Griffin, Forrest u. Krauss, Erich
schwänzt. Wenn ihr wie die meisten Menschen Motivationsprobleme habt, seid ihr mit einem Studio, das zwar nicht ganz so toll, aber schneller erreichbar ist, unter Umständen besser dran. Lieber dreimal die Woche in ein zweitklassiges Studio gehen als dreimal im Monat in ein erstklassiges, Dickerchen.
Der richtige Trainer
Wenn ihr euch dazu entschlossen habt, Profikämpfer zu werden, solltet ihr euch einen Trainer suchen, der euer Training überwacht und euch auf anstehende Kämpfe vorbereitet. Ich hatte das Glück, meine Laufbahn bei einer Gruppe aktiver MMA-Kämpfer zu beginnen, die den Trainingsplan selbstlos auf mich zuschnitten, als mein Talent für diesen Sport offenbar wurde. Außerdem erwiesen sie sich als hervorragende Cornermen, was gar nicht selbstverständlich ist. Ich habe oft erlebt, dass sich ein Kampfsportler seinem Kumpel als Eckenmann zur Verfügung stellt und ihm beim Wiegen und den ganzen Prozeduren hilft, die einem Kampf vorangehen. Hat er aber selbst gerade einen Kampf hinter sich, will er nur noch feiern. Am Abend eures Kampfes ist er dann entweder verkatert oder immer noch blau, und seine Anweisungen sind dementsprechend bescheiden. Um so etwas zu vermeiden und vor Kämpfen das bestmögliche Training zu bekommen, solltet ihr euch möglichst einen richtigen MMA-Trainer suchen.
Es gibt jede Menge Trainer in der Szene; den richtigen zu finden kann aber schwierig sein. Oft ist der Richtige nicht der Beste. Nehmen wir zum Beispiel Greg Jackson. Der ist zweifelsohne einer der besten Trainer überhaupt, aber er betreut auch mehr als ein Dutzend Profikämpfer. Solange ihr kein UFC-Champion seid, haben seine anderen Kämpfer Priorität. Er widmet euch seine ganze Aufmerksamkeit, wenn ihr dran seid, aber auch sein Tag hat nicht unendlich viele Stunden, und ist sein Terminplan überbucht, fallen die kleineren Namen eben raus. Ich konnte zwar mit einigen erstklassigen Muay-Thai-Trainern arbeiten, bleibe aber doch lieber bei meinem vorherigen Coach, und zwar weil ICH SEINE PRIORITÄT BIN (ein großer Name will gar nichts heißen). Wenn sich meine Termine ändern, sagt er seinen anderen Jungs ab, damit er Zeit für mich hat. Genügend Aufmerksamkeit ist das Allererste, worauf ihr achten müsst.
Bei der Wahl des Trainers spielt Geld natürlich auch eine Rolle. Wenn es euch wie den meisten Anfängern im Kampfsport geht, seid ihr bettelarm und könnt eurem Trainer daher keinen Stundensatz zahlen. Um diese Hürde zu umgehen, bieten viele Kampfsportler ihrem Trainer zehn Prozent ihrer Kampfgelder an. Das hört sich nach viel Geld an, aber wenn ihr bei kleineren Veranstaltungen auftretet, bekommt ihr 500 Dollar pro Kampf und 500 Dollar pro Sieg, sodass euer Trainer bestenfalls 100 Dollar abbekommt. Angesichts der Zeit, die er investieren muss, um euch auf einen Kampf vorzubereiten, ergibt das einen Stundenlohn im Cent-Bereich. Anfangs geht es also darum, jemanden mit etwas MMA-Sachverstand zu finden, der an euch glaubt. Dieser Jemand sollte finanziell möglichst unabhängig sein, aber das ist nicht euer Problem.
Mit wachsender Reputation ergeben sich neue Möglichkeiten. Höchstwahrscheinlich bekommt ihr Angebote von den etwas prominenteren MMA-Trainern und lasst deshalb den armen Mickey – der nichts als Kohlsuppe aß, um euch undankbare Arschlöcher zu trainieren – in einem See von Tränen zurück. Aber wenn ihr Kampfsportler werden wollt, müsst ihr egoistisch sein und den besten Weg einschlagen, der sich euch bietet. Eine Warnung noch: Manche Trainer gehören einem Team an – wenn ihr also Bill als Muay-Thai-Trainer wollt, müsst ihr João fürs Jiu-Jitsu nehmen, Gary fürs Boxen und Tim für die Fitness. Sie sind wie Ärzte in einer Gemeinschaftspraxis. Ich persönlich wollte das nie. Teil eines solchen Teams zu sein hat mich nicht gereizt – da bin ich lieber mein eigener Chef. Ich kenne meine Stärken und Schwächen und weiß selbst ziemlich gut, wie das beste Programm für mich aussehen muss. Daher heuere ich verschiedene Leute an, die mir beim Training helfen. Ich habe einen Trainer für Jiu-Jitsu, einen für Muay Thai, mehrere Boxtrainer, und zusammen mit Mike Pyle, einem befreundeten MMA-Kämpfer, arbeite ich meine Strategie aus. So mache ich es halt.
Der richtige Manager
Ein Manager ist nicht unbedingt notwendig, doch er ist durchaus hilfreich, liebe Anfänger. »Aber Forrest, ich arbeite für fünf Euro die Stunde an der Tanke, und du bist ein berühmter Fighter mit ganz viel Kohle und
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