Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
Vom Netzwerk:
ja«, sagte er sanft.
    Idwals Miene verfinsterte sich, doch bevor er reagieren konnte, stellte sich Wyln zwischen Mearden und Jusson.
    »Ich bin der festen Überzeugung, dass Eorl Mearden uns jede Hilfe zuteilwerden lässt, die notwendig ist, Ivers Sohn«, meinte der Zauberer. »Doch bevor wir uns auf diese große Jagd begeben, solltet Ihr Euren Königstreuen, Soldaten und Eorls Zeit geben, ihre nasse Garderobe zu wechseln.«
    Jussons hatte den Blick seiner golden glühenden Augen auf Wyln gerichtet, während er sprach, und ließ ihn jetzt zu mir, Jeff, Arlis und den Adligen schweifen, die neben dem Kamin standen. Bertram hatte das Feuer entzündet, und wir drängten uns vor der Esse, um die wenn auch nur schwache Wärme zu genießen.
    »Ja, selbstverständlich.« Das Gold in Jussons Augen verblasste ein wenig. »Also unten in der Großen Halle, in einer Viertelstunde. « Er drehte sich um, bedeutete Thadro und Suiden, ihm zu folgen, hielt jedoch inne, als er ihren durchnässten Aufzug bemerkte. Er seufzte. »Wir warten, bis Sie fertig sind.«
    Der Lordkommandeur und der Hauptmann verbeugten sich rasch und verschwanden in ihren Räumen. Jeff, Arlis und ich folgten ihrem Beispiel. Den hastigen Schritten nach zu urteilen, vermutete ich, dass die Adligen und restlichen Königstreuen und Soldaten sich ebenfalls beeilten, ihre Kleidung zu wechseln. Ich zog den Rest meiner nassen Garderobe aus, betrat meine Gemächer und blieb wie angewurzelt stehen, als ich Bertram am Kamin sah, wo er ein Feuer entzündete. Ich starrte ihn an und warf dann einen Blick über die Schulter zum Kamin im Saal. Jeff stieß mich an.
    »Wir haben keine Zeit, lange herumzutrödeln, Hase.«
    Das stimmte allerdings. Ich ging in mein Schlafzimmer und zog mich schnell aus, warf allerdings Bertram einen verstohlenen Seitenblick zu, als er heißes Wasser aus einem Kessel, der an einem Haken über dem Feuer gehangen hatte, in die Waschschüssel goss, und dann noch angewärmte Handtücher brachte, mit denen wir uns abtrocknen konnten. Kurz darauf hatte ich trockene Kleidung angelegt, meine Haare gekämmt und zu einem Zopf geflochten. Ich trat mit den anderen in den Saal, wo Jusson und Wyln bereits warteten. Idwal und Munir waren verschwunden, zu meiner Überraschung jedoch war Berenice noch da. Sie stand vor dem Wandteppich mit der herbstlichen Jagdszene und betrachtete ihn konzentriert. Ich blieb ebenfalls stehen und hoffte inständig, dass mit dem Teppich alles in Ordnung war. Das war auch der Fall, gewissermaßen. Die Schatten vor dem Gehölz jedoch schienen sich verschoben zu haben, sodass ich jetzt das zweite Geweih sehen konnte. Und vor allem konnte ich erkennen, dass es kein Hirsch war; nicht nur die Größe der Gestalt, sondern auch die Form des Kopfes passte überhaupt nicht dazu …
    Berenice legte mir eine Hand auf den Arm. »Seine Majestät und Lord Wyln warten auf uns, Lord Hase.«
    Ach ja. Ich vergaß die Schatten, drehte mich um und trat hastig zu dem König und dem Zauberer. »Sie wollen sich nicht umziehen?«, fragte ich Berenice.
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Kleider waren zwar ein bisschen getrocknet, aber immer noch so feucht, dass sie sich eng an ihren Körper anschmiegten und enthüllten, wie wohlgeformt er war. Obwohl ihr Dutt wundersamerweise von dem Zyklon verschont worden war, hatten sich etliche Strähnen daraus gelöst und ringelten sich jetzt um ihr Gesicht und ihren Hals. Sie betonten erneut den anmutigen Schwung ihres Nackens und ihre ausdrucksvollen Augen. Ich sah sie an und wurde einen Augenblick aus meinen Sorgen gerissen, als ich mich fragte, wie ich sie jemals reizlos und unattraktiv hatte finden können. Sie bemerkte meinen prüfenden Blick nicht und vollführte vor Jusson einen Knicks.
    »Ich habe die Schlüssel, Euer Majestät, und helfe Euch, die Burg zu durchsuchen.«
    »Gut«, antwortete Jusson. »Gehen Sie voraus.«
    Als wir dem König und der Tochter des Hauses die Wendeltreppe hinab folgten, hielt ich mich neben Wyln, der mich missbilligend ansah.
    »Wo ist Eure Feder, Zweibaums Sohn?« Sein Blick war auf meinem Zopf gerichtet.
    Unwillkürlich griff ich zu der leeren Stelle an meinem Zopf. »Sie wurde vom Sturm davongeweht, Ehrenwerter cyhn«, antwortete ich. Ich kam mir fast nackt vor.
    »Verstehe«, erwiderte der Zauberer. »Das ist ziemlich besorgniserregend, vor allem angesichts dessen, was sonst noch passiert ist.«
    »Ich glaube nicht, dass eine Absicht dahintergesteckt hat.« Ich dachte an den

Weitere Kostenlose Bücher