Griechisches Feuer
sagen."
"Ganz im Gegenteil", widersprach Constantine und kam zu ihrer Verblüffung wieder zu ihr zurück. "Die Frage ist doch, wie soll es jetzt weitergehen?"
"Weitergehen? Ich glaube kaum, dass uns noch etwas verbindet."
"Aber natürlich."
"Du liebst mich nicht. Du vertraust mir nicht. Liebe und Vertrauen sind nun einmal die Grundlagen einer Beziehung."
"Eine solche Beziehung hatte ich nicht im Sinn."
"Ich glaube kaum, dass eine Partnerschaft ohne Liebe und Vertrauen existieren kann."
Constantine ließ ihr Einwand kalt. "Du traust mir nicht, aber du willst mich. Und ich liebe dich nicht, aber ich komme nicht von dir los. Du hast meinen Körper erobert, und ich kann mich nicht von dir befreien."
"Du klingst, als wäre ich irgendein ansteckender Virus", sagte Grace verbittert. "Ich nehme einmal an, dass diese Art von
,Beziehung' nicht von Dauer sein soll?"
Constantine zuckte die Schultern.
"In meinem Leben ist im Augenblick kein Platz für eine Ehefrau. Das heißt aber nicht, dass ich ohne eine Frau und all die Annehmlichkeiten, die damit verbunden sind, leben will. Ich finde, pethi mou, dass du - gerade weil du als meine Ehefrau nicht infrage kommst - die perfekte Geliebte abgeben würdest."
"Ach nein, Constantine", spottete Grace und hoffte, dass ihre Stimme nicht den Schmerz verriet, der ihr Herz zu zerreißen drohte, "wie kommst du denn auf diese glorreiche Idee?"
"Das ist doch ganz einfach." Mit einer lässigen Bewegung setzte er sich in einen der Sessel. "Willst du dich nicht lieber auch setzen? Es ist so viel gemütlicher!"
Grace kochte innerlich vor Wut. Diese Überheblichkeit!
Dachte er, er müsste nur mit den Fingern schnippen, und sie würde sofort in seine Arme sinken? Aber so leicht würde sie es ihm nicht machen.
"Ich will mich nicht setzen. Ich stehe ganz gern. Und du hast mir nicht geantwortet. Wieso bist du der Meinung, dass gerade ich die perfekte Geliebte wäre?"
"Das versteht sich doch von selbst", antwortete Constantine betont locker. "Du bist wunderschön. Immer wenn ich dich sehe, denke ich nur an eins."
Letzte Nacht noch hätte Grace seine Worte als Kompliment aufgefasst, aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Doch noch bevor sie sich über ihre Gefühle klar werden konnte, sprach Constantine schon weiter: "Du musst zugeben, dass wir im Bett gut zusammenpassen. Wir brauchen uns nur zu berühren, und es funkt sofort. Außerdem bist du intelligent, hast Klasse und Stil. Du wärst also die ideale Gastgeberin für meine Freunde und Geschäftspartner."
"Ich fühle mich geehrt." Spöttisch machte Grace einen Knicks.
Constantine kniff die Augen zusammen und sah sie prüfend an.
"Ab jetzt wissen wir beide, wo wir stehen. Du weißt genau, was ich von dir will - nicht mehr und nicht weniger. Und ich weiß, dass dein fehlendes Vertrauen in mich dich unsicher macht. Daran wird sich auch nichts ändern, denn du kannst nie sicher sein, was ich gerade mache. Du wirst immer Angst haben, dass ich dich genauso schnell fallen lasse, wie ich dich ins Bett geholt habe. Aber genau das ist der Vorteil. Du wirst dich also besonders anstrengen, mich glücklich zu machen und zu halten."
"Du ... du überheblicher ..." Grace verschlug es die Sprache.
Constantine beachtete ihre Empörung überhaupt nicht. "Und ich kann sicher sein, dass dein fehlendes Vertrauen dich davon abhalten wird, dich in mich zu verlieben. Also ein Problem weniger."
Grace hatte nur noch einen Wunsch: Sie wollte sich setzen, denn ihre Beine trugen sie nicht länger. Sie hoffte nur, dass ihr das noch einigermaßen damenhaft gelingen würde, damit sie dem Scheusal auf dem Sessel gegenüber keine Blöße zeigte.
"Du hast anscheinend schon alles genau geplant. Aber etwas hast du übersehen." Irgendwie gelang es ihr, die Ruhe zu bewahren.
"Und das wäre?"
"Du bist der Meinung, dass ich dir nicht vertraue. Wenn das so ist, wie erklärst du dir dann die letzten beiden Nächte?
Warum, glaubst du wohl, habe ich zugelassen, dass wir uns geliebt haben?"
Lieber wäre sie gestorben, als das Wort Sex über die Lippen zu bringen. Liebe, ja, denn das war es, was sie wirklich für ihn empfand. Sie war nur froh, dass sie ihm das nicht gestanden hatte. Bei dem Gedanken an seine Reaktion lief es ihr kalt den Rücken herunter.
"Warum habe ich mit dir geschlafen, obwohl ..." Verzweifelt suchte sie nach den richtigen Worten.
"Obwohl du noch Jungfrau warst", vollendete Constantine den Satz. "Ich fühle mich geehrt, aber welcher Mann
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