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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Anw
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das auf
einem Stativ stand. "Würden Sie mir bitte Ihre Aufmerksamkeit schenken! Es
wird nicht lange dauern. Wenn Sie möchten, können Sie Kaffee haben."
      
Kyle war nicht bereit, auch nur einen Zentimeter nachzugeben. Er sprang auf,
goss sich Kaffee in einen Pappbecher und setzte sich auf den Bettrand.
"Legen Sie los."
     "Das
ist das Trylon - Team, so, wie es jetzt aussieht. Ganz oben steht Wilson Rush,
ihm direkt unterstellt sind acht Partner aus der Prozessabteilung - Mason,
Bradley, Weems, Cochran, Abbott, Etheridge und Wittenberg. Wie viele von denen
kennen Sid"
      
Kyle starrte die acht Rechtecke mit den Namen der Partner an und überlegte
kurz. "Wilson Rush hat während der Einführungswoche eine kurze Rede vor
den Neuen gehalten, seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Für Abbott habe
ich mal einen Aktenvermerk zu einem Wertpapierfall verfasst, und ich habe ihn
auch kurz getroffen. Mit Wittenberg habe ich in der Cafeteria zu Mittag
gegessen, Bradley, Weems und Etheridge habe ich schon mal gesehen, aber kennen
wäre zu viel gesagt. Die Kanzlei ist sehr groß." Kyle wunderte sich immer
noch, wie viele unbekannte Gesichter er jeden Tag in den Korridoren und
Fahrstühlen, der Cafeteria, den Bibliotheken und Teeküchen traf. Er versuchte,
Kontakte zu knüpfen und wenigstens Hallo zu sagen, doch die Uhr tickte immer,
und Stunden zu schinden war wichtiger.
     
Sein Mentor war Doug Peckham, und Kyle war froh, dass dessen Name nicht auf dem
Plakat stand.
      
Unter den Rechtecken mit den Namen der Partner war eine ganze Reihe kleinerer
Rechtecke gezeichnet worden. Wright tippte mit einem Zeigefinger neben ein paar
Namen. "Hier haben wir sechzehn Senioranwälte, für die weitere sechzehn
jüngere Anwälte arbeiten. Die Namen stehen in dem Ordner da drüben. Sie müssen
sie auswendig lernen."
    "Wenn's
weiter nichts ist."
    "Mit
wie vielen von diesen Anwälten haben Sie schon mal gearbeitet?"
     "Fünf,
sechs, vielleicht sieben", erwiderte Kyle. Er gab sich keine Mühe, genau
zu antworten. Woher sollte Bennie Wright wissen, mit wem er schon einmal
gearbeitet hatte? Und weshalb Wright die Namen aller einundvierzig Anwälte
kannte, die für den Trylon-Fall abgestellt waren, wollte Kyle gar nicht wissen.
Einige der Namen standen mit Sicherheit in der Gerichtsakte, aber nur die der
dienstältesten Anwälte. Wie viele Informanten hatte er?
     
Wright wies auf ein kleineres Rechteck. "Eine Senioranwältin namens Sherry
Abney. Kennen Sie sie?"
    "Nein."
     "Ein
aufgehender Stern, auf dem besten Weg, Partnerin zu werden. Zwei Abschlüsse von
Harvard und ein Referendariat bei einem Bundesgericht. Ihr direkter
Vorgesetzter ist Mason, einer der Partner. Ihr ist ein Anwalt im zweiten Jahr
unterstellt, der Jack McDougle heißt. McDougle hat ein Kokainproblem. In der
Kanzlei weiß niemand etwas davon, aber er wird in Kürze verhaftet werden, und dann
werden es alle wissen. Anschließend wird er sehr schnell verschwinden."
      
Kyle starrte das Rechteck mit McDougles Namen an. Ihm schwirrten so viele
Fragen durch den Kopf, dass er gar nicht wusste, wo er anfangen sollte. Woher
hatte Bennie Wright all diese Informationen?
    "Und
Sie wollen, dass ich seinen Platz einnehme?"
    "Ich
will, dass Sie sich bei Sherry Abney einschmeicheln.
    Bringen
Sie einiges über sie in Erfahrung, lernen Sie sie kennen. Sie ist dreißig Jahre
alt, nicht verheiratet, aber mit einem Investmentbanker von Chase verlobt, der
genauso viel arbeitet wie sie, daher haben die bei den so gut wie keine Zeit
füreinander. Bis jetzt gibt es noch keinen Termin für die Hochzeit, jedenfalls
ist diesbezüglich noch nichts bekannt geworden. Sie spielt gern Squash, wenn
sie ein bisschen Zeit hat, und Sie wissen ja, dass die Kanzlei zwei
Squash-Plätze im neununddreißigsten Stock hat, neben dem Fitnessstudio. Spielen
Sie Squash?"
    "Ab
jetzt schon." Kyle hatte ein paar mal in Yale gespielt. "Allerdings weiß
ich nicht, ob ich Zeit dazu habe."
    "Sie
werden sich schon was einfallen lassen. Sie ist vielleicht Ihre Eintrittskarte
für das Team, das für Trylon arbeitet."
      
Das Team. Kyle hatte vor, Trylon und dem Prozessteam so lange wie möglich aus
dem Weg zu gehen. "Ihr Plan hat einen Haken", sagte er. "Ihre
Hausaufgaben haben Sie gemacht, aber Sie haben etwas Offensichtliches
übersehen. Für diesen Fall arbeitet kein Neuer. Dafür gibt es Gründe. Erstens,
wir haben keine Ahnung - vor fünf Monaten sind wir noch auf der Uni gewesen.
Zweitens, die Manager von Trylon

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