Griffin, Forrest u. Krauss, Erich
Ring gehören
Es gibt unzählige Leute, die sich mit der Aura eines Kämpfers schmücken wollen, ohne viel dafür zu tun. Solltest du zu dieser Kategorie gehören, werden dir die folgenden Tipps dabei helfen, MMA-Kämpfe zu überstehen und vielleicht sogar zu gewinnen.
Aussehen ist alles. Ein kahl rasierter Schädel und ein Ziegenbart schüchtern jeden Gegner ein. Dazu noch ein Tribal-Tattoo, und der Sieg ist dir beinahe sicher.
Schläge am besten mit der Stirn abblocken. Treffer ins Gesicht tun weh und machen hässlich. Der Kopf ist viel härter als das Gesicht.
Nonstop rechte Gerade abfeuern, und zwar mit geschlossenen Augen. Es ist schnuppe, wohin du schlägst, und auch nicht nötig, ein Ziel anzuvisieren. Einfach immer feste draufhauen. Wenn du den Ringrichter erwischst, sagst du ihm, dass er selber schuld ist, wenn er so dämlich im Weg steht.
Steroide bis zum Abwinken. Dieser Zaubertrank ersetzt jede Art von Training und lässt dich noch schauerlicher aussehen.
Kämpfe nur in deinem Heimatort. Warum? Deine Fans werden so laut jubeln, dass selbst ein intelligenter Ringrichter glaubt, du hättest den Kampf schon gewonnen. Sollte der Ringrichter die Begeisterung der Menge ignorieren und den Gegner zum Sieger küren, kann dabei ein herrlicher Tumult herausspringen.
Sollten die obigen Tipps keinen Erfolg bringen: einfach Embryonalhaltung einnehmen und um Gnade betteln.
Nach dem Kampf solltest du dich nicht erst im Backstage-Bereich medizinisch versorgen lassen, sondern ein Bad in der Menge nehmen. Um bei den Weibern den besten Eindruck zu machen, solltest du außer mit Boxershorts nur mit deinem eigenen Blut bedeckt sein. Ein paar Wochen danach kannst du herumerzählen, dass du jetzt UFC-Fighter bist.
Forrest und Big John waren beim Training und Sparring ziemlich oft betrunken. Sie dachten sich, dass sie höchstwahrscheinlich betrunken sein würden, wenn sie in eine Straßenschlägerei gerieten, und darauf wollten sie vorbereitet sein.
Ein ernstes Wort zur Ernährung
Gebt nie eine Dose Thunfisch zu den Eiweißen in eurer Pfanne, denn davon stinkt eure Wohnung noch wochenlang nach totem Fisch. Eure Katze wird kirre, Besucher wundern sich, und eure Freundin ist angepisst. Lasst es also lieber bleiben.
Im Käfig zu Hause
Als MMA-Kämpfer müsst ihr natürlich Kampftechniken lernen, die ihr im Käfig anwenden könnt. Weniger naheliegend, aber fast genauso wichtig ist es, den Käfig so zu nutzen, dass ihr während des Kampfes im Vorteil seid.
Am wichtigsten ist es, die Orientierung zu behalten. Anders als quadratische Boxringe sind die meisten MMA-Käfige rund, und man weiß schnell nicht mehr, wo man sich befindet. Anstatt den schwer zu fixierenden Maschendraht anzuvisieren, achte ich lieber auf die schwarze Linie auf dem Boden vor dem Zaun. Wenn ich zur Käfigmitte blicke und die Linie genau unter meinen Füßen ist, weiß ich, dass gleich hinter mir der Zaun ist. Ist die Linie unter den Füßen meines Gegners, weiß ich, dass der Zaun gleich hinter seinem Rücken ist. Diese Information ist sehr wertvoll, denn der Käfig kann für oder gegen einen arbeiten.
Steht man erst mal mit dem Rücken zum Zaun, ist ein möglicher Fluchtweg abgeschnitten, und man ist den Attacken des Gegners umso mehr ausgeliefert. Umgekehrt ist der Gegner angreifbarer, wenn er mit dem Rücken zum Zaun steht. Es geht also immer darum, dem Gegner durch gute Beinarbeit so den Weg abzuschneiden, dass er hinter die schwarze Linie ausweichen muss. Das klingt einfacher, als es ist. Es gelingt nur, wenn man die Bewegung des Gegners vorausahnt und reagiert, bevor er es tut. Wer dies beherrscht, kann den Gegner nach Belieben ausmanövrieren.
Steht der Gegner erst einmal mit dem Rücken zum Maschendraht, kann es ohne rechtwinklige Ecken schwierig sein, ihn an einer Stelle festzuhalten. Deshalb sollte man den Moment nutzen und eine Kombination loslassen oder ihn im Clinch gegen den Zaun drücken. Letzteres eröffnet allerlei offensive Möglichkeiten; beispielsweise kann man sich bücken und seine Beine packen oder Schlagkombinationen aus der kurzen Distanz abfeuern. Wenn der Gegner nicht nach hinten ausweichen kann, sind all diese Kampftechniken noch viel effektiver.
Auch im Bodenkampf kann man den Käfig zu seinem Vorteil nutzen. Ist man in der Oberlage, lässt sich der Bewegungsspielraum des Gegners erheblich einschränken, indem man ihn zum Käfigrand zerrt und seinen Kopf im Maschendraht einkeilt. Früher wurden sehr viele MMA-Kämpfe auf
Weitere Kostenlose Bücher