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Grolar (German Edition)

Grolar (German Edition)

Titel: Grolar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Nesch
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Gesicht, die Nachtkälte im Nacken und Taras Arm an seinem. Ihre Ellbogen berührten sich, während sie nebeneinander auf dem Log saßen. Es wäre auch Platz für Cliff gewesen, aber er war so aufgeregt, dass er zunächst im Stehen aß, dann auf dem Boden neben Lucky.
    Eine solche Begeisterung für einen Hund hatte er noch nie bei Cliff beobachtet, für gewöhnlich war er eher vorsichtig, ja, beinahe ängstlich. Die beiden hatten sich gefunden. Lucky war ein Hund, wie man ihn sich wünschte: Freundlich und verspielt unter Menschen, wachsam und aufmerksam nach außen.
    Wäre Tara besser drauf, dieser Abend hätte in Jons Erinnerung einen besonderen Platz einnehmen können. So aber tünchte ihre Kälte – sie beschränkte ihre Zuwendung auf das Notwendigste – das Erlebnis dieses Grillabends in Freiheit, voll berechtigter Hoffnung auf eine bessere Zukunft für seine Familie. Immerhin strichen ihre Ellbogen aneinander, wie zufällig oder weil es nicht anders ging, als säßen sie im vollbesetzten Skytrain Richtung Downtown.
    Er hätte sie gerne gefragt, ob sie sich nicht ein bisschen mehr freuen könnte, aber jedes Wort schien fehl am Platz und unerwünscht. Wenigstens hatte sich ihre Laune mit der Nachricht des Goldfundes nach ihrem Ausbruch gebessert. Er wollte keinen Rückfall riskieren und schwieg.
    Dick knackte eine neue Dose Kokanee auf und hielt das Bier in die Höhe, »Auf dem besten Clean Out aller Zeiten!«
    Darauf prostete jeder mit seinem Bier in die Runde.
    Jon dachte über den Clean Out nach. Es war wohl in Ordnung gewesen, dass sie nicht auf ihn gewartet hatten. Sie konnten ja nicht ewig warten. Andere hätten nach fast zwei Monaten Trennung vielleicht wirklich etwas anderes im Kopf gehabt, als mit ihrer Frau ohne Umwege zurück ins Camp zu fahren. Andere.
    Aber während des Clean Out mussten sie doch gesehen haben, wie viel Gold am Schluss ausgewaschen wurde, zumindest annäherungsweise.
    Da Marten ihm am nächsten saß, fragte er ihn, »Du, während des Clean Out ... da musstet ihr doch das Gold gesehen haben, was am Ende übrig blieb, so ungefähr jedenfalls.«
    Er hielt mit einer Hand sein Bier, mit den Fingern der anderen strich er sich nachdenklich über den Schnauzer, schließlich wandte er ihm die Augen zu, sein Kopf bewegte sich dabei keinen Millimeter, »Ja.«
    »Also wusstet ihr doch, dass wir auf Gold gestoßen sind!«
    »Ja«, Marten hörte auf, sich über den Bart zu streichen.
    Die Gespräche der anderen verstummten, sie hörten ihnen zu. Das Feuer knackte, Funken stieben nach oben und verglühten über ihnen.
    Cliff kicherte den hechelnden Lucky an.
    »Dann wusstet ihr doch, dass er gut sein würde, unser Clean Out«, sagte Jon und dachte weiter, 'als Tara angerast kam'.
    »Ja.«
    Ray nahm ihm das Wort ab, »Aber nicht, wie gut. Wir wollten niemanden den Himmel auf Erden versprechen, wenn es nicht so ist.«
    Jon schaute seine Kollegen einen nach dem anderen an. Marten strich sich wieder über den Bart, Dick nahm einen tiefen Schluck mit seinem Kopf im Stiernacken, Andy genoss Kellys Finger auf seinem Rücken unter seinen Klamotten, ihre Füße nah am Feuer auf den ausgezogenen, am Boden liegenden Gummistiefeln. Ray schaute ihn zufrieden an.
    Die haben mich absichtlich so stehen lassen, vor Tara, im Unklaren, dachte sich Jon. Die hätten doch wenigstens etwas andeuten können, etwas wie, 'Sieht ganz gut aus'.
    Sein Blick wanderte wieder von einem zum anderen.
    Hätte er eine solche Szene nicht auch mit den Kumpels genossen? Wenn das Andy passiert wäre?
    An anderen Lagerfeuern sah er sie in Zukunft in geeigneten Momenten die Geschichte erzählen, wo die Frau ihres Kollegen wie eine Furie angerannt kam und ihn ein Schwein nannte. Die Mannschaft schwieg, nur um zu sehen, ob sie mit einem angehenden Millionär Schluss machen würde. Das wäre zwar übertrieben, aber Übertreibungen gehörten dazu. Ein Höhepunkt jedes geselligen Abends unter Männern.
    Na ja, es war ja nichts passiert. Er atmete aus und leerte sein Kokanee, knüllte die Dose zusammen und schmiss sie zu den beiden anderen hinter den Baumstamm.
    »Noch eine?«, fragte Dick, der bei der Palette saß.
    »Ja.«
    Dick warf sie ihm so zu, dass sie sich nicht in der Luft drehte.
    »Besser als ein Quarterback«, kommentierte Jon.
    »Zwei Jahre B.C. Auswahl gespielt,

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