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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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könnte Doktor Neveeve sein. Sie könnte die Rebe sein. Die Heilung und das Böse in einem.«
    »Das scheint mir alles sehr weit hergeholt«, sagte Luxa.
    »Wirklich? Mir scheint es sehr plausibel. Doch ich nehme an, wenn wir dich nicht überzeugen können, können wir auch die anderen Menschen nicht überzeugen. Denk noch mal scharf nach, Junge! Was fällt dir noch ein?«, sagte Ripred.
    Was fiel ihm noch ein? Es musste etwas geben. Gregor hielt den Spiegel so fest, dass es wehtat. Der Spiegel! Er dachte an die Stunden, die er vorm Badezimmerspiegel verbracht hatte, wie er die Prophezeiung hochgehalten und versucht hatte, sie zu verstehen. »Der Spiegel!«, sagte er und hielt ihn hoch, damit alle ihn sahen. »Ihr wisst doch, dass man einen Spiegel braucht, um die Prophezeiung zu lesen? Man muss in den Spiegel schauen … und wenn man das macht, sieht man … Was sieht man?« Er drehte ihn um und hielt ihn den anderen hin.
    »Sich selbst, man sieht, sich selbst«, sagte Temp.
    »Es waren die Menschen. Die ganze Zeit über hatten sie die Pest«, zischte Lapblood.
    »Nein, nicht einmal in den schlimmsten Zeiten würden wir Menschen etwas erschaffen, das so viele zerstört. Etwas, woraus wir uns selbst einen Strick drehen«, sagte Luxa trotzig.
    »Drehen … ja. Dreht euch um und um und um«, sagte Ripred und seine Ohren stellten sich auf. »Das ist es! Versteht ihr nicht? Es ist wie Boots’ nervtötender kleiner Tanz.« Ripred schaute über das Feld. »Wir gingen in den Dschungel, um das Heilmittel zu finden. Doch wenn man sich umdreht …« Er drehte sich um 180 Grad. »Und umdreht …« Er drehte sich wieder zum Dschungel. »Und wieder umdreht …« Wieder machte er eine halbe Drehung. »Dann schaut man nicht in den Dschungel, Eure Hoheit. Dann schaut man nach Regalia.«

25. Kapitel
    I ch glaube nicht … ich kann nicht glauben, dass das wahr ist!«, sagte Luxa.
    »Wir wollen für uns alle hoffen, dass es doch wahr ist. Und wenn der Überländer recht hat und ihr in Regalia das Heilmittel habt, dann wünsche ich, dass es eure erste Tat ist, es uns zu schicken«, sagte Ripred.
    »In Regalia gibt es kein Heilmittel«, sagte Luxa störrisch.
    »Und wenn doch?«, fragte Ripred.
    »Wenn doch … dann gebe ich dir mein Wort, dass die Nager es als Erste erhalten«, sagte Luxa.
    »Also gut. Dann fliegt ihr jetzt zurück nach Regalia und klärt die Sache. Lapblood und ich gehen nach Hause und überbringen unsere neue Theorie. Ich erwarte sehr bald Nachricht von euch«, sagte Ripred. Er wandte sich an Lapblood. »Ich glaube, die besten Chancen haben wir, wenn wir die Spur der Ameisen zurückverfolgen. Sie dürfte nahgenug an die Tunnel heranführen, und die Pflanzen hatten noch keine Zeit, sich zu erholen …« Jetzt bemerkte Ripred, dass sich niemand rührte. »Worauf wartet ihr noch? Steigt auf eure Flieger und dann los!«
    »Und was ist mit Hamnet und Frill?«, fragte Gregor. Er wollte sie nicht hier liegen lassen. Doch die Erde war zu dünn, um sie zu begraben. Und Nike konnte sie nicht alle tragen.
    »Sie gehören jetzt dem Dschungel. Wahrscheinlich wird der Sternschatten hier wieder wachsen. Dann haben sie doch einen schönen Platz, oder?«, sagte Ripred.
    »Vielleicht, ja«, sagte Gregor. Aber er hatte trotzdem kein gutes Gefühl dabei.
    »Jetzt ab auf deine Fledermaus!«, sagte Ripred und schubste ihn zu Nike. Gregor und Luxa stiegen auf Nikes Rücken. »Vergesst den Krabbler nicht. Womöglich hat er uns alle gerettet«, sagte Ripred und schob Temp auf die Fledermaus.
    »Wenn das stimmt, würde es nicht schaden, wenn du es herumerzählst«, sagte Gregor. Vielleicht würden die Warmblüter dann ja nicht mehr so auf die Kakerlaken herabsehen.
    »Wenn es stimmt, werde ich zum größten Langweiler des Unterlands, weil ich von nichts anderem mehr reden werde«, sagte Ripred. »Fliege hoch, Junge.«
    »Lauf wie der Fluss, Ripred«, sagte Gregor. Und Nike erhob sich in die Luft und über die Lianen und flog aus dem Weingarten hinaus.
    Es war eine überraschend kurze Reise zurück zu dem Tümpel im Land der Huscher, wohin Aurora Hazard undBoots gebracht hatte. Sie waren kaum gelandet, als Hazard sie schon bestürmte: »Wo ist mein Vater? Wo ist Frill? Kommen sie bald?«
    Luxa warf Gregor einen traurigen Blick zu. Gregor dachte daran, dass niemand besser wusste als Luxa, was Hazard bevorstand. Sie ließ sich von Nikes Rücken gleiten und nahm Hazards Hände in ihre. »Sie kommen nicht zurück, Hazard. Wir mussten

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