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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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gut.« An Jury gewandt, sagte er: »Ich bringe Sie dann hinein -«
    »Schon gut, ich finde mich schon allein zurecht.«
    »Superintendent Jury.«
    »Miss Tynedale. Wie geht es Ihnen?«
    »Ganz gut.« Sie deutete auf einen Sessel, in dem Jury Platz nahm. Wie beim letzten Mal setzte sie sich an den Schreibtisch in der Fensternische. Durchs Fenster konnte Jury den kühlen, ausgezehrten winterlichen Garten sehen -Sackleinen bedeckte die etwas empfindlicheren Pflanzen, Blumenbeete waren mit Torf aufgeschüttet, Rosen und Rhododendren zurückgeschnitten und Flechtmatten hingen über den Kletterpflanzen an der Gartenmauer. Es hätte ein ganz trostloser Anblick sein können, war es aber nicht, jedenfalls nicht für Jury. Die Kolonnade, der weiße Laubengang, das schwache Sonnenlicht wirkten recht romantisch, fand er.
    »Sie sagten, es hätte Sie nicht überrascht, dass Mrs. Riordin nicht wieder geheiratet hat.« Jury überlegte, ob ihr Blick plötzlich argwöhnisch wurde oder ob er es sich bloß einbildete. Sie zog ein Feuerzeug hervor, bevor er das Streichholzbriefchen zücken konnte, das er aus alter Gewohnheit immer bei sich hatte.
    Maisie runzelte die Stirn.
    »Ihr Ehemann hat sie verlassen.«
    Jury fand das eine ziemlich abwegige Antwort.
    »Wollen Sie damit andeuten, dass sie keinem Mann mehr trauen konnte, weil ihr Ehemann sie so behandelt hat?«
    »Schon möglich.«
    Etwas ungehalten schob sie ihren Stuhl zurück. »Ich verstehe nicht, was Kittys Heirat oder Nichtheirat mit dem Mord an Simon zu tun hat.«
    »Ich auch nicht. Allerdings glaube ich, dass es etwas mit Mrs. Riordins Hingabe an die Familie Tynedale zu tun hat. Sie werden ja wohl kaum bestreiten, dass sie an Ihnen allen sehr hängt.«
    »Ich würde sagen, es lag an der außergewöhnlich guten Stellung. Ich sagte Ihnen ja bereits: Großvater war so dankbar, dass ich am Leben war, er hätte ihr fast alles gegeben. Sie können sich gar nicht vorstellen, was der Verlust meiner Mutter für ihn bedeutet hat.«
    »Ich glaube schon.« Jury zögerte.
    »Ich will noch ein wenig über Gemma Trimm sprechen. Was hat es mit all diesen angeblichen Anschlägen gegen sie auf sich?«
    Maisie lachte. »Gemma hat eine überbordende Fantasie.«
    »Umso besser, schließlich ist sie ganz auf sich gestellt. Eine Kugel, die die Scheibe im Gewächshaus zerschmettert, lässt sich aber nicht nur mit Fantasie erklären, oder was meinen Sie?«
    Sie zögerte. »Die Polizei dachte, die Kugel sei vielleicht bloß irrtümlich hier abgefeuert worden -«
    »Sie wollen sagen, jemand hat in Southwark Jagd auf das königliche Wild gemacht?«
    Maisie lächelte Jury etwas gequält an. »Der Polizeibeamte sagte etwas von >irgendeinem jungen Kerl, der sich die Waffe seines Vaters geschnappt hat<. Das waren seine Worte. Aber dann schwor Gemma, eines Nachts hätte jemand versucht, sie zu ersticken, und dann wollte jemand sie auch noch vergiften. Wieso sollte denn überhaupt jemand versuchen, dieses Kind umzubringen?«
    Jury antwortete nicht.
    »Und wieso müssen Sie das alles im Zusammenhang mit Simons Ermordung wissen?«
    »Es ist Familiengeschichte. Familiengeschichte könnte hilfreich sein. Sie haben einen neuen Gärtner eingestellt, nicht wahr?« Jury deutete mit dem Kopf zum Fenster. Melrose Plant ging gerade vorbei, in jeder Hand einen Eimer.
    »Was?« Sie drehte sich um. »Ach, er. Ja. Den hat Ian kürzlich eingestellt. Ich weiß auch nicht, woher der wusste, dass ich einen suchte. Er kam einfach daher und bewarb sich. Unser Hauptgärtner findet ihn ziemlich gut, wenn auch etwas übermäßig gebildet.« Ihr kurzes Lachen wirkte nervös. »Sie schaffen es, dem Gespräch immer wieder eine andere Wendung zu geben.«
    »Das ist kein Gespräch.« Jury zog ein Notizbuch aus der Brusttasche. »Er ist also der Ersatz für die andere Gärtnerin -eine gewisse Jenny Gessup?«
    Er klappte das Notizbuch wieder zu. »Ich würde gern mit Miss Gessup sprechen.«
    Maisie setzte sich wieder. »Warum?«
    »Hat sie gekündigt? Oder haben Sie sie gefeuert?«
    Sie zuckte zusammen. »Weder noch. Sie ist eines Tages einfach nicht mehr zur Arbeit erschienen.«
    »Wann war das?«
    »Im Oktober.«
    »Wie lange hat sie hier gearbeitet?«
    »Ein halbes Jahr vielleicht. Sie können Angus Murphy fragen, der hat die genauen Zeiten besser im Kopf. Er wird auch noch wissen, wo sie gewohnt hat. Sie war übrigens nicht besonders gut.«
    »Was heißt das ?«
    »Sie war nicht richtig bei der Sache. Sie war nachlässig und ziemlich

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