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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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musste, war auf schmerzliche Weise offenkundig. Es musste wie eine Strafe sein, wenn man über eine Tragödie nicht reden konnte.
    Liza beugte sich dichter zu ihm und sagte: »Ich mache mir Sorgen um ihn, Richard. Vor allem darüber, dass er psychisch damit nicht fertig wird.«
    »Es ist doch klar -«
    Sie hob die Hand, als wollte sie allzu einfachen Trost abwehren. »Ich weiß, was Sie sagen wollen: Es ist doch wenig verwunderlich, dass er Stimmungsschwankungen hat. Aber er engagiert sich derartig in diesem Fall - am Anfang war es nicht mal ein Fall, es ging bloß darum, ein paar alte Knochen zu identifizieren. Dann kam der Mord an diesem Croft hinzu, und jetzt ist es ein Fall.«
    Sie presste sich plötzlich die Hand auf den Mund, um nicht loszuweinen, und holte tief Luft. »Es ist so, Mickey kann sich offenbar auf nichts anderes konzentrieren. Was hat es eigentlich mit diesem verdammten Fall auf sich, Richard? Klar, er ist in der City passiert, und die City ist Mickeys Revier. Mit seinen Gedanken ist er dauernd woanders, dauernd. Das ist einfach furchtbar, vor allem wenn man weiß, dass er bald überhaupt nirgends mehr sein wird. Wenn ich an eine Welt ohne Mickey denke -«
    Sie verstummte. Ihre Hand war über dem Mund zur Faust geballt, und sie warf den Kopf hin und her, sodass ihre Tränen nicht fielen, sondern flogen. »Liza, hören Sie. Ich glaube, ich kann Ihre Frage beantworten. Er braucht diesen Fall, er muss sich darin vergraben. Er braucht etwas, was ihn von seiner Krankheit ablenkt. Es geht nicht um diesen speziellen Fall. Es hätte jeder andere sein können. Als ich in seinem Büro mit ihm sprach, suchte er geradezu nach einem kniffligen Fall, weil er nicht über sich selbst nachdenken wollte.«
    »Er nimmt es aber so persönlich.«
    »Sein Vater war ein guter Freund von Francis Croft. Insofern ist es persönlich.«
    »Ach Gott, was macht es denn, ob diese Frau nun die ist, für die sie sich ausgibt, oder nicht? Wahrscheinlich irrt er sich sowieso.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Liza schien überrascht. »Glauben Sie, die Frau ist gar nicht die Tochter dieses Mannes?«
    »Enkelin. Nein, ich glaube, das ist sie nicht.«
    Sie lehnte sich zurück und trank ihren Brandy aus. »Es zehrt einfach so an einem...« Ihre Stimme verebbte.
    »Das tut die Krankheit auch. Vielleicht braucht er etwas, was damit nichts zu hat. Als Gegengewicht sozusagen.« Das hatte er schon einmal gesagt, mit anderen Worten. Er konnte Liza nicht überzeugen, das war offensichtlich. Es gelang ihm ja nicht einmal bei sich selbst.
35
    Zum Ärger des Mini-Cab-Fahrers war Boring's in dem schmalen Sträßchen in Mayfair nur an der Hausnummer und einer alten Straßenlaterne am Fuß der Treppe zu erkennen. Im Klub war man anscheinend der Ansicht, wer nicht wusste, wo Boring's war, sollte vermutlich auch nicht hingehen.
    Melrose bezahlte dem Fahrer eine Riesensumme dafür, dass er ihn auf der Suche nach dem Klub quer durchs gesamte West End gefahren hatte, und legte noch ein Riesentrinkgeld obendrauf dafür, dass er, Melrose, kein Senegalesisch konnte. Immerhin war der Fahrer, soweit Melrose es beurteilen konnte, sehr entgegenkommend gewesen.
    Inzwischen war es kurz nach sieben. Sein Zimmer lag im ersten Stock, und er nahm, weil er sich nach dem Nachmittag im Freien ziemlich jugendlich und sportlich fühlte, gleich zwei Stufen auf einmal. Während er auf der Suche nach seinen silbernen Manschettenknöpfen Schubladen auf und zu knallte, rief er sich in Erinnerung, dass der Nachmittag ja nicht nur der körperlichen Ertüchtigung gedient hatte. Es hatte auch kleine Pausen am Teich und bei der Buche gegeben.
    Im Klubraum saßen mehrere ältere Männer in unterschiedlichen Stadien vorabendessensmäßiger Erwartung beim vorabendessensmäßigen Whisky oder Gin beisammen. Melrose sah Oberst Neame in seinem Stammsessel am Kaminfeuer sitzen. Die unter dem anderen Ohrensessel hervorragenden Füße gehörten zu Major Champs, Oberst Neames langjährigem altem Freund. Melrose hatte die beiden letztes Jahr um etwa diese Zeit kennen gelernt, im November war es gewesen. Sie gehörten hier gewissermaßen zum Inventar. Melrose beschlich leise Furcht bei der Frage, ob er wohl auch einmal dazu gehören würde.
    Die alten Männer starrten versonnen ins lodernde Feuer, als Melrose auf sie zuging.
    »Oberst Neame«, lächelte er den weißhaarigen Mann mit dem rosigen Gesicht an.
    »Major Champs«, begrüßte er den anderen.
    Die beiden schreckten auf und redeten sich

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