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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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auch versucht hatten, Luxa zu Hilfe zu kommen.
    »Schwerterrad!«, kommandierte Solovet, und wie damals, als Gregor aus dem Stadion fliehen wollte, flogen die Fledermäuse in einem geschlossenen Kreis. Die Piloten reckten ihre Schwerter zur Seite, und dann bewegte sich die Formation wie eine Kreissäge durch die Luft.
    Viele Spinnen rollten sich vor Boots’ schaurigen Schreien zu krumpeligen Bällen zusammen. Was die Spinnen mehr fürchteten, den Lärm, das Schwerterrad oder die Cola, wusste Gregor nicht. Tatsache war, dass die Fledermäuse schon nach wenigen Minuten ungehindert fliegen konnten und die Spinnen weit hinter sich ließen.
    Als Gregor merkte, dass er seine Fledermaus fast zu Tode quetschte, ließ er die Beine locker. In einer Hand hatte er immer noch die halb leere Coladose. Er hätte einen Schluck getrunken, wenn seine Kehle nicht wie zugeschnürt gewesen wäre.
    Boots’ Schreie gingen bald in ein Wimmern über.
    Sie lehnte den Kopf an Gregors Schulter und gab auf. Sie war so außer sich gewesen, dass sie im Schlaf immer noch leise vor sich hin keuchte. Gregor drehte sich um und drückte ihr einen Kuss auf die Locken.
    Luxa lag auf dem Rücken ihrer Fledermaus. Sie lebte,doch sie war völlig erschöpft. Gregor sah, wie Solovet und Vikus neben ihr herflogen und sie ansprachen. Sie nickte, aber sie setzte sich nicht auf. Die beiden übernahmen die Führung, und jetzt sausten die Fledermäuse noch schneller in die Dunkelheit.
    Lange flogen sie so durch die Einsamkeit. Gregor sah kein Zeichen von Leben, kein Tier, keine Pflanze. Schließlich gaben Solovet und Vikus das Zeichen zur Landung, und die Gruppe ließ sich in einer riesigen Höhle am Ende eines Tunnels nieder.
    Alle fielen mehr oder weniger von ihren Fledermäusen und legten sich einfach auf den Boden. Temp und Tick schienen vor Angst fast im Koma zu sein. Die Fledermäuse versammelten sich taumelnd zu einem festen, bibbernden Knoten.
    Nach einer Weile hörte Gregor sich selbst sprechen. »Wird’s nicht langsam Zeit, dass ich ein Schwert kriege?«
    Einen Augenblick blieb es still, dann prusteten alle los. Sie konnten sich gar nicht mehr beruhigen. Gregor wusste nicht recht, was so witzig war, aber er lachte mit und spürte, wie die Finsternis aus seinem Körper wich.
    Von dem Gelächter wurde Boots wach. Sie rieb sich die Augen und sagte fröhlich: »Wo Spinne?«
    Aus irgendeinem Grund mussten darüber wieder alle lachen. Das gefiel Boots so gut, dass sie immer wieder sagte: »Wo Spinne? Wo Spinne?«, was ihr immer mehr Lacher einbrachte.
    »Die Spinne hat winke-winke gemacht«, sagte Gregor schließlich. »Wie wär’s mit einem Keks?«
    »Jaa!«, sagte Boots ohne eine Spur von Ärger über den Vorfall mit dem Keks. Das war eine ihrer großartigen Eigenschaften. Nach einem Nickerchen verwandelte sie sich jedes Mal wieder in das liebenswerte kleine Mädchen, das sie meistens war.
    Als ihnen klar wurde, dass die Prinzessin sie nicht hasste, rannten Temp und Tick herum und spielten mit Boots Fangen.
    Mareth wollte etwas zu essen machen, doch Solovet befahl ihm, sich hinzulegen und das Bein hoch zu lagern. Sie und Vikus bereiteten das Abendessen, während Henry und Mareth Karten spielten.
    Gregor ging zu Luxa, die auf einer Steinbank saß. Er setzte sich neben sie und bemerkte, dass sie immer noch zitterte. »Wie geht’s dir?«, fragte er.
    »Gut«, sagte sie gepresst.
    »Echt super, dieses Spiralendings, das du gemacht hast«, sagte er.
    »Es war das erste Mal in einem richtigen Netz«, gestand Luxa.
    »Für mich auch. Im Überland sind die Spinner nämlich klein, und wir nennen sie auch nicht unsere Nachbarn.«
    Luxa verzog das Gesicht. »Mit den Spinnern geben wir uns nicht viel ab.«
    »Das finde ich gut. Ich würde mich auch nicht mit jemandem abgeben, der nur darüber nachdenkt, wie er mich am besten aussaugen könnte«, sagte Gregor.
    Luxa sah ihn schockiert an. »Hätte die Königin dich gefangen, würdest du nicht so scherzen!«
    »He, ich hab da eine Stunde rumgebaumelt und mich heiser geschrien, bis ihr euch mal bequemt habt zu kommen«, sagte Gregor. »Und die konnten mich echt nicht ausstehen.«
    Luxa lachte. »Das habe ich gemerkt. Was Königin Wevox sagte, ließ keinen Zweifel zu.« Sie schwieg einen Moment. Sie musste sich überwinden, um das Folgende zu sagen. »Danke.«
    »Wofür?«, fragte er.
    »Dass du mich gerettet hast. Mit dem … Was ist das für eine Waffe?« Sie zeigte auf die Coladose.
    »Das ist keine Waffe. Es ist

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