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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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herausfinden, worum genau es sich handelt«, meinte Wyln. »Deshalb habe ich Zweibaums Sohn hergebeten.«
    Bei Wylns Worten vergaß ich Jussons Verwirrung und sah den Zauberer unsicher an. »Ehrenwerter Cyhn?«
    Wyln lächelte mich liebenswürdig an. Die Flammen in seinen Augen leuchteten hell in der dunklen Halle. »Das bietet Euch eine ausgezeichnete Gelegenheit, etwas zu lernen, Zweibaums Sohn. Eine Chance für Euch, Wissen und Erfahrung zu sammeln.«
    Wenn das bedeutete, dass ich mich dem Ding auf dem Boden nähern oder es gar untersuchen musste, wäre ich lieber unwissend geblieben. Ich trat einen Schritt zurück und machte mir jetzt um mich selbst Sorgen. »Vielleicht sollten wir Laurel benachrichtigen …«
    »Gut, Ihr habt es gefunden«, ertönte Laurels Stimme hinter uns. »Und Ihr habt Hase geholt.«
    Wir drehten uns um. Laurel schritt durch das offene Tor des Lagerhauses, gefolgt von Thadro, weiteren Königstreuen und Arlis. Laurel und Thadro traten hastig zu uns, und der Lordkommandeur bezog sofort Posten hinter Jusson, während die Gardisten sich zu ihren Kameraden gesellten. Thadro warf über Jussons Schulter einen Blick auf das dunkle Ding und musterte mich mit finsterer Miene; wahrscheinlich, weil ich zugelassen hatte, dass Seine Majestät sich ihm näherte. Aber ich achtete nicht auf die stumme Missbilligung des Lordkommandeurs, weil ich wie gebannt Laurel ansah, der sich mir näherte. Die Rune des Faena leuchtete so hell, dass sie Schatten warf.
    Was zum Teufel sollte das …?
    Ich trat noch einen Schritt zurück, diesmal weg von Laurel. Nur brachte mich das näher an Wyln. Eine schlanke Hand umklammerte meinen Arm wie eine stählerne Klammer. Mein Kopf ruckte herum, und ich begegnete dem Blick des Zauberers. Die Flammen in seinen Augen loderten noch stärker. Ich starrte ihn einen Moment fasziniert an, dann schüttelte ich den Kopf. In dem Moment packte Laurel meinen anderen Arm. Seine Krallen gruben sich durch meine Kleidung in meine Haut. Er nahm mir den Stab ab und drückte ihn dem erschreckten Jeff in die Hand, dann hoben sie mich hoch. Ich wehrte mich ernsthaft, griff nach Wind, Wasser, gleichgültig was, Hauptsache, ich konnte sie aufhalten. Aber meine Aspekte rannen mir wie Sand durch die Finger. Selbst die Erdkugel und die Feuerkugel schwebten davon, als wollten sie mich aus sicherer Entfernung beobachten. Verzweifelt tastete ich nach meinen weltlichen Waffen, aber ich konnte weder Schwert noch Dolch erreichen.
    Die anderen dagegen konnten es schon. Ich hörte das Singen von Stahl an Leder, als Schwerter gezückt wurden. »Ihr werdet ihn sofort absetzen«, sagte Jusson leise, während er seine Klinge an Wylns Hals hielt.
    Wyln ignorierte sowohl König wie Klinge, als Laurel und er mich an den Rand des zerfransten schwarzen Dings hoben, aber Laurel ließ sich dazu herab, den König anzusehen. » Dauthiwaesp wurde hier gewirkt, ehrenwerter König, und die Ermordung des unglücklichen Schließers hatte etwas damit zu tun.«
    »Das habt Ihr Uns bereits gestern Abend erzählt. Was hat das mit Unserem Cousin zu tun?«
    Laurel ließ mich nicht los, während er seinen Stab in die Beuge seines anderen Arms schob. »Das Wie wurde gestern Abend durch das Auffinden des Leichnams beantwortet, das Wo heute Morgen, als dieser Ort hier entdeckt wurde. Sind noch die Fragen nach dem Was und dem Warum offen.«
    »Selbst wenn Ihr die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens suchtet«, erwiderte Jusson. »Ihr werdet Hase loslassen … Großer Gott und alle Heiligen!«
    Schwerter fielen klappernd auf den Steinboden, als Laurel die Tatze hob. Die Rune auf seinem mittleren Ballen gleißte heller als die Mittagssonne, und meine eigene Rune erhitzte sich als Reaktion darauf. Laurel drückte seine Rune gegen meine Stirn, und ein weißer Blitz blendete mich. Ich schrie auf, schloss die Augen vor dem brennenden Licht und schien für einen Augenblick in der Luft zu schweben. Dann ließ der Schmerz nach, ich öffnete vorsichtig die Augen und blinzelte die Tränen weg.
    Das Lagerhaus war verschwunden. Ich stand mitten in einer Steppe, die sich erstreckte, so weit mein Auge blickte. Es war Frühling, denn das Gras war noch nicht so hoch und kräftig wie im Sommer und hatte auch nicht die leuchtende, rötlichgoldene Farbe des Herbstes. Die Sonne stand hoch über mir an einem wolkenlos blauen Himmel, der sich endlos auszudehnen schien, und der Wind strich sacht über die Ebene. Der Anblick erinnerte mich an das Wogen

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