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Grimes, Martha - Inspektor Jury gerät unter Verdacht

Grimes, Martha - Inspektor Jury gerät unter Verdacht

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury gerät unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ich nicht gesagt! Hören Sie, sie mögen alle ein Haufen Arschgesichter sein - entschuldigen Sie den Ausdruck -, aber sie würden doch nicht so tief sinken . «
    Sie seufzte müde. »Aber ich bitte Sie, Sie wissen doch ganz genau, daß sie so tief sinken würden, bis sie kriechen müßten.« Lady Crays Blick verfinsterte sich. »Aber warum sie? Hatte sie Aussichten auf eine Erbschaft - oh, wie taktlos von mir. Sich nach jemandes Testament zu erkundigen ist genauso geschmacklos, wie sich nach seinen politischen Ansichten zu erkundigen.«
    Adam hing seinen eigenen Gedanken nach. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine Söhne es versucht haben. George ist ein Schwachkopf, und Crabbe schreibt seit hundert Jahren seinen umfangreichen Bericht über die Lake-Schule. Vor Genevieve muß man sich allerdings in acht nehmen. Sie hat meinen Sohn natürlich wegen des Geldes geheiratet, und sie ist gut zwanzig Jahre jünger als er. Sie war wahrscheinlich Chormädchen in Cats. Das Dumme ist, wenn ich ihm eine halbe Million hinterlasse, wird sie in seiner Show Regie führen. Wissen Sie, was ich deshalb gemacht habe?« Er grinste vielsagend und warf sich in die Brust.
    »Was?«
    »Er kriegt das Geld nur, wenn er eine Weltreise macht. Allein.« Adam kicherte. »Ich sehe es so: Wenn er für ein Jahr die Handschellen abnimmt und losfährt und neue Leute trifft -Frauen, hoffe ich ... Kreuzfahrten sollen ja die reinsten Sexorgien sein, habe ich gehört, und der Mann ist erst sechzig.«
    »Keiner, der so jung ist, sollte für den Rest seines Lebens in einer unglücklichen Ehe hängenbleiben.«
    »Und wenn er nicht einmal etwas kapiert, wenn er weg von ihr ist, hm -«
    »Das haben Sie schlau angestellt.«
    »Freut mich, daß Sie das meinen.«
    »Wenn mir nur etwas in der Art einfiele. Mein Problem ist, wenn ich ihnen nicht das meiste von dem Geld hinterlasse, wird Beau das Testament anfechten, und seit ich auf die schiefe Bahn gekommen bin, wenn Sie verstehen, was ich meine . «
    Adam senkte die Stimme und sah sich um. »Je erwischt worden?«
    »O ja. Da ist mein Enkel Andrew gekommen und hat mich freigekauft. Er ist mir der liebste Mensch auf Erden; natürlich hinterlasse ich ihm den Großteil des Geldes. Damals kam er mit todernster Miene zur Polizeiwache.« Lady Cray verzog das Gesicht zu einer Leichenmiene. »Und sobald wir am Auto waren, brach er in hellstes Gelächter aus. Wie Glockengeläut. Da spürte ich, daß es für die Menschheit noch Hoffnung gibt.«
    »Das glaube ich. Was macht er?«
    »Andrew ist ein richtiger Bücherwurm. In Cambridge hat er mit einem Prädikatsexamen abgeschlossen, und seine Eltern waren total erbost, als er einen Buchladen eröffnete. Ich besuche ihn oft, aber da lasse ich nichts mitgehen.«
    »Scheint Alex ähnlich zu sein. Ich liebe solche Menschen. Mein Urenkel, sechzehn Jahre alt. Was der Tod seiner Mutter bei ihm alles auslösen wird ... aber er kann einiges aushalten.« Adam wurde munterer und sagte: »Der Junge ist drei- oder viermal von der Schule nach Hause geschickt worden.«
    »Entzückend. Was hat er denn verbrochen?«
    »Sich ein bißchen vom Wetteufel reiten lassen - er hat ein kompliziertes Wettsystem ausgetüftelt und sogar seine Kumpel eingeweiht. Und einmal wegen einer Schlägerei.« Adam versetzte der Luft ein paar Fausthiebe.
    »Das klingt ja wundervoll.« Lady Crays Ausdruck änderte sich. Sie sah in Richtung des Castle und seufzte. »Sie geben uns Zeichen.«
    Adam sah die Angehörigen hektisch winken, als bräche Lady Cray zu einer Reise ohne Wiederkehr auf. »Zu dumm.«
    »Wir werden schon noch Zeit haben, das aufzuklären, ob es nun Selbstmord war oder Mord.« Die schwarze Tasche klapperte, als sie sie hochhob.
    »Was haben Sie außer dem Silber da drin? Ein Schießgewehr?« Er kicherte über seinen kleinen Scherz.
    »Ja. Menschen in unserer Lage können nicht vorsichtig genug sein, oder sehen Sie das anders?«
    Adam kippte fast aus dem Stuhl. »Hat Kojak Sie nicht gefilzt? Lassen Sie mich sehen, lassen Sie mich sehen.«
    »Nein.« Sie legte die Hand auf die Rollstuhllehne, zum Zeichen, daß sie wirklich gehen mußten. »Zum Plaudern werden wir noch genug Zeit haben. Wenn wir nicht gestorben sind.« Sie sah ihn fröhlich an. »Kommen Sie. Die drehen sonst noch durch.«
    »Sagen Sie mal«, fragte Adam, als er den Gartenweg zurückrollte, »sind Sie wirklich Kleptomanin, oder ist das alles nur Theater?«
    Sie lachte. »Es gibt ein paar Dinge, die ich wie unter Zwang mitnehme. Was

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