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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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neuen Bekannten aber nirgends. Galad und Jake konnte er ausfindig machen, doch waren beide in Gespräche vertieft. Frustriert ging er auf den Balkon hinaus und trat an das steinerne Geländer. Er stützte sich mit beiden Händen darauf und starrte in die Dunkelheit. Es wäre ein Leichtes für ihn, über die Brüstung zu klettern und einfach in der Nacht zu verschwinden …
     
    Kurz bevor Joanna den Festsaal erreichte, zwang sie sich, ihre Schritte zu verlangsamen. Als sie in der Burg angekommen war, hatte sie bereits die Eröffnungstakte der Musik gehört. Sie war zu ihrem Zimmer geeilt und hatte zum Entsetzten ihrer Zofe darauf bestanden, sofort ihr Abendkleid anzuziehen. Jetzt musste sie so tun, als hätte diese Hetze nicht stattgefunden. Freundlich lächelnd betrat sie den Festsaal und begann, sich nach Ian umzuschauen. Je länger ihre Suche dauerte, umso mehr wuchs ihr schlechtes Gewissen. Ian kannte noch niemanden, mit wem sollte er reden? Warum war sie nicht einen Tag früher abgereist?
    Mehrmals wurde Joanna von Gästen in ein Gespräch verwickelt, und sie musste sich beherrschen, sich ihre Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Trotz der großen Menge von Menschen war ihr bald klar, dass Ian sich nicht im Saal befand. Verzweifelt schaute sie sich um und ihr Blick fiel auf die offenen Balkontüren. Schnell ging sie darauf zu und trat ins Freie. Angenehm kühle Nachtluft umgab sie. Eilig suchte sie mit den Augen den Balkon ab und endlich entdeckte sie die vertraute Gestalt am Geländer. Ian musste sie gehört haben, denn er drehte sich um, noch bevor sie ihn erreicht hatte. Erleichterung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, wie Joanna erfreut feststellte. Am liebsten wäre sie die letzten Schritte zu ihm gerannt, doch aufgrund der Gäste um sie herum musste sie die Form wahren. Sie blieb in einigem Abstand vor ihm stehen und streckte ihm ihre Hand entgegen. „Guten Abend, Ian. Es ist schön, dich wiederzusehen.“
    Ian beugte sich nach vorne, ergriff ihre Hand und führte sie zu seinem Mund. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Wie war die Reise?“ Besorgnis schwang in seiner Stimme mit.
    „Ein lahmendes Kutschpferd hat meine Rückkehr verzögert“, erklärte Joanna rasch, dann strahlte sie ihn an. „Hättest du Lust zu tanzen?“ Er bot ihr seinen Arm und sie legte ihre Hand hinein. Als sie den Festsaal betraten, schlugen ihnen stickige Luft und ein enormer Geräuschpegel entgegen. Letzteres war allerdings von Vorteil, da sie sich nun unterhalten konnten, ohne dass es jemand hörte. „Bevor wir tanzen, müssen wir meinem Bruder noch Bescheid sagen, dass ich wieder da bin.“ Sie nickte mit dem Kopf in Jakes Richtung. Ihr Bruder war in ein Gespräch mit einem älteren Lord vertieft und bemerkte ihr Näherkommen nicht, im Gegensatz zu seinem Gesprächspartner.
    „Lord Greystone, Eure Schwester ist zurück. Und anscheinend hat sie Begleitung mitgebracht.“ Bevor Jake etwas entgegnen konnte, fuhr der ältere Mann fort: „Es ist Ronen of Darkwood.“ Die Neugier in seiner Stimme war unüberhörbar.
    Jake begrüßte Joanna und übernahm die Vorstellung. „Das ist der Earl of Kindale. Und dies ist nicht Ronen, sondern sein jüngerer Bruder, Ian of Darkwood.“
    Die Augen von Lord Kindale wurden groß. „Ian of Darkwood? Ich wusste gar nicht, dass der Baron zwei Söhne hat. Ich habe Euch noch nie zuvor gesehen.“
    So gelassen wie möglich antwortete Ian: „Ich war lange sehr krank und konnte Darkwood nicht verlassen.“
    Lord Kindale hob interessiert eine Augenbraue. „Und Lady Joanna übernimmt jetzt persönlich die Aufgabe, Euch in die Gesellschaft einzuführen?“ Sein süffisantes Lächeln machte deutlich, dass er sich der Zweideutigkeit seiner Worte durchaus bewusst war.
    Jake ignorierte den anzüglichen Unterton des Earls. „Genauso ist es. Ian lebt seit einigen Wochen bei uns in Greystone, um sich auf den Akademiebesuch vorzubereiten. Als Dank für unsere Mühen verriet er uns, wie es der Familie Darkwood gelungen ist, Blauweizen erfolgreich anzubauen. Somit habe ich es ihm zu verdanken, dass ich nun ein Feld mit hochgewachsenem Blauweizen besitze, den ich äußerst gewinnbringend zu verkaufen gedenke.“ Er sah Lord Kindale freundlich an, der ihn sogleich zu den Anbaumethoden der Familie Darkwood auszufragen begann. Lady Joanna und ihr unbekannter Begleiter waren für ihn vergessen.
    „Schnell weg hier.“ Joanna zog Ian fast rennend durch den Festsaal. In einer ruhigen Ecke blieb sie

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