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Griechisches Feuer

Griechisches Feuer

Titel: Griechisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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aus - oder genauer gesagt, auf seinen.
    Verlass dich nie auf deinen Reichtum. Wenn du nicht aufpasst, bist du schnell wieder arm. Geld ist eben vergänglich."
    "Da musste er sich bei dir ja keine Sorgen machen." Grace fragte sich, worauf Constantine eigentlich hinauswollte.
    "Immerhin hast du ebenfalls ein Vermögen verdient."
    "Ja. Aber das war nur einer seiner Leitsätze. Ein anderer war ihm fast genauso wichtig."
    Nachdenklich strich sich Constantine durchs Haar. Er schien mit seinen Gedanken weit fort zu sein.
    "Er hoffte, dass ich einmal so viel Glück bei der Wahl meiner Frau hätte wie er. Meine Großmutter war neunzehn, als er sie kennen lernte, und sie waren mehr als sechzig Jahre verheiratet.
    Als sie seine Frau wurde, war er noch ein einfacher Tischler, und als sie starb, war sie die Frau eines sehr reichen Mannes ..."
    Die Erinnerung entlockte Constantine ein Lächeln, und ganz in Gedanken versunken, berührte er seine goldene Armbanduhr.
    "Als er mir diese Uhr schenkte, musste ich ihm etwas versprechen. Ich sollte erst dann heiraten, wenn ich meiner Sache absolut sicher sei. Wenn ich der Meinung sei, dass meine zukünftige Frau genauso viel Vertrauen zu mir hat, wie meine Großmutter zu meinem Großvater sie einst hatte. Und dieses Versprechen habe ich ihm gegeben."
    Jetzt erkannte Grace, warum Constantine die ganze Zeit so gehandelt hatte. Er war an ein Versprechen gebunden. Und ihr Mangel an Vertrauen hatte ihm gezeigt, dass sie nicht die Frau war, die der alte Mann für seinen Enkel im Sinn gehabt hatte.
    "Jetzt wird mir alles klar, Constantine. Du kannst mich nicht heiraten, das sehe ich ein. Aber das macht nichts, denn ..."
    "Das macht nichts?" fiel Constantine ihr ins Wort. "Zum Teufel noch mal, das ist sogar entscheidend! Ich habe mich geirrt, ich war so blind, dass ich nicht sah, was direkt vor meinen Augen geschah. Am liebsten würde ich diesen Schurken von Harvey für das, was er dir angetan hat, auf der Stelle umbringen, aber in Wahrheit habe ich mich genauso schlecht benommen wie er. Als du mir vorhin davon erzählt hast, hatte ich das Gefühl, in einen Spiegel zu blicken. Und du kannst mir glauben, mir hat nicht gefallen, was ich da gesehen habe. Mein Verhalten ist genauso verabscheuungswürdig wie das von diesem ..."
    "Das stimmt nicht!" Grace konnte es nicht länger ertragen, ihn so verzweifelt zu sehen. Genau wie Constantine vorhin legte sie ihm jetzt einen Finger auf den Mund. "Hör auf, dir Vorwürfe zu machen."
    "Das kann ich nicht!"
    Er nahm ihre Hände und hielt sie fest.
    "Geld und Sex war alles, was ich dir gegeben habe. Ich habe zwar behauptet, dich zu lieben, aber mein Stolz hat mich nicht die Wahrheit erkennen lassen. Von Anfang an war ich überzeugt, dass, wenn du mich auch liebst, du niemals an mir zweifeln würdest. Ich war derjenige, der gezweifelt hat, aber ich war zu stolz, um es zuzugeben. An dem Abend, an dem du mich wegen Paulas gemeiner Lügen zur Rede gestellt hast, ist es mir nicht gelungen, dich von meiner Unschuld zu überzeugen, weil ich mir nicht genug Mühe gegeben habe. Schlimmer noch, ich habe deine Liebe auf die Probe gestellt. Dazu hatte ich kein Recht!"
    "Und ich bin auch prompt durchgefallen."
    "Nein. Ich bin derjenige, der dich im Stich gelassen hat. Tief in meinem Innersten hatte ich Angst. Angst davor, dass du mich nicht genauso lieben würdest wie ich dich. Denn anders konnte ich mir die Tatsache nicht erklären, dass du so einfach geglaubt hast, ich würde dich kaltblütig betrügen."
    "Diese Angst hast du aber sehr gut verborgen."
    Genau wie seine Furcht vor Fahrstühlen, die er einfach unterdrückte, weil er meinte, so sein Leben besser in den Griff zu bekommen.
    "Du warst so unnahbar, so abweisend."
    "Alles nur Schau", versicherte Constantine. "Ich wollte nur meine nackte Angst und mein Schuldbewusstsein überspielen."
    "Schuldbewusstsein?" Also hatte sie doch Recht gehabt. Sie hatte an diesem verhängnisvollen Abend doch etwas in seinen Augen gesehen, etwas, das es ihr so schwer gemacht hatte, an seine Unschuld zu glauben.
    "Ich fühlte mich schuldig, weil ich dich so schlecht behandelt hatte. Ich schämte mich für mein Verhalten, denn ich wusste, dass ich dich über alle Maßen verletzt hatte. Aber ich wäre lieber gestorben, als das zuzugeben. Mein Stolz stand mir im Weg, und deshalb habe ich dich verloren."
    Atemlos lauschte Grace seinem Geständnis.
    "Ich ging fort und nahm mir vor, dich zu vergessen. Doch es wollte mir nicht gelingen. Zwei

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