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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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hinausführten, waren etwa vier groß genug für Ares. Er flog in einen hinein und weg waren sie.
    Es war wie die schrecklichste Karussellfahrt, die Gregor je erlebt hatte. Er hasste Karussellfahrten, aber im Vergleich zu dem hier waren sie harmlos – ruckartige Drehungen und Windungen in der Finsternis, eine Taschenlampe als einzige Lichtquelle und hinter jeder Biegung echte Ratten, die wie wahnsinnig auf ihn zusprangen. Mit denBeinen und mit einer Hand klammerte Gregor sich an Ares fest, mit der anderen Hand hielt er das Rattenbaby umschlungen.
    Als sie um eine Höhle herumsausten und nur mit knapper Not den vielen gefährlichen Rattenmäulern entwischten, rief Ares: »Gebrauche dein Schwert!«
    »Das hab ich nicht mehr! Es ist zerbrochen, ich hab es in der Höhle gelassen!«, sagte Gregor. Er fand es schrecklich, dass er Ares mit allen Schwierigkeiten allein lassen musste, aber was sollte er tun?
    Ares schwenkte ruckartig zur Seite und schaffte es, in einen Tunnel einzubiegen. Die Ratten waren immer noch dicht hinter ihnen.
    Das Rattenbaby hatte sein Ma-maa -Gebrüll aufgegeben und stieß jetzt nur noch eine Reihe hoher panischer Kiekser aus. »Iek! Iek! Iek!«
    »Sieh zu, dass es damit aufhört, Überländer. Seine Stimme ist überall zu hören. Jede Ratte im Irrgarten kann hören, dass das Baby bedroht ist!«, rief Ares.
    Gregor erinnerte sich daran, wie weit Boots’ Gebrüll immer zu hören war – durch Türen und Flure, man konnte sie sogar schon im Aufzug hören, wenn man hochfuhr. Offenbar hatte die Natur es so eingerichtet, dass das Weinen kleiner Kinder weithin zu hören war. Bei Ratten schien das nicht anders zu sein.
    Zuerst versuchte er den Fluch durch gutes Zureden zu beruhigen. Aber das nützte nichts. Es hätte vielleicht geholfen, wenn sie irgendwo still auf dem Boden gesessen hätten, doch hier in diesem Hochgeschwindigkeitsalbtraum war es zwecklos. Er streichelte ihr über den Rücken und über den Kopf, aber auch das half nicht. Gregors menschliche Stimme, seine Berührungen und sein Geruch stellten für die Ratte nur eine weitere unbekannte Bedrohung dar. Schließlich gelang es ihm, mit einer Hand in den Rucksack zu fassen und einen Schokoriegel herauszuholen. Er riss ihn auf, brach ein Stück ab und steckte es dem Rattenbaby in den brüllenden Mund.
    Es gab ein überraschtes »Iek!« von sich, dann ein Schmatzen, und dann war es vollauf damit beschäftigt, die erste Schokolade seines Lebens zu genießen.
    »Mehr!« Es war absurd, dass das Rattenbaby sprechen konnte, aber so war es. »Mehr!«, rief es wieder, genau wie Boots es in solchen Situationen getan hatte.
    Gregor steckte der kleinen Ratte noch ein Stück Schokolade ins Maul, und sie verschlang es sofort. Jetzt, da er ihr Schokolade gegeben hatte, schien sie nicht mehr solche Angst vor ihm zu haben. Sie entspannte sich und ließ sich dadurch besser halten.
    »Meinst du, wir sind hier bald raus?«, fragte Gregor, als sie aus einem Tunnel hinaus- und in einen neuen hineinsausten.
    »Sieh selbst«, sagte Ares.
    Gregor leuchtete mit der Taschenlampe in dem Tunnel herum. Auf dem Boden lagen Goldshard, Snare und diedritte Ratte. »Nein! Wieso sind wir denn schon wieder hier?«, stieß er hervor.
    »Wie wäre es, wenn du mal sagst, wo es langgeht!«, rief Ares. Gregor merkte, dass Ares mit ihm, der darauf bestanden hatte, den Fluch mitzunehmen, der kein Schwert besaß und im Moment auch sonst zu nicht viel nutze war, allmählich die Geduld verlor.
    »Schon gut, schon gut, tut mir leid«, sagte Gregor.
    »Es ist unser Geruch, Überländer«, sagte Ares. »Sie können uns mühelos aufspüren. Ich kann sie nicht abschütteln.«
    »Hey, ich weiß was!«, sagte Gregor. »Vielleicht können wir sie reinlegen!« Er hatte mal in einem Film gesehen, wie ein Typ ein Rudel Bluthunde abhängte, das ihn verfolgte. »Wir müssen ihre Nasen verwirren.« Aber womit?
    Gregor riss sich den Verband vom Arm. Er war durchtränkt von Blut, Eiter und Salbe. »Flieg einmal um den Kegel herum, Ares! Ich muss den Eingang jedes Tunnels berühren.«
    Ares befolgte seine Anweisung, wenn ihm der Zweck der Übung auch nicht ganz klar war. »Warum tun wir das?«
    Gregor nahm den Verband und wischte ihn im Vorbeifliegen an jedem Tunneleingang ab. »Ich versuche nur, unseren Geruch zu verbreiten.«
    Sie flogen die ganze Runde, bis sie an jeder Tunnelöffnung vorbeigekommen waren. Gregor warf den Verband in den letzten Eingang.
    »Sie kommen!«, rief Ares warnend.
    »Raus

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