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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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braucht«, sag ich noch. Und dann fahr ich lieber.
    Auf dem Heimweg komm ich an einem Geschäft vorbei, das ich noch nicht kenn. Muss neu sein. »Aufkleber für jeden Anlass«, steht in Signalrot auf dem Schild. Das macht mich jetzt neugierig. Ich parke den Wagen und schau einmal rein. Da gibt’s ja die tollsten Sachen, muss man schon sagen. Ein Weilchen schiebe ich mich grinsend von Ständer zu Ständer. Und dann werd ich fündig. Ich bezahle den Aufkleber und geh damit raus. Ziehe die Folie runter und kleb ihn an meine Heckscheibe. »Kein Scheißkind on board« steht nun auf meinem Auto. Wunderbar.
    Weil das schon ziemlich anstrengend war, diese ganze Ermittlerei, fahr ich nur noch kurz ins Büro, und dann will ich heim. Leider hab ich die Rechnung ohne die Susi gemacht. Die besteht nämlich akkurat heute auf einen Kuschelabend. Das wär längst schon überfällig. Und weil mir so spontan keine geeignete Ausrede einfällt, versprech ich ihr, nach dem Abendessen zu kommen.
    Die Oma und der Papa hocken schon am Tisch, wie ich heimkomm. Vom Paul ist weit und breit nichts zu sehen.
    »Wo ist denn der Paul?«, frag ich den Papa gleich relativ aggressiv, weil ich schwören könnte, er hat ihn vom Hof geekelt.
    »Der fühlt sich nicht gut«, sagt der Papa und schmiert Leberwurst auf sein Brot. »Wahrscheinlich zu viel Geturtel in seinem hohen Alter.«
    »Was ist mit dem Paul?«, frag und deute ich der Oma.
    »Er hat sich ein bisschen niedergelegt«, sagt sie und langt mir den Brotkorb rüber. »Wahrscheinlich zu viel schlechte Gesellschaft da am Hof.« Sie wirft giftige Blicke auf ihren Sohn.
    So richtig informativ ist weder die eine noch die andere Antwort. Drum steh ich auf, um mir selber ein Bild zu machen. Nachdem ich ein leeres Gästezimmer vorfinde, schau ich bei der Oma nach. Und dort werd ich auch fündig. Er liegt da in dicken Kissen. Blass und müde und mit tiefen Ringen unter den Augen.
    »Was ist los, Paul? Du wirst uns doch hier nicht abschmirgeln?«, frag ich und setz mich auf die Bettkante.
    Er grinst. Schwach nur, aber er grinst.
    »Gebt euch keinen falschen Hoffnungen hin, Franz. Es ist nur ein kleiner Schwächeanfall. Weiter nichts«, murmelt er leise.
    »Willst du nichts essen?«
    »Die Leni hat mir schon eine feine Hühnersuppe gebracht. Aber dank dir.«
    Eine feine Hühnersuppe, soso. Und warum essen wir anderen dann Leberwurstbrote?
    »Hühnersuppe. Das ist gut. Wirklich. Ja, dann schlaf dich mal wieder munter«, sag ich noch so, und dann geh ich wieder.
    »Wo ist die Hühnersuppe?«, frag ich, kaum in der Küche zurück.
    »Die hat der Oma ihr liebeskranker Gast bereits restlos ausgelöffelt«, sagt der Papa und schaut beleidigt auf sein Wurstbrot.
    Ein Jammer, wirklich.
    Ich komm dann ziemlich spät an bei der Susi, weil ich unterwegs noch schnell beim Wolfi anhalt, auf ein Bier oderzwei. Leider hat sie dann gar keine Lust mehr auf Kuscheln, viel mehr ist sie sauer. Wegen Alkohol und Verspätung und Pipapo. Also leg ich mich nieder und schlaf ziemlich schnell ein. Aufwachen tu ich dann alle halbe Stunde, weil die Susi so was von unruhig schläft, frag nicht. Sie wälzt sich im Bett rum und dreht und wendet sich in einer Tour. Direkt wie ein Hendl am Grill. Von entspanntem Schlaf überhaupt keine Rede. Irgendwann in den frühen Morgenstunden frag ich sie dann: »Sag einmal, geht’s noch? Hast du vielleicht irgendwann eine passende Position gefunden?«
    »Nein, du Arsch!«, schreit sie mir her und richtet sich auf. Sie sieht einfach umwerfend aus mit zerzausten Haaren.
    »Du gehst mir so derart auf die Nerven, Franz. Das kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich hab mich so auf den Abend gefreut. Und du … du hast wieder mal alles versaut!«
    Aber es dauert gar nicht so arg lang und sie ist wieder zufrieden, die Susi. Völlig zufrieden, würd ich sogar sagen. Und dann kriegen wir tatsächlich noch ein bisschen Schlaf ab, wir zwei.
    Wie ich aufwach, riecht es herrlich nach Kaffee, und die Susi steigt grad aus der Dusche raus. Sie frottiert sich die Haare.
    »Wann kommt der blöde Bart endlich runter? Ich bin überall ganz zerkratzt«, sagt sie durch ihr Handtuch durch.
    »Du hast einen Klassearsch, Susi«, sag ich und reib mir die Augen.
    »Findest du?«, fragt sie, indem sie kurz Augenmaß nimmt. »Na ja, ich glaub, die Hälfte würde auch gut reichen. Vielleicht lass ich mir das mal absaugen.«
    »Mach das bloß nicht! Überleg mal, wie du mit nur einer Arschbacke ausschaust«, sag ich grad noch,

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