier«, sagte Ares.
    »Gut«, sagte Gregor, obwohl das, was vor ihnen lag, abscheulich war.
    Das übel riechende Wasser des Tunnels tropfte auf sie herab. Ripred hatte sie damals durch diesen Tunnel geführt,damit die Ratten sie nicht erschnüffeln konnten, und sie hatten zweifellos nach faulen Eiern gestunken, als sie herauskamen. Diesmal war die Reise womöglich noch unangenehmer. Damals hatte Gregor einen Helm auf dem Kopf getragen, der ein wenig Schutz geboten hatte. Er war nicht verletzt gewesen. Er hatte sich danach gesehnt, seinen Vater zu finden, anstatt die nächste Begegnung mit ihm zu fürchten. Und anstelle einer Ratte in den Armen hatte er Boots auf dem Rücken gehabt.
    Ares war damals auf Temps Rücken geritten, weil der Tunnel so lang und schmal war. Jetzt humpelte er vorwärts, schabte mit den Flügeln an Felsvorsprüngen entlang und duckte sich vor dem Nieselregen, der in den Augen stach.
    Nach wenigen Minuten waren sie alle nass bis auf die Knochen. Die Ratte fiepste kläglich. Gregor schleppte sich weiter, immer einen Fuß vor den anderen. Die ganze Zeit im Tunnel, mehrere Stunden lang, wechselten Ares und er kein einziges Wort.
    Als sie schließlich ins Freie taumelten, gaben Gregors Knie nach und er fiel mit dem Hintern auf den harten Boden. Er rechnete damit, dass der Fluch, der sich die meiste Zeit in seinen Armen gewunden hatte, versuchen würde wegzulaufen. Stattdessen verkroch er sich unter Gregors Hemd und presste sich an seine Brust.
    Ares sackte an einem Felsen neben ihm zusammen.
    »Sind hier Ratten in der Nähe?«, fragte Gregor.
    »Ungefähr zehn sind gerade im Anmarsch. Aber genau das wollen wir doch, oder?«, sagte Ares.
    »So ist es«, sagte Gregor.
    Keiner von ihnen machte Anstalten zu fliehen, als die Ratten sie umzingelten. Und dann sah Gregor die Ratte mit der Narbe quer überm Gesicht.
    »Hätte ich gewusst, dass ihr kommt,

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