Griechisches Feuer
lächelnd erinnerte sie sich, wie sie die letzten Stunden verbracht hatte. Mit leuchtenden Augen blickte sie dorthin, wo Constantine gelegen hatte, und glättete mit einer Hand das Kissen, das noch immer nach ihm roch.
Die Stunden bis zum Morgen waren wundervoll gewesen.
Constantines Verlangen nach ihr war noch lange nicht gestillt gewesen, und auch sie konnte nicht genug bekommen. Schon bald war er wieder erwacht und hatte sie durch Küsse und zärtliche Berührungen aufgeweckt.
Grace hatte irgendwann einmal aufgehört zu zählen, wie oft die Zufriedenheit in Hingabe und die Hingabe in heißes Verlangen umgeschlagen war. Als sie sich müde streckte, merkte sie, dass ihr Körper an manchen Stellen schmerzte, und die kleinen roten Stellen zeigten ihr, dass Constantines Leidenschaft kaum zu zügeln gewesen war.
Constantine. Der Name allein zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Constantine war wieder da, und er hatte sie die ganze Nacht geliebt.
Aber er lag nicht neben ihr im Bett. Der Platz neben Grace war leer, trotzdem konnte sie noch seine Wärme spüren.
Verschlafen sah sie sich um und stellte fest, dass er seine Kleidung aufgesammelt hatte und sich anzog.
"Was machst du da?" fragte sie ungläubig.
Constantine knöpfte sein Hemd zu, ohne sie anzusehen.
"Ich muss ins Büro." Er war so kurz angebunden, dass Grace die Stirn runzelte.
"Doch nicht so früh!"
"Was hat das damit zu tun? Ich bin mit einem Kunden zum Frühstück verabredet und kann ja kaum in den Sachen erscheinen, die ich gestern Abend getragen habe. Um neun habe ich dann ein..."
"Ist ja gut, ich habe schon verstanden. Es ist nur - irgendwie bin ich enttäuscht", gestand Grace ein. "Ich hatte gehofft, dass wir zusammen aufwachen und den Tag auf eine bestimmte Art und Weise beginnen." Einladend hob sie die Bettdecke.
"Grace!" Der Blick, den er ihr zuwarf, war vorwurfsvoll, aber nicht ohne Bedauern. "Ich bin hier in England, um zu arbeiten.
Hast du das ganz vergessen?"
"Nein", seufzte Grace untröstlich. "Die Probleme in deiner Londoner Firma."
Eigentlich hätte sie ja dankbar sein müssen, dass es diese Probleme gab. Ohne sie wäre Constantine nicht hier. Aber im Augenblick hätte Grace gut auf alles verzichten können, was ihn von ihr fortholte. Ihr wurde langsam kalt, und der Einzige, der diesem Zustand abhelfen konnte, war gerade auf der Suche nach seinem achtlos hingeworfenen Mantel ins Wohnzimmer gegangen.
"Ja, genau diese Probleme", sagte Constantine bestimmt und kam noch einmal ins Schlafzimmer zurück. "Das war der einzige Grund, warum ich nach London gekommen bin. Ich hatte nicht erwartet, so ... abgelenkt zu werden."
Ungeduldig blickte er auf die Uhr. Grace kannte das nur zu gut. Entschlossen, unnachgiebig und nur das im Sinn, was er zu erledigen hatte. Egal, was sie versuchte, sie würde ihn nicht umstimmen können.
Es war besser, nachzugeben, bevor er die Geduld verlor.
"Also gut. Wann sehe ich dich wieder?"
"Wahrscheinlich bin ich den ganzen Tag unterwegs."
Er beugte sich zu herunter und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Gleich darauf richtete er sich wieder auf und blickte erneut auf die Uhr.
"Ich rufe dich an."
"Ich würde mich ..." Aber bevor Grace den Satz beenden konnte, hatte er das Zimmer schon verlassen.
So habe ich mir den Morgen eigentlich nicht vorgestellt, dachte Grace, als sie sich, ganz in Gedanken verloren, duschte und anzog. Es wäre doch viel schöner gewesen, wenn Constantine und sie noch im Bett liegen und sich lieben würden...
Aber was machte es schon? Constantine und sie waren wieder zusammen, und Grace war unbeschreiblich glücklich.
Am liebsten hätte sie auf dem ganzen Weg zur Arbeit laut gesungen.
"Irgendjemand in diesem Raum sieht aus, als wären Ostern und Weihnachten auf einen Tag gefallen", sagte Ivan lächelnd, als er am Vormittag in ihr Büro kam. "Hat das zufällig mit diesem großen dunkelhaarigen, toll aussehenden Griechen zu tun, der dich gestern Abend nach Hause gebracht hat?"
"Das weißt du doch ganz genau! Das war doch von Anfang an dein Plan, oder?"
"Kein Plan, nur eine leise Hoffnung. Ich möchte, dass du glücklich bist, Gracie."
"Da brauchst du keine Angst zu haben. Als Constantine heute Morgen ging, versprach er, mich anzurufen und ... Oh!"
Sie schlug die Hand vor den Mund, und Röte stieg ihr ins Gesicht. Jetzt hatte sie es preisgegeben!
Ivan machte ein übertrieben entsetztes Gesicht. "Als er heute Morgen ging ... O Gracie, Schatz, bist du sicher, dass
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