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Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Titel: Griffin, Forrest u. Krauss, Erich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voll auf die Zwölf
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diese Weise gewonnen, doch in den letzten Jahren sind die Kämpfer wahre Meister darin geworden, sich mit dem Rücken gegen den Zaun zu stemmen und wieder auf die Beine zu kommen. Diese Technik müsst ihr unbedingt lernen, aber seid vorsichtig damit. Als ich sie in meinem Kampf gegen Hector Ramirez anwenden wollte, traf mich seine Faust seitlich im Gesicht, und mein Ohr verfing sich auf dem Weg nach oben im Maschendraht. Das tat irre weh. Daher mein Tipp: Segelohren einklappen.
    Neben den Offensivtechniken, die ihr anwenden könnt, wenn der Gegner mit dem Rücken zum Zaun steht, braucht ihr natürlich auch Defensivtechniken für den Fall, dass er euch gegen den Zaun drückt. Versucht, eure Arme unter seinen Achseln hindurchzubekommen, bevor er das bei euch machen kann. Gelingt euch das nicht, und er schafft doppelte Underhooks und schließt die Hände hinter eurem Rücken, dann hat er euch im Body Lock und kann die übelsten Sachen mit euch anstellen. Zum Beispiel kann er euch hochheben und auf den Kopf stürzen lassen. In den Body Lock zu geraten sollte man unbedingt vermeiden, aber dennoch muss man auf den Fall der Fälle vorbereitet sein.
    Wenn ich mich mit dem Rücken zum Zaun im Body Lock befinde, wende ich eine Technik an, die Tito Ortiz einmal meinem früheren Trainer Rory Singer gezeigt hat. Sie nennt sich back scratch , »Rückenkratzen«: Man reibt den Rücken am Maschendraht hoch und runter. Da der Gegner seine Hände im unteren Rücken verschränkt hält, reiben seine Knöchel schmerzhaft am Maschendraht entlang, und er muss seinen Griff lockern. Falls das nicht funktioniert und der Gegner euch für einen Takedown hochhebt, gibt es noch zwei Möglichkeiten: 1) Man lässt ihn gewähren und arbeitet sich am Zaun wieder auf die Beine oder gewinnt mit einem Sweep die Oberhand. 2) Man klammert sich am Maschendraht fest und verhindert so den Takedown. Das ist zwar laut MMA-Reglement nicht erlaubt, aber wenn ihr im Bodenkampf keine Chance habt, ist es manchmal die einzige Möglichkeit. Der Ringrichter wird euch wegen des Regelverstoßes wahrscheinlich einen Punkt abziehen. So erging es jedenfalls Tito, als er sich im Kampf gegen Rashad Evans an den Zaun klammerte, um von Evans nicht zu Fall gebracht zu werden. Nach dem Kampf meinte Tito zu diesem Manöver: »Wenn du nicht mogelst, gibst du nicht alles.« Da würde ich ihm zustimmen. Lieber bin ich Schummler als Verlierer. Ich hasse es abgrundtief zu verlieren. Wenn man mich vor die Wahl stellen würde, an einer Aufgabe zu scheitern oder die Eier mit einem Hammer geplättet zu bekommen, würde ich wahrscheinlich den Hammer nehmen … Ich hätte es jedenfalls genauso gemacht wie Tito Ortiz.
    Back to Basics
    (oder: Spart euch die Headkicks für die Disco, ihr Angeber)
    Ein paar Jahre lang habe ich mit einem Personal Trainer trainiert, der mir alle möglichen neumodischen Trainingsmethoden nahegebracht hat: Core-Training, Kettlebells, Krafttraining mit Gummibändern. Obwohl ich bei jedem dieser Workouts etwas gelernt habe, kam ich letztlich zu dem Schluss, dass zu viele Gimmicks einen nicht weiterbringen. Sich auf die Basics zu konzentrieren ist viel nützlicher. Man sollte sich erst mal eine solide Grundfitness mit dem guten alten Krafttraining erarbeiten und höchstens ergänzend mit Kettlebell oder Gummiband trainieren. Das Gleiche gilt fürs Kämpfen. Wenn ihr nur einen Spinning-Headkick oder ähnliche Angebertechniken übt, werdet ihr im Ring nicht weit kommen. Habt ihr also die Wahl, solltet ihr euch immer für die grundlegende Technik entscheiden. Eine gute rechte Gerade bringt euch im Oktagon weiter als ein Crescent-Kick, ebenso hilft eine saubere Grundposition mehr als allerlei raffinierte Submissions. Auf dieser Basis könnt ihr euren Kampfstil immer noch mit irgendwelchen extravaganten Moves verfeinern. Baut euren Stil nur nicht auf solchen Bruce-Lee-artigen Kampftechniken auf.
    Bitte nachsprechen: Ich bin unbesiegbar
    Wenn der Gegner euch richtig heftig auf die Fresse haut, dürft ihr keinesfalls den Kopf schütteln, um wieder klar zu werden. Ihr seid hier nicht beim Tennis oder beim Golf, wo man sich gehen lassen kann. Scheißegal, wie sehr euch die Ohren klingeln – wenn ihr den Kopf schüttelt, sagt ihr dem Gegner: »Das tat weh, schlag doch bitte gleich noch mal zu.« Mit dem Kopf nicken solltet ihr auch nicht; das ist eine schlechte Angewohnheit, die man sich aneignet, wenn man mit Freunden Sparring macht. Ich habe es früher ständig getan, aber

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