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Grimes, Martha - Mordserfolg

Grimes, Martha - Mordserfolg

Titel: Grimes, Martha - Mordserfolg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Grimes
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Bedingungen erfüllt sind.« Mort, vermutete Clive inzwischen, tappte bezüglich dieser Bedingungen im Dunkeln.
    »Soll das heißen, die Abmachung wurde geändert, oder was?«
    »Nichts wurde geändert, bis auf ein paar Kleinigkeiten.« Clive ärgerte sich über sich selber, weil er die Sache nicht genau durchdacht hatte. Er hätte sich ja denken können, dass Mort nach dem Vertrag fragen würde.
    »Kleinigkeiten? Ha! Wo es um einen Vertrag geht, gibt’s keine Kleinigkeiten, Clive.«
    Menschenskind noch mal! Abgesehen von Honorar, Abgabetermin und Hardcover- beziehungsweise Taschenbuchbeteiligung blieben doch nur Kleinigkeiten übrig. »Na, na, Mort, Sie Erbsenzähler, Sie zerpflücken die Verträge doch sowieso immer.«
    »Genau. Und jetzt lassen Sie die Kleinigkeiten hören.«
    Clive erwog und verwarf daraufhin einige Möglichkeiten und entschied sich schließlich für eine. »Bobby möchte eine Mischkalkulation.«
    »Die möchten die sieben Zwerge auch; die bringt der Weihnachtsmann aber nicht, so wie ich das sehe.«
    »Sie sind aber nicht der Weihnachtsmann, Mort.« Der Kellner hatte ihnen inzwischen das Hähnchen serviert, und nachdem Clive ausführlich den Wein probiert hatte, nickte er dem Kellner zu, der beiden einschenkte. Clive hatte erwartet, dass das Thema Paul Giverney – in Anbetracht der Tatsache, dass er hier seinen Agenten vor sich hatte – irgendwie ganz locker und selbstverständlich zur Sprache käme. Er war selbst schuld, wenn er Mort verzapfte, dass er sich unbedingt über Giverney unterhalten wollte.
    Er trank seinen Wein, verspeiste sein Abendessen und hörte zu, wie Mort über Mischkalkulation und deren Folgen für den Schriftsteller sprach (und für den Agenten natürlich auch). Dabei merkte er, wie seine Aufmerksamkeit sich unmerklich auf die Lobby-Bar unter ihnen verlagerte. Clives Blick wanderte über die Tische und dann wieder zurück. »Ist ja verrückt! Hey, schauen Sie mal: Da unten sitzt die Hälfte der besten Autoren von Manhattan.«
    Mort schaute hinunter. »Ist das nicht Saul Prouil? Oh Mann, das ist ja, wie wenn einem Elvis erscheint. Den Kerl kriegt man doch so gut wie nie zu Gesicht.«
    »Nein, stimmt gar nicht. Tom Kidds Assistentin trifft sich andauernd mit ihm.« Clive genoss es, über Dinge informiert zu sein, von denen Mort keine Ahnung hatte. »Und Ned Isaly. Kennen Sie den?«
    »Den hat Jimmy McKinney gerade unter Vertrag genommen«, sagte Mort verdrossen. »Ned kommt bald mit einem neuen Buch heraus und hatte keinen Agenten. Da hat Tom Kidd ihm Jimmy empfohlen. Er kann Jimmy recht gut leiden, was weiß ich, warum? Bloß dass Jimmy nie ein erstklassiger Agent wird, so knochentrocken, wie der ist.«
    Im Gegensatz zu dir, du Scharlatan, dachte Clive, während die Teller abgeräumt wurden. »Aber der ist doch bei Ihnen.«
    »Ja, schon. Na ja, die Leute mögen Jimmy. Sagen, er hätte so einen beruhigenden Einfluss. Soll ein Agent beruhigend sein, frage ich Sie?« Mort lachte und fuhr fort: »Isaly ist ein guter Schriftsteller, keine Frage. Glauben Sie, dass Prouil demnächst mit einem neuen Buch herauskommt? Er ist bei keiner Agentur unter Vertrag. Davon würde ich ja gern was abkriegen… Ist das nicht eins von euren Mädels da drüben?«, fragte Mort.
    »Ja, Sally, Toms Assistentin.«
    »Hübsches Ding.«
    »Woher kommt eigentlich Paul?«, erkundigte sich Clive beiläufig. Er wollte, dass Mort ihm noch mehr von Giverney erzählte.
    »Hmmm.« Mort schien zu überlegen, versuchte sich zu erinnern; dabei bewegte sich sein Blick nach oben und folgte der Spur von Zigarettenrauch. »Aus Pittsburgh, glaube ich.«
    Clive blickte auf seinen Platzteller, der – inzwischen leer – nun auf die Schokokuppel wartete. Er versuchte sich auch ein Gespräch in Erinnerung zu rufen, das er mit Tom Kidd über Ned geführt hatte. Pittsburgh? Stammte Ned nicht aus Pittsburgh?
    »Ist dort geboren oder zur Schule gegangen oder so, keine Ahnung.« Mort redete weiter über Paul Giverney, den abgewinkelten Arm auf der prächtigen Balustrade, den Blick nach unten auf die Lobby-Bar gerichtet. Er reckte das Kinn und blies einen Rauchstrahl nach oben, der davonwirbelte, um sich mit dem gesprenkelten Licht des Kandelabers zu vermischen.
    Clive lächelte, als der Kellner die Schokoladenkuppel servierte und den letzten Rest Wein einschenkte. Dieses Abendessen (das ihn – beziehungsweise Mackenzie – um zweihundert oder so ärmer machen würde) machte sich nicht bezahlt. Seine Gabel landete auf der

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