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Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor

Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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auf die Münzen. An die kommt man einfach nicht mehr heran, wenn sie erst eingeworfen sind. Es sei denn, Telecom greift zur Axt.«
    Sanderson war still.
    Das hatten sie also nicht gemacht; Jury wußte, daß es in Sandersons Hirn ebenso schnell klick machen würde wie in Gilly Thwaites. Wahrscheinlich kamen nur die Münzen, die obenauf lagen, in Frage, denn die Anrufe waren innerhalb der letzten sechsunddreißig Stunden getätigt worden.
    Jury gab Sanderson noch etwas mehr Zeit zum Luftholen, indem er sich weiter unbeliebt machte. »Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, Chief Superintendent. Ich weiß, das letzte Mal, als Sie um Hilfe gebeten haben, war im Fall des Rippers. Der Mann war brillant; die Polizei von Yorkshire hat ihm das Leben so sauer gemacht, daß er aufgab und sich wieder nach London verzog.« Jury verließ sich darauf, daß Sanderson im Gegensatz zu Racer ein Profi war. Der würde wissen, worauf Jury hinauswollte.
    Wußte er auch. »Die einzigen Abdrücke, die wir haben, stammen von Nell Healey. Wir haben sie ihr bei der Verhaftung abgenommen.«
    »Im Haus der Citrines gibt es eine Brandykaraffe, von der tüchtig Gebrauch gemacht worden ist. Ihnen fällt doch sicher ein Grund ein, warum Sie etwas aus dem Haus mitnehmen müssen. Was Fingerabdrücke angeht, so habe ich noch etwas anderes für Sie. Heute nachmittag wird ein Päckchen im Präsidium abgeliefert. Wollen Sie Einzelheiten?«
    »Nein, zum Teufel.« Dann war die Leitung tot.
    Jury trank den Rest des Biers, während er die Nummer der Holts wählte. Zum Glück nahm Owen ab. Ja, er könnte sich wohl mit dem Superintendent im Gasthaus treffen, wenn es so wichtig wäre.
    Jury legte auf und betrachtete das kaum angebissene Brot. Ihm war, als blickte ihm Sergeant Wiggins über die Schulter - Sie müssen bei Kräften bleiben, Sir. Er sah starr vor sich auf den Tisch; was war ihm entgangen? Irgendeine Einzelheit, eine kleine Einzelheit schien unter der Bewußtseinsschwelle zu lauern wie etwas unter dickem Eis, dessen Umrisse man nicht richtig ausmachen kann. Er ging die Unterhaltung mit Sanderson noch einmal durch, prüfte jede Einzelheit. Nichts wollte an die Oberfläche kommen. Er seufzte, griff nach dem Brot, aß es auf und las unterdes, was Plant in seiner geraden, recht eleganten Schrift notiert hatte.
    Die Principessa war >möglicherweise< verdächtig (mögl). Sie hätte seit dem Tee auf ihrem Zimmer sein und eine ihrer >üblen Migränen< (wie sie es nannte) gehabt haben können, doch die hermelingefütterten Stiefel waren nicht dagewesen, als Plant durch die Diele gegangen war. George Poges: Abendessen bezeugt, aber danach? Mögl. Ramona Braine: Früh zu Bett, schnarcht. Und Malcolm, naja, nur der Hauch eines Verdachts, obwohl es zu seinem Charakter passen würde. Plant hatte neben seinem Namen ein X gemacht. Kam nicht in Frage. Das gleiche galt für Mrs. Braithwaite und Ruby, die entweder auf ihrem Zimmer oder in der Küche gewesen waren. Aber Jury mußte doch grinsen, denn als Plant zu Ellen Taylor kam, veränderte sich seine Handschrift. Fast konnte man der Schrift die Mißbilligung ansehen, denn sie wurde noch gerader, enger und war am Ende fast unleserlich. Es mußte Plant fast umgebracht haben, das X durchzustreichen und Mögl. Danebenzuschreiben (denn Ellen war erst lange nach Abbys Verschwinden in Weavers Hall aufgetaucht). Eine Randbemerkung konnte sich Plant jedoch nicht verkneifen: Absolut lächerlich!
    Jury sinnierte noch eine Weile, dachte an Dench und Macalvie. Er wählte die Nummer in Exeter.
    Beim ersten Summton wurde nicht nur abgenommen, nein, das erste Summen wurde noch unterbrochen. »Macalvie.«
    Erstaunlich, wie Macalvie es schaffte, gleichzeitig außer Haus und im Büro zu sein; Jury wußte, daß er sich dort nur selten aufhielt. Trotzdem nahm er stets das Telefon ab. Er schien sich auf magische Weise verdoppeln zu können.
    Ehe Jury mehr als seinen Namen sagen konnte, nahm Macalvie den Hörer vom Ohr und brüllte jemanden an. Jury hörte, wie eine scharfe Stimme aufbegehrte. Es mußte sich also um Gilly Thwaite handeln.
    »An Stelle eines Mundes hat diese Frau eine Schere. Ja, Jury, was gibt’s?«
    »Sie ist wahrscheinlich die beste Beamtin, die Sie haben. Wenn Sie es zu weit treiben, läßt sie sich versetzen.«
    Ein Laut, halb Gurgeln, halb Lachen, kam durch die Leitung. »Machen Sie Witze?«
    Jury lächelte und fiel dann mit der Tür ins Haus. »Für Sie steht es wohl außer Frage, daß Dench recht haben könnte,

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