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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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Freund hatte sie ihn genannt, ohne zu erklären, wie sie mit einem casmantischen Soldaten Freundschaft geschlossen hatte. Der Mann erschien auch nicht geneigt, es zu erklären.
    »Mein Herz verwandelt sich in Feuer, meine Knochen in rotes Gestein. Warum hast du mir das nicht gesagt?«, wollte Kes von Kairaithin wissen. Sie wurde dabei lauter. Vielleicht war sie froh gewesen, Beguchren zu entkommen und in die Wüste zurückzukehren, aber jetzt, da sie sich wieder sicher fühlte - und ungeachtet ihrer scheinbaren Schüchternheit -, war sie eindeutig zornig. »Ich wusste, dass du mich lehrtest, das Feuer zu lieben. Ich wusste jedoch nicht, dass du mich zugleich lehrtest, die Erde zu vergessen! Warum hast du mir nicht gesagt, was du aus mir machst?«
    Jos wandte das Gesicht ab und schloss die Augen. Bertaud musterte den Casmantier neugierig, obwohl seine Aufmerksamkeit vor allem dem Mädchen und Kairaithin gehörte.
    Hätte ich es tun sollen? Hätte ich sagen sollen: »Du solltest ursprünglich Erdmagierin werden, solltest auf eine Berührung hin zu deiner Macht erwachen; aber wenn ich dich jetzt lehre, die Hand nach dem Feuer auszustrecken, wirst du dich in Feuer verwandeln? Dein Herz wird zu Feuer werden, dein Atem wird zum Wüstenwind werden?«
    »Ja!«, schrie Kes. »Hättest du es etwa nicht tun sollen? Warum hättest du es nicht tun sollen?«
    Denke nach!, mahnte Kairaithin sie geduldig und unerbittlich wie die Sonne. Ich hätte dir sagen können: »Nimm, was ich dir gebe, tue, was ich dich lehre, und du verlierst, was du bist, und wirst zu etwas anderem.« Du wärst vor mir geflohen, hättest dich gegen mich gewehrt und deine Kraft dabei vergeudet, gegen das Feuer anzukämpfen - bis ich keine andere Möglichkeit gehabt hätte, als dich durch Drohungen zu zwingen, dass du mir gehorchst. Ich hätte die Pferde deiner Schwester getötet, eines nach dem anderen. Und dann hätte ich die Dienstboten deiner Schwester getötet. Und dann hätte ich deine Schwester getötet. Hättest du all das aushalten können, was ich getan hätte?
    Kes starrte ihn an, und Schrecken und Furcht erstickten ihren Zorn. Sie hätte am liebsten geweint. Ihre Augen waren trocken wie die Wüste. »Ich hätte es nicht mal bei den Pferden ertragen«, flüsterte sie.
    Also. Und dann wärst du trotzdem zu Feuer geworden.
    Das Mädchen senkte den Kopf und wisperte: »Ich hätte lieber gewusst, was ich verliere.«
    Jetzt weißt du es. Gefällt dir dieses Wissen? Kereskiita, du entwickelst dich zu etwas anderem als einem Menschen. Schon jetzt ist es mehr das Feuer als die Erde, was dich erhält. Du spürst weder Durst noch Hunger; obgleich du vielleicht müde bist, ist es nicht die Müdigkeit der Menschen. Gibt es dir etwas, das zu wissen?
    Kes erwiderte nichts. Vielleicht wusste sie keine Antwort. Sie blickte auf den Sand zwischen ihren Füßen hinab, und ihr Atem stockte. Schließlich flossen Tränen, blitzten in der Sonne auf und rollten als Feueropale und Karneole in den Sand. Kes schlug sich Edelsteine aus dem Gesicht und wandte allen den Rücken zu.
    Ich ließe dir eine Wahl, wenn ich könnte.
    Unerwartet rührte sich Jos. Er stand auf, trat einen Schritt vor und blieb dicht hinter dem Mädchen stehen. Überraschend vertraulich legte er ihr die breiten Hände auf die Schultern und drehte sie um, sodass sie ihn ansah, und er schüttelte sie leicht, damit sie das Gesicht hob. Als er dann zu sprechen begann, zeigte er eine Beredsamkeit, die man nicht von ihm erwartet hätte. »Kes, dieser Wanenteir möchte dich glauben machen, dass du dein Menschsein schon aufgegeben hast. Das stimmt aber nicht. Du benutzt Feuer; Feuer fließt durch deine Hände und deine Augen und dein Herz, und du denkst, dass du aus Feuer bestehst. Doch das stimmt nicht. Du wurdest geboren, um die Zauberkraft der Erde zu gebrauchen. Du solltest Erde mit den Händen aufnehmen; du solltest Erde und Metall und die Zaubergabe von Menschen gebrauchen, bis in deinem Herzen kein Raum für Feuer bleibt. Du kannst das schaffen. Möchtest du die Erde aufgeben? Tesme vergessen? Sie wird dich gewiss nicht vergessen. Sie denkt fortwährend an dich, blickte ständig zu den Bergen hinauf; sie hofft immer noch, dass du zu ihr zurückkehrst. Was du jetzt wählst, dazu wirst du werden. Es ist jedoch nach wie vor deine Wahl. Möchtest du nicht zurückkehren?«
    Kes starrte zu ihm auf.
    Kairaithin jedoch erklärte: Du irrst dich, Mensch. Hast du nicht zugehört? Sie hat keine Wahl, denn ich gewähre

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