Grolar (German Edition)
Highschool.«
»Quaterback?«
»Ich? Defence Lineman.«
»Respekt.«
Jon knackte das Kokanee auf und trank den hervorquellenden Schaum ab. Auch Dick öffnete die Nächste.
»Du hast ja einen Durst«, meinte Marten.
»Ich bin ja auch eine Nummer größer als du«, und er klatschte sich auf seinen runden Bauch, der auf seinen Oberschenkeln ruhte.
»Die Wievielte?«
»Sechste oder achte, ist doch egal.«
Ein dunkles Knurren drang aus Luckys Kehle.
Der Hund stand steif da und knurrte Cliff an, der die Augen aufgerissen in Taras Arme floh. Lucky kümmerte das nicht, er rührte sich nicht, seine Lefzen zitternd am rosaschwarzen Zahnfleisch.
Wütend fragte sie Ray, »Ist dein Hund immer so? Erst spielt er, und dann knurrt er ...«
»Nein«, zischte Ray kurz, stand auf und kreuzte mit seinem Zeigefinger die Lippen, alle sollten still sein. Mit zusammengekniffenen Augen folgte er Luckys Blick Richtung Wohnmobile.
Ein Brummen drang aus dem Wald.
Marten schnalzte mit der Zunge zu Dick. Der verstand sofort, reichte umständlich hinter sich, nahm das Gewehr auf, entsicherte es und zielte stehend über die Schnauze von Lucky hinweg. Dunkelblau wie der See schimmerte der kurze Lauf der 44er Remington in der Dämmerung.
Aus dem Brummen wuchs ein Gebrüll.
»Gott«, flüsterte Tara.
»Psst«, machte Ray.
Jon zog einen brennenden Ast aus dem Feuer, Andy tat es ihm gleich.
Lucky knurrte lauter, sein Fell zitterte.
»Still, Lucky«, zischte Ray, der selbst gerne etwas hören wollte.
Der Hund gehorchte. Für einen Moment gab es nur das Knacken des Feuers um sie herum. Eine Beule in einer Dose sprang mit einem blechernen
Klong
heraus. Dann raschelte es am Waldrand, Äste bewegten sich, zunächst nur ein wenig, schließlich peitschten sie hin und her, und im nächsten Augenblick krachte ein Grizzly Bär zwischen den Bäumen hervor und stürmte auf das Camp. Er lief an Dicks Wagen vorbei auf den Platz.
Die Frauen schrien erschrocken auf, die Männer fluchten, Lucky bellte, Cliff klammerte sich an Tara, und Dick drückte ab: einmal, zweimal, dreimal.
Der Bär brüllte auf, drehte sich um seine eigene Achse, fiel hin, rappelte sich hoch und humpelte zurück in den Wald.
Das Echo der Schüsse hallte über den See.
Die Äste am Waldrand wippten noch nach, da spuckte Ray aus, »Scheiße.«
»Ja, angeschossen«, sagte Marten.
Dick zielte immer noch mit dem Gewehr im Anschlag auf die Stelle, wo der Bär zwischen den Bäumen verschwunden war.
Ray sprach ihn an, »Nimm das Ding runter, der kommt nicht wieder.«
»Die. Das war ein Weibchen, eh«, sagte Marten.
»Fuck«, sagte Dick und senkte den Lauf.
»Hast du eine Lizenz?«, fragte Marten.
»Für was?«
»Bärenjagd.«
»Nein.«
»Dann könnte es teuer werden, Mann.«
»Das war Selbstverteidigung, Scheiße, der Grizz war bei uns im Lager!«
Ray unterbrach die beiden mit ruhiger Stimme, »Ich habe geschossen. Das hat doch jeder gesehen, oder? Ich habe eine Lizenz.«
Die Männer lachten gelöst auf.
Cliff wimmerte, Tara hielt ihm immer noch die Augen zu.
»Der Schreck«, sagte sie.
»Ist alles in Ordnung, Kleiner«, sagte Ray.
»Alles okay, Cliff«, sagte Jon.
»Ist der Schreck«, wiederholte Tara.
Jon warf den Ast zurück ins Feuer, so dass ein Funkenregen gen Abendhimmel stieb. Er ging zu seiner Familie und legte den Arm um die beiden.
Lucky lief nervös auf dem Boden schnüffelnd umher, ohne der Stelle zu nahe zu kommen, wo der Bär getroffen worden war.
Kellys Zippo Feuerzeug klappte zu, »Wow. Ist ein angeschossener Bär nicht gefährlicher als ein gesunder?«
»Ich habe ihn gut erwischt«, sagte Dick.
»Aber nicht gut genug, sonst läg er jetzt da, eh«, sagte Marten.
»Sollen wir nachschauen gehen?«
Marten verzog das Gesicht, »Bist du wahnsinnig? Ich gehe doch nicht bei Nacht in den Wald, wo ein verletzter Grizz rumläuft.«
Lucky tigerte mit eingezogenem Schwanz zu Ray und schmiegte sich an sein Bein, leise fiepsend.
Er klapste seinem Hund auf die Flanke, »Gut gemacht.«
Sein Fell zitterte wieder.
»Was hast du denn?«
»Klingt wie Lassie«, sagte Marten.
Für eine Antwort hatte keiner Zeit. Ein
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