Griechisches Feuer
hin, der in ihr tobte.
"Das erledigt Floriana. Ich habe angeordnet, dass deine Koffer so schnell wie möglich gepackt werden."
Gebieterisch zeigte er auf ihren beinahe unberührten Teller.
"Du musst noch aufessen."
Jetzt reichte es! Entschlossen straffte Grace die Schultern und sah ihn trotzig an.
"Ich werde gar nichts aufessen. Wenn ich auch nur noch einen Bissen zu mir nehme, ersticke ich. Ich habe bereits mehr als genug - und zwar nicht nur vom Essen, sondern auch von dir."
11. KAPITEL
"Wann gedenkst du wieder mit mir zu reden?" fragte Constantine ungehalten.
Während der Rückreise hatte Grace kaum ein Wort gesprochen und ihn auch nicht angesehen. Beinahe unbeteiligt war sie in den Hubschrauber, ins Flugzeug und danach in die am Flughafen bereitstehende, von einem Chauffeur gelenkte Luxuslimousine gestiegen. Die meiste Zeit hatte sie wie versteinert aus dem Fenster geblickt und nichts um sich wahrgenommen.
Sie war wie betäubt und hatte das Gefühl, unter Schock zu stehen. Ihr Kopf schien sich einfach zu weigern, das Geschehene zu verarbeiten. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, aber wenigstens spürte sie auch keinen Schmerz.
"Es ist alles gesagt", brach Grace schließlich doch ihr Schweigen, als Constantine schwungvoll die Koffer in ihrem Wohnzimmer abstellte und sie verärgert ansah. "Du hast dich klar und deutlich ausgedrückt."
"Du kennst die Bedingungen unserer Vereinbarung", erinnerte er sie kühl.
Das allerdings stimmte. Und sie hatte gedacht, damit leben zu können. Aber jetzt nicht mehr. Es war vorbei. Sie war der Meinung gewesen, dass sie mit ihm zusammen sein wollte -
koste es, was es wolle. Und nun stellte sich heraus, dass der Preis, den sie für seine Nähe zahlen musste, zu hoch war. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er sie nie lieben würde. Sie hatte sich in dieser Beziehung etwas vorgemacht, aber es war alles nur Wunschdenken gewesen, und sein Verhalten auf Skyros hatte ihr ein für alle Mal die Augen geöffnet.
Doch sie konnte ohne ihn nicht leben. Sie würde vom Regen in die Traufe kommen, wenn sie ihn verlassen würde. Aber sie hatte keine Wahl, sie musste sich entscheiden. So oder so, es würde ihr das Herz brechen.
"Ich weiß genau, was du dir von unserer Vereinbarung erhofft hast. Das hast du ja mehr als deutlich gemacht."
Constantine runzelte die Stirn, und seine Züge verhärteten sich. Grace war klar, dass sie jetzt einen Fehler beging, aber in ihrer Verzweiflung war ihr alles egal. Ihre so lange aufgestauten Gefühle brachen durch, und nichts konnte sie mehr aufhalten.
"Du hast mir bis ins Kleinste vorgeschrieben, wie ich mein Leben zu führen habe, wie ich mich zu kleiden und zu benehmen habe. Du hast mir die Luft zum Atmen genommen -
mit deinen sporadischen Anrufen, deinen Besuchen irgendwann spät in der Nacht und deiner Forderung, dass ich jederzeit für dich verfügbar sein muss, und zwar nur für dich! Dein Verlangen nach mir hat meine Nächte bestimmt, und das Einzige, wozu ich gut war, war, dieses Verlangen zu stillen. Du hast mir vorgeschrieben, was ich zu essen, wann ich zu schlafen und wann ich zu atmen habe! Du hast mein Leben gestohlen, und jetzt will ich es zurück!"
"Das ist nicht dein Ernst!"
"Jetzt willst du also auch noch meine Gedanken unter deine Kontrolle bringen! Aber du wirst dich wundern, deine telepathischen Fähigkeiten wirken bei mir nicht."
Grace zog ihre weiße Leinenjacke aus und warf sie wutentbrannt auf einen Sessel.
"Ich meine es bitterernst, Constantine. Ich will, dass du aus meinem Leben verschwindest, und zwar sofort!"
"Nein, du ..." Ihm schienen die Worte zu fehlen. Frustriert schüttelte er den Kopf.
Grace war sprachlos vor Überraschung. Sie stand nur da und blickte ihn starr an. Es kam ihr vor, als würde plötzlich ein ganz anderer Constantine vor ihr stehen.
Etwas war geschehen, etwas, das sie sich nicht erklären konnte.
Constantine hatte sich verändert. Er war nicht mehr der überlegene Mann, der einfach Befehle gab und erwartete, dass sie befolgt wurden. Er verhielt sich ganz anders als sonst, so als ob er...
Verzweifelt suchte Grace nach dem richtigen Wort. Das Einzige, was ihr einfiel, war bitten.
Und im gleichen Augenblick sah sie etwas in seinen Augen, das ihr vorkam wie Verzweiflung und Trostlosigkeit.
"Was wolltest du sagen?" fragte Grace vorsichtig. Hatte sie sich vielleicht nur getäuscht?
"Das ist nicht dein Ernst. Du kannst es nicht einfach so beenden", sagte er ungläubig.
"Ich
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