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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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unterbrach mich und starrte Berenice an, bevor ich meinen Blick auf den gemeißelten weißen Hirsch über dem Kamin der Halle richtete. Die Königstreuen um mich herum sahen ebenfalls hin.
    »Nicht nur der«, meinte Berenice. »Alle Hirsche, auf allen Reliefs und Wandteppichen. Selbst der in den Gemächern des Königs.«
    »Sie haben sich bewegt?«, fragte ich. Meine Stimme klang plötzlich heiser.
    »Ja.« Wir hatten den ersten Treppenabsatz erreicht. Berenice blieb stehen und ließ die Leute, die hinter ihr kamen, an sich vorbeigehen. »Bitte, Mylord … Hase, treffen Sie sich gleich morgen früh mit mir.«
    »Ich …« Ich unterbrach mich, als die Wachen mich die zweite Treppe hinaufdrängten. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Berenice reihte sich in Jussons Gefolge ein, und ich wandte mich wieder nach vorne, als Jeff, Arlis und Ryson, umringt von ihren eigenen Wachen, vorbeikamen. Ich ging neben ihnen her.
    »Seine Majestät wird nicht sonderlich erfreut sein, wenn Sie sich wieder davonschleichen, Hase«, sagte Ryson leise. Offenbar hatte er gelauscht. Jeff schnaubte verächtlich über Rysons Untertreibung.
    »Ja, ich weiß«, erwiderte ich. »Vielleicht können wir uns ja in den Gemächern des Königs treffen.« Oder an einem Ort, an dem Jusson mich haben wollte.
    »Aber sie hatte recht, Hase«, meinte Jeff und deutete mit einem Nicken auf den Hirsch über dem Kaminsims. »Er hat sich bewegt.«
    »Der Hirsch in Freston hat den Leutnant angehaucht«, erinnerte Ryson uns.
    Das hatte auch der Gefährte der Lady getan, am Ende, als der Dämon besiegt worden war. Damals dachte ich, dass er mir nur zurückgab, was gestohlen worden war. Doch vielleicht steckte noch etwas anderes dahinter. Etwas, das nichts mit Magie und Gabe zu tun hatte, sondern mit Göttern und Göttinnen und der Tatsache, dass ich einen Schamanen der Erdgöttin als Lehrer hatte.
    »Ich bin ein guter Sohn der Kirche«, sagte ich leise.
    Jeff und Ryson sahen mich besorgt an. Arlis dagegen blickte starr geradeaus, als wir hinter dem Gefolge die Treppe hinaufstiegen. Unsere Schritte hallten laut auf der Wendeltreppe und wurden von den Wänden zurückgeworfen, als wir die endlose Spirale hinaufschritten. Als wir das nächste Geschoss erreichten, blieb ich kurz stehen. Bertram hockte vor dem Kamin und entfachte ein Feuer. Ich blickte hinab, als könnte ich durch den Boden bis in die Große Halle sehen. Doch bevor ich etwas darüber sagen konnte, wie es war, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, ermahnte mich einer der Königstreuen, dass ich die Tür blockierte. Ich unterdrückte ein Stirnrunzeln und trat in den Raum. Ich kontrollierte meine Miene immer noch, als Jeff, Arlis, Ryson und ich in eine Ecke gedrängt wurden. Ich drehte mich um und sah, dass Wyln hinter der humpelnden Wölfin hereinkam. Ihm folgten weitere Königstreue, von denen zwei dem immer noch benommenen Kameraden halfen. Andere trugen die geschwärzten Waffen, die man bei dem Hinterhalt gefunden hatte, in den Raum. Dann kamen Bewaffnete, Hauptmann Remke, eine Handvoll Soldaten der Berg- und der Königsstraßen-Patrouille einschließlich Groskin.
    Groskin schien zu uns kommen zu wollen, aber Suiden fing seinen Leutnant ab und unterhielt sich leise mit ihm. Ich konzentrierte mich jedoch auf Kveta, die zu einem Strohlager in der Nähe des Kamins humpelte. Als ich sah, wie die Wölfin zusammenzuckte, wollte ich ihr helfen. Meine Leibwächter hielten mich jedoch sanft, aber bestimmt zurück. Diesmal bemühte ich mich nicht einmal, eine finstere Miene zu unterdrücken, drehte mich zu Suiden herum … und begegnete Thadros frostigem Blick. Ich beschloss zu bleiben, wo ich war, und schwieg auch, als die Königstreuen ihren Kameraden neben Kveta auf eine hastig aufgebaute Pritsche legten und eine Decke über ihn breiteten. Suiden, Thadro und Groskin gingen zu dem liegenden Königstreuen; nach kurzer Beratung schaute Suiden sich um und winkte Ryson zu sich. Der zwängte sich zwischen unseren Wächtern hindurch, hockte sich vor den benommenen Soldaten und hob sanft seinen Kopf an. Nach einer kurzen Untersuchung stand Ryson auf und unterhielt sich mit seinen Vorgesetzten, bevor er wieder zu uns zurückkehrte.
    »Eine leichte Gehirnerschütterung, weil er sich den Kopf gestoßen hat, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann«, erklärte Ryson leise. »Er hat eine faustgroße Beule auf dem Hinterkopf. «
    »Sie sind ein Heiler und ein Schwertmeister?«, erkundigte sich einer der Königstreuen

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