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Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Titel: Griffin, Forrest u. Krauss, Erich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voll auf die Zwölf
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und ich bin beim Ringen furchtbar schnell erledigt. Ich habe es daher lange gemieden, als wäre es die Krätze.
    Als ich den Kampfsport zu meinem Beruf machte, wurde mir schnell klar, wie wichtig es ist, an seinen Schwachstellen zu arbeiten. So zwang ich mich dazu, regelmäßig zu ringen. In den letzten drei Jahren habe ich deutliche Fortschritte gemacht. Allerdings wären mir viel größere Erfolge gelungen, wenn ich nicht jahrelang Ausflüchte dafür gefunden hätte, um mich vor dieser nutzbringenden Arbeit zu drücken. Die Ausflüchte kamen in Form von Verletzungen. Wenn mir mein Ellbogen Ärger bereitete, ließ ich als Erstes das Ringtraining sausen. Klar, dass ich mich durch das Box- und Jiu-Jitsu-Training quälte, aber wenn es ans Ringen ging, tat mir der Ellbogen plötzlich furchtbar weh. »Verdammt« , dachte ich, »die Verletzung braucht Ruhe. Kann ja mit dem Ringen weitermachen, wenn es wieder besser geht.«
    Das Problem dabei ist, dass man als MMA-Profi ständig verletzt ist und deshalb immer eine Ausrede hat, um die unangenehmsten Teile des Trainings zu schwänzen. Ich bin nicht der Einzige, der das macht – ich erlebe es auch ständig bei anderen Kämpfern. Als Kale Yarbrough bei Ultimate Fighter mitgemacht hat, war sein Knie verletzt. Er ist vor allem Boxer, und an den Tagen, an denen wir den Kampf im Stehen trainierten, war er trotz Schmerzen voll dabei. An den Jiu-Jitsu-Tagen machte er Pause und kümmerte sich um seine Knie.
    Wenn euer nächster Kampf erst in vier oder fünf Monaten stattfindet, ist dies der falsche Ansatz. Die kampffreie Zeit solltet ihr nutzen, um eure Schwächen auszubessern. Etwa zwei Monate vor einem Kampf solltet ihr eure Schwächen aber Schwächen sein lassen und euch stattdessen auf kampfspezifische Techniken konzentrieren. Wenn mir zum Beispiel ein Kampf gegen einen Ringer bevorsteht, arbeite ich zwei Monate vorher nur daran, durch Sprawling aus dem Takedown zu entkommen und wieder aufzustehen. Ich nehme mir Ringer als Sparringspartner und übe mich darin, sie zu schlagen, wenn sie näher kommen, und sie zu treten, wenn sie sich zurückziehen. Aber mit Ringen beschäftige ich mich nicht, denn das möchte ich ja im Kampf um jeden Preis vermeiden.
    Man muss Opfer bringen, um voranzukommen. Wenn bei euch auch das Ringen die größte Schwachstelle ist, geht zum Ringtraining und lasst das Boxtraining sausen. Wenn ihr schlecht im Kickboxen seid, müsst ihr eben zum Kickboxen gehen und dafür beim Ringen aussetzen. Ich habe mir diese Strategie zu eigen gemacht, und auch wenn sie manchmal schwer durchzuhalten ist, habe ich meine Schwächen dadurch deutlich verbessern können.



2. Kapitel Das Mentale
    Wir sterben vor lauter Nachdenken.
    Anthony Hopkins
    Wer zu spät kommt, ist ein Volldepp.
    geklaut von jemandem, den Forrest einmal verprügelt hat (höchstwahrscheinlich)
    Wenn man zu lange und zu viel über eine Sache nachdenkt, verbockt man sie mit Sicherheit. Nehmen wir beispielsweise an, das Mädel, in das ihr seit der zweiten Klasse verknallt seid, torkelt während einer Party auf euch zu und flüstert euch ins Ohr: »Kannst du mich bitte vögeln, bis ich Sterne sehe?« Was macht ihr? Ihr geht mit ihr an ein ruhiges Örtchen und nehmt die Kleine richtig ran. Sie bekommt alles, was ihr zu bieten habt, und nachher fühlt ihr euch königlich. Jetzt gehen wir aber mal davon aus, dass das Mädel an einem Montagnachmittag zu euch kommt und sagt: »Kannst du mich auf der Weihnachtsfeier am Wochenende bitte ficken, bis der Arzt kommt?« Wenn ihr wie die meisten Männer seid, lächelt ihr sie an, tätschelt sie souverän am Hintern und beginnt augenblicklich damit, einen Plan auszuhecken, wie ihr sie glücklich machen könnt. Nur leider wird euch ziemlich sicher keine brauchbare Strategie einfallen, und ihr lasst das Pläneschmieden deshalb wieder sein. Spontaneität könnte ja auch zielführend sein. Doch nein, das wäre ja viel zu einfach, und so spielt ihr das Szenario in Gedanken wieder und wieder durch, vielleicht entwerft ihr sogar Diagramme. Bis zum Freitagnachmittag werdet ihr die Szene so oft durchgegangen sein, dass ihr schon ganz wirr im Kopf seid. Ihr werdet euch fragen, ob ihr sie überhaupt befriedigen könnt. Wenn es dann endlich Zeit zum Vollzug ist, haben euch eure Versagensängste längst zur Strecke gebracht. Zwischen ihren Beinen wartet plötzlich eine düstere, fremde Welt, die ihr auf der Suche nach dem G-Punkt blindlings durchstolpert. Das Mädel erlebt euch an

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