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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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Obstscheiben, die auf dem Tisch standen, und setzte sich vorsichtig auf einen Stuhl, der etwas weiter vom König entfernt stand als jener, den er ihr gewiesen hatte. Sie verschränkte die Hände im Schoß und blickte den Tisch an.
    »Kes«, sagte der König in einem umgänglichen Tonfall. Seine Stimme klang zwar nach wie vor rau und kehlig, aber dafür konnte er nichts, und er schien freundlich sein zu wollen. »Wo bist du zu Hause?«
    Kes fand nach einer kurzen Weile ihre Stimme wieder und flüsterte: »Minasfurt.«
    »Und du bist wirklich fünfzehn, wie mir Festellech Anweyer erzählt hat?«
    Sie nickte.
    Der König brummte und schob einen Teller mit Backwerk zu ihr hinüber. »Du siehst aus wie zwölf«, erklärte er freiheraus. »Liegt vermutlich an deiner schüchternen Art. Mein Magier Beguchren Teshrichten behauptet, du ständest im Begriff, eine Feuermagierin zu werden. Er meint, du würdest schon halb dem Feuer angehören. Ich vermute, das stimmt.«
    Kes vermutete das auch.
    »Iss!«, befahl ihr der König und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. »Du bestehst nur aus Haut und Knochen. Das verstärkt auch den Eindruck von Jugend.«
    Kes nahm gehorsam ein Brötchen zur Hand und knabberte ohne Appetit daran.
    Der König nahm ebenfalls eines und verspeiste es mit zwei Bissen, wobei seine Stirn weiterhin in Falten lag. Unvermittelt fragte er: »Warum warst du allein in der Wüste?«
    Kes fiel es nicht leicht, darauf zu antworten, aber sie fürchtete sich auch davor, es nicht zu tun. »Ich ... bin spazieren gegangen«, erwiderte sie und schämte sich dabei über den schüchternen Klang der eigenen Stimme. Und ... habe nachgedacht.«
    »Spazieren gehen und nachdenken«, wiederholte der König. Seine Brauen hatte er ein wenig nach oben gezogen, aber er schien die Antwort auch nicht gänzlich unfassbar zu finden. »Hmpf! Minasfurt ... halten sich Männer des Königs in Minasfurt auf? Soldaten Farabiands? Ich habe gehört, es wäre zu einer Schlacht gekommen, und viele Soldaten Farabiands wären gefallen, nicht wahr? Weißt du, ob irgendwelche von ihnen überlebt haben? Oder sind manche in Minasfurt geblieben oder später dorthin nachgerückt?«
    Kes blinzelte ihn an und schüttelte den Kopf.
    »Hmpf!« Der König betrachtete sie weiterhin forschend. »Findet sich Iaor Safiad also damit ab, dass Malakteir in seinem Land hausen? Greifen, ja?«
    Kes wusste nicht, was sie dazu sagen sollte oder ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Es schien ihr das Beste, vielleicht ganz den Mund zu halten, aber sie fürchtete auch, durch Schweigen den König zu verärgern. Außerdem blickte er sie so gespannt und nachdrücklich an, dass sie fand, sie müsste irgendeine Antwort finden. Schließlich erklärte sie vorsichtig: »Es ... ist zu einer Schlacht gekommen. Ja. Ich habe die Stelle anschließend gesehen. Es war ... es war grauenhaft. Ich vermute, dass inzwischen womöglich weitere Soldaten eingetroffen sind ... Ich weiß es nicht.«
    Die Augenbrauen des Königs gingen erneut in die Höhe. »Hm!« Er sagte eine Weile lang nichts weiter und gab Kes mit einer Handbewegung zu verstehen, sie möge weiteressen.
    Kes hatte keinen Hunger. Sie überwand sich, einen Teil des Brötchens zu verzehren, damit der König zufrieden war, und nahm auch noch eine kleine Scheibe weißen Käse. Am liebsten hätte sie nicht einmal das zu sich genommen. Da ihr der König nicht unfreundlich erschien, brachte sie den Mut zu einer Frage auf. »Was ... was wollt Ihr ... in Farabiand ... Herr?«
    »Eine Hafenstadt mit einem guten Hafen«, antwortete er sofort und überrumpelte sie damit komplett. »Und wenn ich eine erobere, dann vielleicht auch gleich eine neue Provinz für Casmantium, nicht wahr? Terabiand hat einen guten Hafen. Eure Könige haben immer sehr hohe Gebühren für seine Nutzung verlangt. Und die Gebühren auf der Bergstraße sind, na ja, eine Beleidigung, weißt du? Ständig steigen die Beträge, und dabei ist die Straße nicht mal in gutem Zustand.«
    Kes starrte ihn an. »Ihr könnt ... Ihr könnt Euch nicht einfach Terabiand nehmen! «
    »Ich denke, dass ich es kann«, entgegnete der König sanft - oder zumindest so sanft, wie es seine tiefe Stimme zuließ. »Und alles Land zwischen Terabiand und Casmantium, vielleicht bis hinauf nach Bered und Taland. Das ergäbe eine sehr gute Provinz. Sie käme an Meridanium heran, das mein Urgroßvater errungen hat, nicht wahr? Du, na ja ... du erweist dich vielleicht als Problem, ja.«
    Kes blickte

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