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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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unfähigen Wetterhexer aus Svlet.
    »Vielleicht nicht«, antwortete Wyln. »Vielleicht aber doch. Aus welchem Grund auch immer, die Feder ist verschwunden. « Er richtete den Blick auf Jussons Hinterkopf. »Das gefällt mir nicht, und ich mag auch diesen Ort nicht, obwohl sich überall die Symbole der Gefährten von Lady Gaia befinden. Ich bin froh, wenn wir diesen Ort verlassen haben.«
    Ich erwiderte nichts; zwar überraschte mich der gereizte Tonfall meines cyhn , gleichzeitig hätte ich am liebsten darin eingestimmt. Und ich war nicht der Einzige, den Mienen der anderen Adligen nach zu urteilen. Aber mich machten nicht nur die Ereignisse auf der Burg nervös; ich war mir sehr deutlich der Aspekte bewusst, die um mich herumschwebten, und auch der Tatsache, dass ich weder Feuer, Erde noch Luft beschworen hatte, und ganz bestimmt nicht Wasser. Ich blickte unwillkürlich zu den Kugeln hinauf. Sie schwebten über meinen Schultern, und die Feuerkugeln wärmten angenehm mein kaltes Gesicht. Aber sie waren ebenso schweigsam wie die anderen und gaben ebenfalls nur ein leises Summen von sich.
    »Mir gefällt es hier auch nicht, Mylord«, erklärte Ryson. Einen Moment wirkte er überrascht, dass er überhaupt etwas gesagt hatte, doch dann zuckte er mit den Schultern. »Schon bevor alle verzaubert wurden und verschwunden sind und alles andere, fühlte es sich hier … ich weiß nicht. Wissen Sie noch, Hase, als wir letzten Herbst in diesen Hinterhalt geritten sind …?«
    »Allerdings«, murrte einer der Soldaten. »Wahrscheinlich wusstest du schon davon, bevor wir auch nur in seine Nähe gekommen sind.«
    Ryson blieb wie angewurzelt stehen. Ich wollte ihn am Ärmel weiterziehen, aber er wich meiner Hand aus und mischte sich unter die Leute, die uns folgten. Während ich meinen Weg die Treppe hinab fortsetzte, warf ich dem Soldaten, der gesprochen hatte, einen finsteren Blick zu, den er ebenso düster erwiderte.
    »Er hat versucht, Sie zu töten, Leutnant Hase«, sagte er. »Sie haben das vielleicht vergessen, wir nicht.«
    »Hase scheint alle möglichen Sachen zu vergessen.« Jeff richtete einen vielsagenden Blick auf Arlis, der seinerseits mit einer obszönen Geste antwortete.
    Ich trat schnell zwischen die beiden. »Ich habe nichts vergessen«, erklärte ich. Das war ja das Problem. »Nicht Ryson hat versucht mich umzubringen, sondern Slevoic. Rysons Verbrechen besteht darin, dass er so dumm war, sich mit dem Scheußlichen einzulassen … wie viele andere in der Garnison. Er versucht sich zu ändern …«
    »Er versucht sich einzuschmeicheln«, warf ein anderer Soldat ein.
    »Und Groskin?«, konterte ich. »Ist er auch ein Schleimer?«
    »Er hat nicht versucht Sie zu töten«, erwiderte der erste Soldat.
    »Ryson hat auch nicht versucht mich zu töten!« Jedenfalls nicht vorsätzlich. Vielleicht nicht. Es hatte die versuchte Entführung in Dornel gegeben, gewiss, aber es war keineswegs bewiesen, dass Ryson daran beteiligt gewesen war. Allerdings hatte er seine Finger im Spiel gehabt, als Slevoic mir ein schadhaftes Schwert untergeschoben hatte, das natürlich zerbrochen war, als ich von Meuchelmördern angegriffen wurde, die von Slevoics Verwandtem, Lord Gherat von Dru, auf mich angesetzt worden waren. Und er hatte auch die extrem giftigen Spinnen gesammelt, den Fahlen Tod, die er und der Scheußliche letztes Frühjahr in meiner und Jeffs Stube in der Botschaft der Grenzlande ausgesetzt hatten. Später hatte er behauptet, es wäre ihm nicht klar gewesen, dass ein Biss dieser Spinnen absolut tödlich war.
    Zudem hielten sich die Gerüchte, die er und der Scheußliche unter meinen Kameraden und kommandierenden Offizieren verbreitet hatte und die meinen Untergang oder zumindest die Vernichtung meiner Karriere hatten bewirken sollen.
    Ich fühlte mich plötzlich unsicher und ging zum Gegenangriff über.
    »Außerdem wüsste ich nicht, dass einer von euch mir geholfen hätte, als Slevoic mir in Freston das Leben zur Hölle gemacht hat …!«
    »Zweibaums Sohn«, sagte Wyln.
    Ich sah den Zauberer finster an, bevor ich merkte, dass wir in der Großen Halle angekommen waren. Dann blickte ich mich um, ob jemand gehört hatte, was ich mit ziemlicher Lautstärke gesagt hatte. Aber die Anwesenden schienen vollkommen damit beschäftigt zu sein, die Suche zu organisieren, einschließlich Idwal und Munir, die in der Viertelstunde, die Jusson allen eingeräumt hatte, ebenfalls trockene Kleidung angelegt hatten. Der König und der Lord

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