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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Behutsam kam er hoch, ohne sie zu wecken. »Was ist mit Boots?«
    »Lass sie schlafen«, sagte Mareth. »Dulcet wird auf sie Acht geben.«
    Gregor badete schnell und zog frische Sachen an. Mareth führte ihn in einen kleinen Raum, wo etwas zu essen für ihn bereitstand. Mareth selbst hielt an der Tür Wache. »Mareth«, sagte Gregor, »wie geht es den anderen? Perdita und den Fledermäusen? Geht’s ihnen besser?«
    »Perdita ist endlich erwacht. Die Fledermäuse werden genesen«, sagte Mareth gelassen.
    »Ein Glück!«, sagte Gregor erleichtert. Von seinem Vater einmal abgesehen, hatte er sich um die Verletzten die größten Sorgen gemacht.
    Er schlang Brot mit Butter und ein Pilzomelett herunter. Er trank heißen Kräutertee und spürte neue Energie durch seinen Körper strömen.
    »Bist du bereit, dem Rat gegenüberzutreten?«, fragte Mareth mit einem Blick auf den leeren Teller.
    »Alles klar!«, sagte Gregor und sprang auf. So gut hatteer sich seit seiner Ankunft im Unterland noch nie gefühlt. Die Neuigkeiten über seinen Vater, die Nachricht, dass es den Verletzten besser ging, Schlaf und Essen hatten seine Lebensgeister wieder geweckt.
    Der Rat, ein Dutzend älterer Unterländer, hatte sich um einen runden Tisch in einem Raum neben der Hohen Halle versammelt. Gregor sah Vikus und Solovet, die ihm aufmunternd zulächelten.
    Auch Luxa war dabei. Sie sah müde und trotzig aus. Bestimmt hatte sie eins aufs Dach gekriegt, weil sie sich gestern der Rettungsmannschaft angeschlossen hatte. Gregor war überzeugt, dass sie kein bisschen Reue gezeigt hatte.
    Vikus stellte die Leute am Tisch vor. Sie hatten alle komische Namen, die Gregor sofort wieder vergaß. Der Rat begann ihm Fragen zu stellen. Sie fragten alles Mögliche, wann er geboren sei, ob er schwimmen könne, was er im Überland mache. Bei den meisten Fragen konnte er sich nicht vorstellen, was daran interessant sein sollte. Was für eine Rolle spielte es, dass Grün seine Lieblingsfarbe war? Doch einige Unterländer notierten alle seine Worte, als wären sie aus Gold.
    Nach einer Weile begannen die Ratsmitglieder miteinander zu diskutieren. Seine Anwesenheit schienen sie ganz vergessen zu haben. Er schnappte einzelne Fetzen auf wie »Sohn der Sonne« und »weißes Wasser fließt rot« und wusste, dass sie über die Prophezeiung sprachen.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er schließlich, »Vikus hat esIhnen wohl nicht gesagt, aber ich bin nicht der Krieger. Bitte sorgen Sie dafür, dass mein Vater wieder nach Hause kommt. Das ist das einzig Wichtige.«
    Einen Augenblick lang starrten ihn alle am Tisch an, dann redeten sie wild durcheinander. Jetzt hörte er immer wieder die Worte »mit dem Sohn der Sonne geht auf die Reise«.
    Schließlich klopfte Vikus auf den Tisch, um für Ruhe zu sorgen. »Mitglieder des Rates, wir müssen eine Entscheidung treffen. Hier sitzt Gregor der Überländer. Wer glaubt, dass er der Krieger aus der ›grauen Prophezeiung‹ ist?«
    Zehn von zwölf hoben die Hand. Luxa ließ die Hände auf dem Tisch. Entweder hielt sie ihn nicht für den Krieger oder sie hatte kein Stimmrecht. Vermutlich beides.
    »Wir glauben, dass du der Krieger bist«, sagte Vikus. »Wenn du uns bittest, deinen Vater zurückzuholen, werden wir mit dir auf die Reise gehen.«
    Sie würden ihm helfen! Was spielte es für eine Rolle, warum!
    »Okay, super!«, sagte Gregor. »Koste es, was es wolle! Ich meine, glaubt, was ihr wollt. Ist schon in Ordnung.«
    »Wir müssen schleunigst zu der Reise aufbrechen«, sagte Vikus.
    »Ich bin so weit!«, sagte Gregor eifrig. »Ich hole nur eben Boots, dann können wir los.«
    »O ja, die Kleine«, sagte Solovet. Und wieder wurde hin und her geredet.
    »Warte!«, rief Vikus. »Das kostet zu viel Zeit. Gregor, wir wissen nichts davon, dass die Prophezeiung deine Schwester einschließt.«
    »Was?«, sagte Gregor. Er konnte sich nicht genau an die Prophezeiung erinnern. Er musste Vikus fragen, ob er noch einmal in den Raum gehen und sie lesen durfte.
    »Die Prophezeiung spricht von zwölf Wesen. Nur zwei werden als Überländer beschrieben. Diese Zahl ist mit dir und deinem Vater erfüllt«, sagte Solovet.
    »Die Prophezeiung spricht auch von einem, den sie quälen. Das könnte dein Vater sein, und dann wäre Boots der zweite Überländer«, sagte Vikus. »Es wird eine beschwerliche Reise werden. Die Prophezeiung warnt uns, dass vier der zwölf ihr Leben lassen müssen. Vielleicht wäre es klüger, Boots hier zu

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