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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Mal hin und her. Die Tür schwang mühelos auf und zu, die Angeln waren gut geölt, und sie schlug weder am Türrahmen noch an der Schwelle an. Suiden drehte den Schlüssel ein paar Mal, und das Schloss klickte leise, als der Bolzen geschmeidig einrastete und wieder zurückschnappte. Dann untersuchte Suiden den Riegel. Auch er bewegte sich, ohne zu haken, und weder der Riegel noch der Rahmen wiesen Splitter oder Spuren eines anderen Schadens durch die gewaltsame Öffnung auf. Ich trat zwischen Ryson und Arlis etwas zur Seite und warf einen Blick auf die Flaschen, die hinter dem Glas der offenbar verschlossenen Vitrinenschränke standen. Jeff stand etwas dichter davor, beugte sich nach vorn und schaute durch das Glas.
    »Arsen?«, las er leise.
    Suiden warf Jeff einen Blick zu, bevor er ebenfalls in die Schränke blickte. »Was ist das für ein Raum, Sra Margriet?«, wollte er wissen.
    »Ich verwahre hier Gift und starke Medizin, die gut verschlossen werden muss. Deshalb war ich natürlich sehr besorgt, als ich jemanden zu hören glaubte.«
    »Verständlich.« Jusson musterte die unbeschädigte Tür.
    »Ja, Euer Majestät«, erwiderte Lady Margriet und deutete auf den Schlüssel, der im Schloss steckte. »Wahrscheinlich hat sich das Schloss verklemmt, als die Tür zugefallen ist. In meiner panischen Hast konnte ich es nicht öffnen.«
    »Es fehlt nichts?« Jusson richtete seinen Blick jetzt auf die Vitrinen.
    Bei der Frage des Königs holte Lady Margriet die Kerze vom Tisch und trat dann wieder in den anderen Raum. Mit der Kerze in der zitternden Hand führte sie eine kurze Inspektion der Vitrinen durch, schloss die Glastüren und Schubladen mit einer kleineren Version des Türschlüssels auf und überprüfte rasch ihren Inhalt. Schließlich lächelte sie wieder, diesmal etwas überzeugender. »Nein, Euer Majestät. Es wurde nichts angerührt.«
    »Gut«, erwiderte Jusson und wandte sich zur Tür. »Wenigstens ist dies ein befriedigendes Ende eine sehr unbefriedigenden Tages …«
    »Das ist alles Ihre Schuld!«, sagte Idwal und sah mich finster an.
    Ich stand ein Stück von Jusson entfernt, lehnte mich auf meinen Stab und versuchte mich von meinen Schmerzen abzulenken, indem ich im flackernden Licht der Kerze die Etiketten auf den Flaschen in den Vitrinen las. Bei Idwals Worten fuhr ich herum.
    »Ich? Was zum Teufel habe ich denn getan?«
    »Idwal, nicht«, sagt Lady Margriet flehentlich. »Es geht mir gut …«
    »Von wegen unbefriedigend! Alles, was in den letzten beiden Tagen passiert ist, hat in dem Moment begonnen, als Sie auf meiner Schwelle erschienen sind«, erklärte Idwal grollend. Dann richtete er seinen Blick auf Jusson. »Was habt Ihr mir da ins Haus geschleppt, Euer Majestät?«
    Die Leute um mich herum hielten unwillkürlich die Luft an, als sie darauf warteten, dass Jusson explodierte. Der König jedoch hob nur seine geschwungene Braue. »Wir haben Ihnen genau das gebracht, wonach Sie verlangt haben, Mearden«, erwiderte er.
    »Mein Gemahl, hör auf …«
    Idwal trat vor seine Frau. »Ich habe nicht nach diesem … diesem …« Ihm fehlten die Worte, und er deutete mit der Hand auf mich. »Selbst sein eigener Leibwächter will nichts mit ihm zu tun haben.«
    Meine Miene verfinsterte sich bei dieser Bemerkung. Bis auf die diffusen Beschwerden, die Arlis vorgetragen hatte, bevor Idwal in die neuen Gemächer des Königs gekommen war, hatte niemand etwas darüber verlauten lassen, dass er nicht mein Leibwächter sein wollte. Idwal sah meine düstere Miene. »Warum sonst hätten sie ihn mitten im Wald im Stich gelassen?«
    »Ich habe Hase nicht im Stich gelassen!«, fuhr Jeff hoch.
    »Leutnant Hase kann sehr gut auf sich selbst aufpassen«, sagte Ryson gleichzeitig. Arlis dagegen blieb stumm, und ich richtete meinen finsteren Blick auf ihn. Er erwiderte ihn unter halb geschlossenen Lidern. Sein Gesichtsausdruck war in dem schwachen Licht nicht zu entschlüsseln.
    »Unser Cousin versteht es allerdings bemerkenswert geschickt, allem auszuweichen, was man ihm anzutun versucht«, stimmte Jusson zu und lehnte sich an eine Anrichte, die unter einem Fenster stand. »Sagt Uns, Mearden, was haben Sie denn erwartet? Einen aufsässigen Thronerben, voller Widerwillen und brennendem Ehrgeiz, der es kaum erwarten kann, die Fesseln der königlichen Unterdrückung abzustreifen und sich zu erheben, um selbst nach dem Thron zu greifen?«
    Bei Jussons Worten musste ich unwillkürlich daran denken, was Berenice in der Nacht

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