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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Anw
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Tag besser aus."
    "Name?"
    "Tut
mir leid, den sage ich nicht."
    "Wollen
Sie's im Büro tun?"
     "So
weit sind wir noch nicht. Aber es liegen jede Menge Schlafsäcke herum."
     
Peckham holte tief Luft, stützte sich mit den Ellbogen auf den Tisch und beugte
sich vor. "In der Kanzlei gibt es jede Menge Sex, was unvermeidlich ist.
Wenn man fünftausend Männer und Frauen zusammensperrt, passiert so was einfach.
Die ungeschriebene Regel lautet: Sex mit den anderen Angestellten ist tabu.
Sekretärinnen, Assistentinnen, Technikerinnen, Sachbearbeiterinnen, alle, die
sozusagen unter unserer Würde sind. Wir nennen sie >die Nichtanwälte<.
Was Anwaltskollegen und übrigens auch Partner angeht, so interessiert das
eigentlich niemanden, solange Sie sich nicht erwischen lassen."
    "Ich
habe da schon so einiges gehört."
     "Und
vermutlich stimmen die Geschichten sogar. Dabei kann die Karriere draufgehen.
Letztes Jahr haben zwei Partner beide verheiratet - eine Affäre miteinander
begonnen. Man hat sie erwischt, sie wurden beide entlassen. Sie suchen immer
noch nach einem Job."
     "Aber
zwei unverheiratete Anwälte sind doch wohl etwas anderes."
     "Lassen
Sie sich nicht erwischen, dann bekommen Sie auch keinen Ärger."
    Der
erste Gang kam, und Sex war kein Gesprächsthema mehr.
    Kyle
hatte eine Lauch- Käse- Tarte bestellt. Peckham hatte sich für etwas Gehaltvolleres
entschieden, einen großen MaineHummer-Salat mit Fenchel und schwarzen
Austernpilzen. Kyle trank nicht viel Wein, dafür mehr Wasser. Peckham war fest
entschlossen, die erste Flasche zu leeren, damit die zweite serviert werden
konnte.
     "In
nächster Zeit wird wohl eine Umstrukfürierung stattfinden", sagte er
zwischen zwei Bissen. "Sie haben sicher schon davon gehört."
    Kyle
nickte mit vollem Mund.
     "Es
wird vermutlich nicht mehr lange dauern. Fünf Partner in der Prozessabteilung
wollen gehen, zusammen mit einer Horde angestellter Anwälte und mehreren
Mandanten. Die Meuterei wird von Toby Roland angeführt, und es wird mit
Sicherheit ein Gemetzel werden."
    "Wie
viele von den angestellten Anwälten?", fragte Kyle. "Heute Morgen
waren es sechsundzwanzig. Gekämpft wird mit allen Mitteln. Sie wedeln mit
Geldscheinen und versuchen, alle zu überreden. Niemand weiß, wie viele
letztendlich gehen werden, aber es wird ein tiefes Loch in die Prozessabteilung
reißen. Wir werden es überleben."
    "Und
wie soll diese Lücke gefüllt werden?"
    "Wir
werden vermutlich ein paar Leute von einer anderen Kanzlei abwerben. Haben Sie
das denn nicht während Ihres Studiums gelernt?"
     
Beide lachten und beschäftigten sich dann für eine Weile mit ihrem Essen.
    "Wird
das nicht die Arbeitsbelastung der Anwälte erhöhen, die bleiben?", fragte
Kyle zwischen zwei Bissen.
     
Peckham zuckte mit den Schultern, als würde er Ja sagen. "Vielleicht. Das
lässt sich jetzt noch nicht sagen. Sie nehmen ein paar große Mandanten mit.
Genau genommen ist das der Grund, warum sie gehen."
    "Was
ist mit Trylon? Bleibt das Mandat bei der Kanzlei?"
    "Trylon
ist seit langem unsere Mandantin und wird von Wilson Rush höchstpersönlich
betreut. Was wissen Sie über Trylon?" Peckham musterte ihn scharf, als
sprächen sie über ein Thema, das tabu war.
    "Nur
das, was ich in den Zeitungen und Zeitschriften lese. Haben Sie schon mal für
sie gearbeitet?"
    "Selbstverständlich.
Mehrmals."
     
Kyle beschloss, nach Informationen zu fischen, nur ein bisschen. Ein Kellner
räumte ihre Teller ab. Ein anderer schenkte ihnen Wein nach. "Um was geht
es bei dieser Auseinandersetzung mit Bartin eigentlich? Im Journal stand, dass
die Gerichtsakten unter Verschluss sind, weil die Sache so heikel ist."
    "Militärische
Geheimnisse. Es geht um gigantische Summen. Das Pentagon hat seine Finger drin.
Sie haben alles versucht, um die Unternehmen daran zu hindern, vor Gericht zu
gehen, aber dann ist es doch eskaliert. Es geht um eine Menge Technologie, ganz
zu schweigen von mehreren Hundert Milliarden Dollar."
    "Arbeiten
Sie auch für diese Mandantin?"
    "Nein.
Ich habe dankend abgelehnt. Aber das Team für Trylon ist enorm groß."
      
Ein Kellner brachte einen Korb mit Brot, um den Gaumen zu reinigen. Die erste
Flasche war leer, und Peckham bestellte die zweite. Kyle hielt sich mit dem
Trinken zurück.
    "Wie
viele von den Partnern und angestellten Anwälten, die jetzt gehen, arbeiten an
der Klage gegen Bartin?", fragte er. "Keine Ahnung. Warum
interessiert Sie das?"
    "Weil
ich nicht für diese Mandantin arbeiten

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